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Live on Stage Report: GATECREEPER | 200 STAB WOUNDS | ENFORCED

01.11.2024 – London @ O² Academy Islington


Wenn mein guter Freund Krimson Geburstag hat und dazu noch in den Club der Fünfziger aufgenommen wird, reist man selbstverständlich nach London, um diesen Tag gebührend zu begehen. Leider dieses Mal alleine, da meine Frau und mein Sohn arbeitstechnisch nicht konnten. Also nutzte ich den Freitag, um mir Ecken ganz weit im Süden der britischen Hauptstadt anzuschauen, wo ich bislang noch nicht gewesen bin. Unter anderem Richmond, wo der fiktive AFC beheimatet ist, der von Ted Lasso in der gleichnamigen Kultserie trainiert wird. Ein Pint im Prince’s Head und einen Schal im Fanshop gekauft und einen bis hier hin schönen Tag gehabt.

Die Müdigkeit überwog dann allerdings, so dass ich vor dem anstehenden Konzert am Abend mich erst einmal hinlegen musste, um mich dann mit Krimson und seinen beiden Freunden aus Rotterdam in Islington in einer Pizzeria zu treffen, um vor dem anstehenden Geballer noch ein wenig Grundlage zu schaffen.

Die O² Academy in Islington war dann in 3 Minuten erreicht und schon vor dem Einlass bildete sich eine ziemlich lange Schlange, was darauf schließen ließ, dass dieses Package recht zugkräftig zu sein schien. Wie sich später herausstellte, waren die 800 Plätze auch restlos ausverkauft, was allerdings nicht den Preis des Merch rechtfertigte. 45 Pfund für ein Longsleeve? Brexit hin, Brexit her, dass sind Wucherpreise, die sich aber leider in Berlin 3 Wochen später bei gleichem Event bestätigten. Ich hätte gerne was mitgenommen, aber nicht für diesen Kurs. Mit vier Pilsbrausen war man dann auch schon wieder bei 30 Pfund, so dass dieser Abend recht teuer zu werden schien. Aber nun sollte es endlich erstmal Musik geben.

Schön auf dem Balkon direkt vor der Bühne platziert gab es als erstes feinstes Virginia Bollo-Thrash Theater von Enforced, die vielleicht stilistisch ein wenig aus diesem Bundle herausstachen, aber nicht minder auf die Kacke kloppten. Frontmann Knox Colby war auf der kleinen Bühne unentwegt unterwegs, der Sound war brutal, so dass die neuen Songs der Marke „Betting on the End“ oder „Casket“ von der neuen, kurz vorher veröffentlichten EP „A Leap into the Dark“ einem den Scheitel auf links zog. Auch das Publikum, welches im Gegensatz zur teutonischen Gefolgschaft permanent in Bewegung blieb, feierte die Truppe aus Richmond zu jeder Sekunde ab, was Enforced zu Höchstleistungen trieb. Geiler Gig, der leider nach 8 Songs bereits vorbei war und bei dem die alten Brecher „War remains“ und „Malignance“ bei mir am meisten haften blieben.

Nach einer mehr als zügigen Umbaupause betraten dann Johnnys Faves 200 Stab Wounds die Bühne, die dann auch gleich mit „Hands of Eternity“ von ihrem aktuellen Album „Manual manic Procedures“ in die Vollen gingen und mir komplett die Trommelfelle massierten. Was für ein brutaler Sound. Dazu eine Band mit einem Bewegungsanteil von Null Prozent, den man aber nicht braucht, wenn man mit solch formidablen Fontanellen-Schellen wie „Itty bitty Pieces“, „Skin Milk“ oder meinen Favoriten „Parricide“ die vor der Bühne ausrastende Meute zu vermöbeln. Ja, das Quartett ist wahrlich keine Boyband, haben dafür aber einen Aggressionsfaktor jenseits von Gut und Böse und ich war tatsächlich ein wenig enttäuscht, als nach gerade einmal 12 Songs dieses Massaker bereits vorbei war. Ich denke, die Herren aus Cleveland sollten mal schleunigst eine eigene Tour hinterherschieben. 200 Stab Wounds ist für mich der momentan heißeste Scheiß im Todesblei-Sektor. Amen!

Bei Gatecreeper war ich sehr skeptisch, da der schlurfenden Todesblei der Truppe aus Tucson bei mir einfach nicht zünden will. Und leider bewahrheiteten sich meine Befürchtungen auch, denn neben einem verdammt arrogant wirkenden Chase H.Mason an den Vocals, den ich eigentlich bei den Doomern von Spirit Adrift immer richtig gut fand, wollte das hier und heute dargebotene Liedgut bei mir einfach nichts auslösen. Lichtblick war allerdings Gitarrist Eric Wagner, ebenfalls bei besagten Slow-Mo Metallern aktiv gewesen, der mit seiner exorbitanten Leibesfülle mehr Bewegung auf die Bühne brachte als so manche McFit gestylten Hardcore Band. Dennoch zog ich es vor, mir das Ganze gemütlich von einem Ledersessel aus sitzend anzuhören, um festzustellen, dass Gatecreeper mit weitem Abstand auf dem letzten Platz der heute hier aufspielenden Bands gelandet war. Dennoch ein geiler Abend, der sich fast identisch drei Wochen später im Berliner SO36 wiederholen sollte.

Mit Krimson, der mich zu diesem Abend eingeladen hatte (Danke dafür) ging es danach noch auf ein paar Absacker ins von mir so geliebte Mossy Well in Muswell Hill, direkt bei meinem AirBNB, um danach nach insgesamt 25 Stunden auf den Beinen in einen komatösen Schlaf zu sinken. Starker Abend, den ich tags darauf allerdings mit fetten Rückenschmerzen quittieren musste.




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