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Hierzulande konnten Return To Void, aus dem Süden Finnlands, mit ihrem Progressive Metal, der auch deutlich traditionellen Metal in sich vereint, noch nicht für großes Aufsehen sorgen. Spätestens mit „Infinite Silence“ ist ihnen nun allerdings der große Paukenschlag gelungen. Anspruchsvoller progressiver Metal, der mit wunderschönen Melodien und einem technischen, vielseitigen Anspruch keineswegs geizt. Nach diesem starken und umfassend stimmigen Album musste natürlich auch ein Interview für das Zephyr`s Odem her, Bassist Pasi war so freundlich und beantwortete mir ein paar Fragen, die wir euch nicht vorenthalten wollen.

Mit „Infinite Silence“ habt ihr Ende letzten Jahres euer nunmehr drittes Album veröffentlicht, der Titel passt gar treffend zu dem letzten auch an kulturellen Dingen wie Konzerte, Festivals sehr leisen Jahr. War die allgemeine Stille nicht auch förderlich beim komponieren eures Albums?

Ich würde schon sagen die Dinge innerhalb unserer Band und auch wie wir beim Songwriting vorgehen, es doch relativ gleich geblieben ist. Wir sind mit dem Resultat sehr zufrieden. Dagegen wirkt sich die Pandemie doch deutlicher auf den allgemeinen Alltag der Menschen aus, die soziale Distanzierung verändert viel, ebenso wie sich die Situation auf und mit der Arbeit gestaltet.

Bevor es Return to Void 2015 so richtig losging, ward ihr unter Dick & Sons eine zeitlang als Bruce Dickinson-Akustikband am Start. Wie kam demnach die Idee eure jetzige Hauptband Return to Void zu gründen, was hat euch dazu bewegt?

Dick & Sons war nur ein Vorwand um zusammen abzuhängen, weil wir einfach verdammt gerne die Zeit miteinander verbringen und dabei eine Menge Spaß haben. Größere Ziele und Auftritte im allgemeinen gab es während dieser Zeit eigentlich nicht. Aber nachdem Kalle bei uns für einen Auftritt das Schlagzeug übernahm, war klar dass wir unbedingt etwas ernsthafteres vollbringen müssen, der Spaß und die Freude damit stand dabei stets im Vordergrund, das ist unsere eigentliche Mission. Allerdings hatten wir die vergangenen Jahre nicht wirklich viel komponiert, nachdem wir mit unserer anderen Band Kaihoro eine Pause einlegten.

Infinite Silence“ trägt auch deutliche Iron Maiden, traditionelle britische Heavy Metal Einflüsse, aber auch elegante progressive Strukturen in sich. Herausgekommen ist ein sehr homogenes, drittes Album eurerseits. Was hat euch besonders im traditionellen und progressiven Metal geprägt bzw. beeinflusst?

Wir haben natürlich den Anspruch unseren eigenen Sound zu kreieren, aber es ist dabei auch nicht zu vermeiden, das Musik welche uns schon unser bisheriges Leben prägte, auch Einfluß auf unsere Art zu musizieren nimmt. Wir verehren Iron Maiden natürlich zutiefst und se sind für uns das Größte, keine Frage. Dabei ist es auch recht lustig dass Markku`s alte Kapelle Manitou mal den Support für Paul Di’anno übernahm, als sie hier in Finnland tourten. Weitere Bands die wir persönlich sehr schätzen sind auch Symphony X, Dream Theater, aber auch einige thrashige Urgesteine wie Testament, Exodus und Annihilator

Veröffentlicht wurde euer aktuelles Album, wie auch euer Debut bei Inverse Records? Wobei das zweite Album „Memory Shift: The Day After“, bei den zyprischen Label Pitch Black erschien. Wieso nun der Weg zurück?

Inverse Records ist natürlich als lokales Label und für uns hier in Finnland besser zu handhaben, deswegen haben wir uns entschieden den Weg zurück zu gehen. Es gibt wirklich nichts schlechtes über Pitch Black Records zu sagen.

Das neue Album ist bisher nur in digitaler Form erhältlich, habt ihr bereits über eine CD bzw. Vinylpressung nachgedacht? Wie denkt ihr über Streamingportale, seid ihr leidenschaftliche, physische Musiksammler?

Im Moment gibt es das aktuelle Album nur in digitaler Form, ich persönlich mag neben diesen digitalen Streamingportalen auch die altgedienten und traditionellen Tonträger. Aber ich würde mich nicht als großen Sammler bezeichnen. Wenn ich mit meinem Auto unterwegs bin, lege ich sehr gerne Cd`s ein, und daheim Vinyl. Finde Streaming jedoch auch recht praktisch. Die meisten meiner Vinyls stammen von klassischen Bands wie Zappa, Black Sabbath und Deep Purple.

Was sind eure lyrischen Themen, was bewegt euch dabei besonders?

Wir leben leicht ein Leben, in dem wir an der Vergangenheit festhalten oder auf das warten, was in Zukunft passieren wird. Unsere westliche Denkweise ist darauf ausgerichtet, zielorientiert und fokussiert zu sein. Wir suchen stets eine Belohnung für Dinge, welche wir tun. Unser Hauptanliegen in den Texten ist es, sich von der Illusion des Lebens abzuschütteln. Es soll eine Rückkehr zum wirklichen Moment darstellen, zum hier und jetzt. Die Texte balancieren an der Schnittstelle von Alleinsein und Einsamkeit, findet dabei die positiven Seiten dessen.

Dabei soll der Kern der Aussage sein auf die eigene Stimme zu hören und von sich selbst zu lernen. Glück und ein gutes Leben müssen nicht weit weg sein, im Gegenteil es kann hier und jetzt ist es möglich. Häufig zerbricht man sich seinen Kopf über soviele Dinge, ohne auf das Wesentliche zu achten. Die Texte befassen sich oft mit den Geistern der Vergangenheit und dem Morgen der noch nicht gekommen ist. Aber man bereits schon viele Gedanken daran verschwendet.

Erläutere uns ein paar Songs des aktuellen Albums, um was geht es darin? „Stone Heart“, „Freed from Illusion“ und „Mosaic of light and shadow“.

Ich möchte nicht soviel von unseren Lyric`s verraten, damit es für den geneigten Hörer noch einiges zu entdecken gibt. Aber ein paar kleinere Erläuterungen gibt es natürlich. „Stoneheart“: Beschreibt wie man selbst einen Weg aus einer dunklen Phase des Lebens findet, von der Dunkelheit ins Licht.

„Freed From Illusion“: Wie man es lernt für den Moment zu leben, dabei sich auf das Wesentliche konzentriert. „Mosaic of light and shadow“: Das Gewicht der weltlichen Dinge, des Alltags und den Herausforderungen und wie man daraus einen Ausweg findet.

Infinite Silence“ zeigt sich deutlich weniger Power Metal orientiert, vielmehr wirkt klassischer Heavy Metal, psychedelischer Rock und progressive sehr homogen ausbalanciert. Was euch sehr ansprechend gelungen ist, wie denkst du hat sich Return to Void auf dem Weg zum aktuellen Album entwickelt?

Ich würde sagen wir haben uns auf dem aktuellen Langspieler schon weiterentwickelt, denn uns immer wieder selbst zu kopieren wäre der völlig falsche Schritt und uns nicht ähnlich. Unser Fokus liegt jedesmal darin, einen weiteren Schritt nach vorn zu wagen, ohne das was Return To Void ausmacht völlig verblassen zu lassen. Das ist manchmal ein ziemlicher Balanceakt, denn wir wollen neben unseren musikalischen, auch unseren künstlerischen Ansprüchen gerecht werden.

Noch bevor ihr Return to Void gegründet habt, sind all Bandmitglieder bereits viele Jahre bei Kalhoro aktiv, aber eigentlich immer noch. Stilistisch ist dies ja eine ganz andere Welt, im Stoner Rock. Oder siehst du Eigenschaften die du auch bei Return to Void wiederfindest?

Ich würde schon sagen dass die Musik uns sehr verbindet, wir haben stets eine Große Freude daran dieses gemeinsam zu teilen und auch zu erleben. Es ist ein kollektiver Antrieb, dabei lachen wir auch ziemlich oft zusammen, denn auch unser Humor verbindet uns ziemlich gut. Es ist schon ein kleines Wunder wie gut wir alle zusammen passen und in den vielen Dingen eine gemeinsame Ausrichtung gefunden haben.

Da wir derzeit auch fest im Griff von Väterchen Frost sind, wie darf man sich die Winter in Karhula vorstellen? Wie verbringt ihr diese?

Bei uns ist es natürlich immer ziemlich kalt. Während ich dies hier schreibe sind es draussen -15 Grad und es ist sonnig. Wir leben hier sehr nah am Meer und auch dieses ist von einer festen Eisschicht bedeckt. Man könnte darauf sogar einen kleinen Spaziergang machen, oder Ski fahren denke ich.

Welche Vorzüge an Karhula gibt es, die du uns in Deutschland empfehlen würdest? Weiterhin die Frage, was schätzt du besonders an Finnland?

Zu Karhula, es ist ein Stadtteil von Kotka, es eine mittelgroße, bis eher kleine Industrie und Hafenstadt am finnischen Meerbusen. Kotka war zu ihrer Gründung mal eine ehemalige Festung im Krimkrieg, die von den Engländern zerstört wurde. Später siedelten immer mehr Menschen vom landesinneren dorthin und fanden eine neue Heimat. Ich würde sagen es ist eine sehr schöne Stadt, besonders im Sommer. Aber eigentlich wie ganz Finnland, denn gerade die großartige Natur ist eines unserer Vorzüge, vor allem weil sie so nah ist.

Wie verbringt ihr eure Zeit in Karhula, mal angenommen es gäbe jetzt keine Corona-Pandemie. Welchen Hobbies geht ihr nach?

Ich denke es wird nicht viel anders sein, als an anderen Orten auf dieser Welt. Wir verbringen sehr viel Zeit mit unseren Familien. Auch schauen wir gern Filme, gehen mit unseren Hunden wandern. Aber mein großes Hobby ist natürlich Gitarre zu spielen und Musik zu machen.

Wie darf man sich eine Return to Void Probe vorstellen? Wie viele Stunden probt ihr wöchentlich bzw. trefft euch? Wie gestaltet sich das Songwriting?

Wir üben durchschnittlich ein paar Mal im Monat. Aber bevor wir Shows spielen oder ein neues Album oder ähnliches aufnehmen, üben wir durchaus häufiger. Normalerweise machen Markku oder Saku oder ich (Pasi) eine vollständige Demo eines Songs, den wir uns per E-Mail senden. Dann lernen wir es zu spielen. Und wenn wir uns dann zum proben treffen, ändern wir bei Bedarf auch ein paar Dinge daran, damit es als Band funktioniert.

Ist die Progressive Metal Szene sehr ausgeprägt bei euch? Es scheint einige hoffnungsvolle Bands in dem Bereich zu geben, denn mit Joviac aus Tampere ist mir neben euch bereits eine weitere hoffnungsvolle Band aufgefallen, die mich sehr beeindruckte.

Wooow. Ich hatte Joviac bisher noch nicht gehört, sie sind wirklich gut. Offenbar kenne ich mich bei den neuen Veröffentlichen nicht so gut aus und habe Nachholebedarf. Aber ich kann Dir Mastord empfehlen. Es ist die Band von unserem Sänger Markku, der dort ebenfalls singt und ich spiele dort Bass. Für einen Großteil des Songwriting ist Kari Syvelä verantwortlich, er ist quasi der Chefdenker.

Also ich muss schon sagen, Mastord gefallen mir ausgesprochen gut. Progressiver Metal, filigran, aber keineswegs zu verkopft. Und der Sound des neuen Albums, wooow! Großartig! Zum Abschluss die Frage, was sind eure Pläne für dieses Jahr. Gibt es neues Merchandise oder schon ein paar Anfragen für einige Shows, vielleicht auch ausserhalb Finnlands?

Derzeit gibt es eigentlich absolut keine Pläne in der Hinsicht für Shows. Aber sehr gerne würden wir bald mal nach Deutschland und auch in andere europäische Staaten kommen wollen. Derzeit sind wir bereits dabei neue Songs zu komponieren, es geht gut voran. Auf unomas.fi gibt es derzeit auch ein aktuelles Shirt von Return To Void.

Pasi, zum Abschluß ein paar abschließende Worte? Eine große Umarmung für Dich.

Leider ist die Corona-Pandemie auch weiterhin ein aktuelles und weitgreifendes Thema, in diesem Sinne: Stay Safe! Hoffen wir das Covid 19 bald eine Ende findet und die Situation sich zumindest noch mehr entspannt. Große Umarmung natürlich auch zurück.


TIMO

Interviewpartner: Pasi Hakuli (Bass)


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