Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (11/24)

Aktuelle Reviews

Audio Interviews

wo wir waren

Interviews

Wir hörten früher gerne

So fing alles an


Auf exklusiven Dachterrassen Bier schlürfen


Seit 2005 aktiv und bis zum heutigen Tage mit sieben großartigen Alben im Heavy Metal Pantheon verewigt, dazu eine weltweit immer noch wachsende Gemeinde an Fans, die den Holländern huldvoll Respekt zollen und jedes Konzert zu einem ausufernden Moshpit umfunktionieren. Ja, Legion of the damned sind eine Konstante im zuweilen recht schnelllebigen Musik Business und auch wenn so mancher Klangpurist gegen die zuweilen für ungeübte Ohren nach Monotonie klingenden Rasiermesser-Ritte wettert, schert das die Band genauso viel wie Trump das Pariser Klimaabkommen. Gut so, denn mit dieser Konstanz hat sich das Quartett über all die Jahre einer riesigen Beliebtheit erfreut, die mit dem neuen Album „Slaves of the shadow realm“ keinerlei Abbruch erfahren sollte. Ich freute mich darüber, mit Frontmann Maurice über all das zu reden und dieses Euch nun zu präsentieren.

Maurice, fast auf den Tag genau 5 Jahre ist es her, als Ihr Euer letztes Album „Ravenous plague“ veröffentlicht habt. Was hat sich in dieser langen Zeit alles verändert, persönlich wie auch innerhalb der Band? Ich denke, dass solch eine Zeitspanne nicht unbedingt geplant war, oder vielleicht doch?

Nein, geplant war das so definitiv nicht. Es ist rückblickend wirklich interessant zu sehen, dass es tatsächlich 5 Jahre gedauert hat, bis man uns wieder von der Leine gelassen hat, doch nach der „Ravenous plague“ hatte ich persönlich das Gefühl, ein wenig Luft zum atmen zu brauchen. Ich erklärte dies auch so in der Band und wir waren uns dementsprechend darüber einig, dass das nächste Album dann halt länger dauern würde. Doch faul waren wir sicherlich nicht und statt eines neuen Albums tourten wir weiter, spielten Festivals, vor allem im Ausland. Dazu kam noch eine Asien Tour, eine in Südamerika, wir spielten in Dubai, dem Libanon und auch die Sepultura Tour, um „Ravenous“ zu promoten. Ich oder wir dachten nie, dass wir 5 Jahre zwischen den Alben Pause machen würden, wir gingen irgendwie von vielleicht dreien aus, doch es kamen halt auch andere Dinge dazwischen. Als wir dann das Studio buchten merkten wir erst, wie groß die Spanne letztendlich doch war.

Trotz der langen Pause ward Ihr zumindest immer live irgendwo präsent und unterwegs. Ist es nicht frustrierend, ohne neues Material auf die Bühne zu gehen und immer wieder das Gleiche zu spielen? Der Fan will ja auch mal was Frisches serviert bekommen…

Das kann ich voll verstehen, aber nein, es ist definitiv nicht frustrierend, da wir ja in einer relativ kurzen Zeit von knapp 8 Jahren 6 Alben mit genügend Material veröffentlicht und somit mehr als genügend Tracks in der Hinterhand haben, die wir live performen können. Ok, in Ländern, wo wir noch nicht so präsent waren, geht das nicht unbedingt. Da sollte man schon die Klassiker auspacken.

Während der Wartezeit auf das neue Album habt Ihr ja auch Euren Livegitarristen Hein Willekens gegen Fabian Verweij ausgetauscht. Wieso dieses?



Hein wollte immer von der Musik leben. Wenn wir mit Legion of the damned außerhalb Europas unterwegs waren, haben wir auf unsere Kosten gespielt. Das bedeutet, dass wir fast alles bezahlt bekamen, doch ansonsten mit der Band kein Geld verdienten. Wir haben dies immer als Urlaubs-Shows mit Freunden angesehen, bei denen wir teilweise luxuriös essen gegangen sind, auf exklusiven Dachterrassen Bier schlürften und so weiter. Das kam immer von der gesamten Band, doch keiner von uns bekam je extra irgendwelche Gagen. Hein jedoch wollte für jede Show zusätzlich bezahlt werden, was absolut nicht zu unserem Konzept passt, was er allerdings vorher bereits wusste. Wenn wir auf großen Festivals spielten, gab es natürlich für ihn schon einen gewissen Extraverdienst, doch wenn man die Möglichkeit hat in Panama, Dubai oder Mexiko zu spielen, sollte dies als wunderbare Erfahrung für jeden Musiker angesehen werden, der es ansonsten nicht unbedingt schaffen wird, jemals in diesen Ländern zu spielen. Hein ist viel jünger als wir, hat keinen regulären Vollzeitjob und ist von daher auch auf das Geld angewiesen. Das waren jedenfalls alles Gründe, weshalb wir uns schlussendlich von ihm verabschiedet und Fabian mit an Bord geholt haben, der uns die Rechnerei einfacher macht.

So…kommen wir nun auf das neue Album „Slaves of the shadow realm“. Was ist das Schattenreich und warum sind wir dessen Sklaven?

Der Albumtitel bezieht sich auf Diejenigen, die den Weg des Widerspruchs gegenüber der sogenannten „Weißlicht“ Religionen gewählt haben. Die Texte befassen sich mit den verschiedenen Aspekten des Schattenreiches, bestehend aus linkem Okkultismus, der Dämonologie, dem antireligiösen Hass, dem „Narkosatanismus“ und den Schülern der Kriegsgötter.

Ich war anfangs nicht sonderlich begeistert, denn die ersten beiden Tracks spiegeln für mich nicht unbedingt das wieder, was ich von Legion of the damned gewohnt bin. Danach wird die Scheibe allerdings bärenstark und begeistert total. Warum habt Ihr gerade die in meinen Augen beiden schwächsten Tracks an den Anfang gestellt?

Tja, wenn viele Leute in die Produktion eines Albums involviert sind, gibt es natürlich auch viele unterschiedliche Meinungen. „The widows breed“ und „Nocturnal commando“ sind auch nicht unbedingt meine Favoriten, aber Andy Classen, Twan und unser Manager beispielsweise haben diese Tracks komplett geliebt und wollten gleich zu Beginn der Scheibe voll geradeaus gehen. Harold und Erik stimmten dem auch zu, womit die Sache gegessen war. Es ist immer Geschmackssache und da der Großteil der beteiligten Leute diese beiden Songs wirklich mehr als mochten, kamen sie halt so auch aufs Album.

Wie lange habt Ihr letztendlich gebraucht, um das komplette Album zu komponieren und aufzunehmen und seid Ihr schlussendlich selber mit dem fertigen Produkt zufrieden?

Wir brauchten für den kompletten Prozess knapp vier Jahre. Allerdings haben wir bereits kurz nach dem Release von „Ravenous“ mit dem Songwriting Prozess begonnen und „Palace of sin“ war der erste Song, der komplett stand. Natürlich hatten wir zwischendurch einige Pausen, die uns allerdings keinerlei Qualität kostete. Mit dem Endergebnis sind wir rundum zufrieden, denn es ist weitaus mehr geworden, als wir anfangs erwartet hatten. Der Sound ist aggressiv, kracht an allen Ecken und Enden und killt komplett und das war exakt DAS, was wir von Beginn an wollten.

Wer ist eigentlich der Mann hinter dem erneut mördergeilen Sound? Das letzte Album hattet Ihr ja selbst produziert…



Nein, wir haben noch nie eine Scheibe selber produziert. (Anm.d.Verf. Wenn man zum Vorgänger „Ravenous plague“ recherchiert heißt es überall: Produced by Legion of the damned). Unser Produzent war immer und ist erneut Andy Classen, der den Mix und die Aufnahme durchgezogen hat. Im Gegensatz zu früher haben wir diesmal lediglich zwei statt vier Gitarren aufgenommen, was uns für den Sound mehr Platz und Möglichkeiten bot. Der Sound ist wirklich extrem heavy und ich liebe es!

Am letzten Wochenende habt Ihr Eure Record Release Show zusammen mit Dawn of disease und Obscenity bestritten. Wir haben die Leute das neue Material aufgenommen?

Die Shows waren absoluter Killer und obwohl die Leute das Album erst seit einem Tag kennen konnten, waren die Reaktionen auf „Widows breed“ und „Slaves of the southern cross“ absolut gigantisch! Gerade bei diesen Shows haben wir gemerkt, wieviel mehr Dynamik wir mit den neuen Songs innerhalb unserer Setlist haben.

Slaves of the shadow realm” ist nunmehr das zweite Album, welches bei Napalm Records veröffentlicht wird. Ein Label, welches sich in den letzten Jahren am Markt etabliert und ziemlich viele große Erfolge eingefahren hat. Glaubt Ihr ebenfalls wie ich daran, in Deutschland die Top 10 zu knacken?

Hm…wir werden sehen, doch die Chancen sind durchaus vorhanden, da wir ja mit dem Vorgänger direkt auf Platz 11 eingestiegen sind. Allerdings ist es nicht unser Ziel mehr, weniger oder was auch immer zu verkaufen, sondern die Fans und die Kritiker zufriedenzustellen und darauf zu hoffen, dass jeder, der das Album hört, es genauso großartig findet, wie wir es tun. Alle Zutaten dazu hat es auf jeden Fall.

Seid Ihr denn mit der Zusammenarbeit zufrieden? Ich meine, Napalm waren 2014 noch nicht ganz so groß wie heute…

Das stimmt durchaus, doch wir merken, wie sehr Napalm an uns glaubt und uns durch die vielfältige Promotion nach vorne pusht. 2014 war die Promo ebenfalls klasse, doch diesmal ist sie breiter aufgestellt und umfangreicher.

In der Vergangenheit hat Tony Manero viele Eurer Texte geschrieben, Du hingegen ein paar, um mal zu sehen, was bei rauskommt. Habe ich zumindest so aus einem früheren Interview im Kopf. War Tony erneut in den Writing Prozess eingebunden?

Das wurde oftmals falsch dargestellt, da ich lediglich ganz früher für Occult, die Vorgängerband, aus der Legion of the damned hervorgegangen sind, Texte verfasst habe. Für Legion habe ich nie irgendwelche Texte geschrieben…und selbst „Elegy for the weak“ unter Occult war von Tony, der bei uns vollkommene Freiheit genießt und seit 2004 bis zum neuen Album großartige Arbeit leistet.

Ich weiß, dass Ihr in der Vergangenheit gerne getourt seid und auch ansonsten gerne live spielt. Dementsprechend gehe ich davon aus, dass in nächster Zeit eine Tour im Raum steht, oder?

Nein, bisher ist absolut nichts in der Planung. Natürlich reden wir über verschiedene Optionen und Angebote, haben aber im Moment absolut nichts Konkretes vorzuweisen. Für uns ist das nicht unbedingt zwingend, auf eine Tour zu gehen, doch wenn etwas Gutes unseren Weg kreuzt und wir die Möglichkeit haben draufzuspringen, dann versuchen wir das auch. Doch wenn es nicht klappt, ist es kein Weltuntergang. All dies ist für uns purer Luxus, denn wir haben alle unsere Vollzeitjobs und müssen nicht zwingend mit Legion unterwegs sein, um Geld zu verdienen oder was auch immer.

Eine Frage, die seit jeher alle männlichen Langhaarträger interessiert: Wie lange brauchst Du bei der Mähne morgens im Bad?

Nicht so lange, hahaha. Es wundert mich immer wieder weshalb die Leute denken, dass es mit langen Haaren unbedingt länger unter der Dusche dauert. Lediglich nach einer Show, wenn die Matte aussieht wie ein wilder Dschungel, dauert es länger, all das Shampoo herauszukriegen. Dennoch würde ich mir keine Frisur wie Erik zulegen, der in meinen Augen sehr mutig ist, hahaha.


SOCIAL MEDIA

Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

MERCH

70.000 Tons 2024

The new breed

Mottenkiste

wo wir sind

ZO SONGCHECK

V.I.P.

alter Z.O.F.F.

Unsere Partner

Join the Army

Damit das klar ist