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EINEN PLATZ VOR DER KELLY FAMILY


Ein neues Logo, ein neues Album und scheinbar widergewonnene Stärke. Das sind die Attribute, die man Dawn of disease anno 2019 gerne unterstellen kann. Was war das Geschrei groß, als die ehemaligen Brutalo-Deather ihr neues Logo der Welt präsentierten und dann auch noch eine Abkehr vom ehemaligen Brachial-Geschredder. Konnte da was Gutes bei rauskommen? Nunja, „Ascension gate“ war in meinen Augen noch ziemlich halbgar, doch was die Niedersachsen auf „Procession of ghosts“ abliefern“ sprengte so ziemlich jedwede Erwartung bei mir und katapultierte sich direkt in meine momentane Jahres Top 10. Das Konzert am 06.November zusammen mit Manegarm und Einherjer im Leipziger Hellraiser bewies ebenfalls eindrucksvoll, mit welch einer Stärke Dawn of disease momentan agieren. Alles gute Gründe, um sich Hauptsongwriter Lukas Kerk zu grabschen und ihn ein wenig auszupressen.

Was macht Ihr auf dieser Tour als erste Band, sprich als Opener?

(leises Gelächter) Tja, das haben wir uns auch ein kleines bisschen gefragt, doch so kurz nach der Veröffentlichung von „Procession of ghosts“ gleich eine kleine Tour zu fahren, war schon eine Chance, das Album zeitnah zu promoten. Das Package ist…nunja…etwas Eigen, denn Manegarm und Einherjer mit uns zusammen, ist definitiv ein interessantes Package…

Interessant nannte es Biolek immer, wenn es nicht schmeckte (Gelächter)

Nein, wir freuen uns wirklich total über die Tour und sind ja auch alle bei Napalm Records unter Vertrag und es passte einfach perfekt. Am 02.11. war Tourstart in Essen, am 01. kam unsere CD raus, die wir mit einer kleinen Release Show abgefeiert haben und nun diese kleine Tour, für die wir sehr dankbar sind. Wir freuen uns, haben eine gute Zeit mit den anderen Bands und freuen uns, heute hier in Leipzig zu sein.

Ich bin ja froh, dass ich nach meinem Review zu "Ascension gate" überhaupt eine Audienz gewährt bekommen habe, denn ich war doch ziemlich harsch. Im Nachhinein muss ich meine Meinung nach mehrmaligem Hören ein wenig revidieren und hätte vielleicht einen bis zwei Punkte mehr gegeben. Dennoch bleibe ich bei meiner Meinung, dass die Scheibe, komplett im Gegensatz zu "Procession of ghosts", ziemlich gehetzt wirkte…

2016 haben wir ja "Worship the grave" veröffentlicht, bekamen da im Anschluss die ganzen Festival Bestätigungen wie Wacken, Summerbreeze oder Party San und nach einem Gespräch zwischen Tomasz und der Plattenfirma wurde uns mitgeteilt, dass es doch schön wäre, wenn wir passend zu den anstehenden Festivals auch ein neues Album am Start hätten. So wurde dann aus dem „es wäre schön“ über kurz oder lang ein „macht das mal“ (lacht). Das Album entstand dann in relativ kurzer Zeit, mit einem immensen Druck dahinter, bin aber im Nachhinein immer noch glücklich darüber, dass das alles so funktioniert hat. Hätte an irgendeiner Stelle eine Stellschraube versagt, dann wäre das voll in die Hose gegangen.

An dieser Stelle muss ich auch nochmal Dan Swäno lobend erwähnen, der trotz dieser extremen Deadline alles herausgeholt hat, was irgendwie möglich war, sogar in diversen Nachtschichten. Er hat trotzdem völlig entspannt und relaxt einen herausragenden Job abgeliefert. Das Album war dennoch ein wichtiges Bindeglied in unsere Karriere. Auf „Worship…“ waren wir noch ziemlich oldschoolig, auf „Ascension…“ meiner Meinung nach etwas zu melodisch und jetzt haben auf „Procession…“ unseren Sound gefunden.

Ich war jedenfalls aufgrund der Vorgeschichte anfangs mehr als nervös, als ich erstmals die Play-Taste drückte, obwohl ich schon bei Eurem Gig auf dem Way of darkness die neuen Songs richtig abfeierte und stimme Dir zu, dass Ihr jetzt quasi „best of both worlds“ in Eurer Musik habt und Euren neuen Stil gefunden habt und diesmal nicht so gehetzt wirkt…

Danke auf jeden Fall für die Komplimente, auch in Deinem Review, aber ich muss Dich enttäuschen, denn das komplette Album entstand diesmal auch nur in einem halben Jahr. Doch die Songs sind etwas mehr gereift als vorher, da gebe ich Deiner Kritik schon recht. Außerdem haben wir einen neuen Artwork Künstler, neue Bühnenklamotten, dass braucht schon seine Zeit. Obwohl…die war ja knapp, wie ich sagte (lacht).

An der Produktion haben allerdings nicht viel verändert. Unser Drummer hat alles in seinem eigenen Studio aufgenommen, die Gitarren, wie auch schon zuvor, in Münster und Tomasz Gesang wurde bei Dom von Nothgard in seinem Studio aufgenommen. Die große Änderung war dann aber die Arbeit mit Jens Bogren, über die ich mich persönlich sehr gefreut hatte, macht er doch sonst richtig riesige Sachen wie Sepultura, Amon Amarth oder Arch enemy. Plötzlich kommt dann so eine verhältnismäßig kleine Band wie wir an, fragt, ob er Lust hat, mit uns zusammenzuarbeiten und er erwidert: Ja, da habe ich Bock drauf. Das war und ist großartig und ist für uns ein riesiger Schritt nach vorne. Es ist eine sehr offene Produktion, wobei ich natürlich die alten Sachen von uns nicht schmälern will…

…was Eurem ehemaligen Haus und Hof Produzenten Jörg Uken auch nicht gerecht werden würde, hat er Euch doch auch immer gut in Szene gesetzt…

Hat er definitiv, dennoch ist „Procession…“ für uns ein riesiger Schritt nach vorne und exakt der Sound, den wir gesucht und nun gefunden haben. Wir haben immer noch genügend Härte, Blastbeats und die typischen Dawn of disease Trademarks in unserer Musik, um auch die alten Fans zufrieden zu stellen. Dazu kommen nun aber auch ein paar modernere Elemente, Atmosphäre, Melodien und alles zusammen ist es eine tolle Mischung geworden, die mir persönlich auch immer noch gefällt. Klingt vielleicht komisch, doch wenn ich nicht bei DoD spielen würde, ich täte mir das Album kaufen (lacht). Ich hatte dieses Gefühl bislang bei keinem unserer Alben. Das Album klingt erwachsener, reifer und stagnieren wollten wir in unserer Entwicklung noch nie. Maiden, AC/DC, Metallica…das sind alles Bands, die geile Alben veröffentlicht haben, sich aber nie so richtig weiterentwickelten. Brauchten sie ja auch nicht, doch Stillstand würde bei uns Tod bedeuten.

Wie groß war eigentlich der Shitstorm, als Ihr euer neues Logo der Öffentlichkeit vorgestellt habt?

Da gab es auf jeden Fall schon ein paar negative Rückmeldungen, insbesondere eben in den sozialen Medien. Interessant fand ich daran, dass teilweise - ohne einen Ton des Albums gehört zu haben - Rückschlüsse auf einen musikalischen Stilwandel gezogen wurden, haha. Spätestens seit der Veröffentlichung des ersten Tracks ist aber ein Großteil der Kritik verstummt und ich schätze, dass sich im Laufe der Zeit alle an das neue Logo gewöhnen werden.

Mir scheint momentan ein kleiner Zweikampf in Deutschland zwischen Euch und Nailed to Obscurity entbrannt zu sein, so nach dem Motto…wer veröffentlicht nun in diesem Subgenre das beste Album…

Ach quatsch, überhaupt nicht. NTO sind super Kumpels von uns und waren ja bekanntermaßen vorher bei Tomasz auf dem Label (Apostasy Records), haben zusammen Konzerte gespielt, wie letztes Jahr beim Ragnarök Festival und haben danach einen ordentlichen Streifen abgebissen. Basser Carsten und Sänger Raimund waren auf unserer Release Show und haben dort auch wieder Nehmerqualitäten bewiesen (lacht).

Das Ihr nun einheitliche Bühnenklamotten tragt, finde ich persönlich schick und vor allem dezent und nicht so aufgetragen, wie beispielsweise Sabaton…

(Bassist Christian schaltet sich mit ein) Das kommt aber auch noch (großes Gelächter). Tomasz quetschen wir noch in so eine Spandex Hose rein, das ist unser Ziel. Ein schönes Alu-Sixpack dazu und fertig ist der Lack. Wir turnen ja auch nicht im Power-Rangers Outfit über die Bühne, sondern wollen das schon dezent halten, passend zur Musik.

Nochmal kurz zurück zum Way of darkness. Gerade während der neuen Songs hattet Ihr ein paar technische Probleme und ich glaube mich zu erinnern, ein wenig Panik in Euren Augen gesehen zu haben…

Im Zuge dessen, dass wir mit der Entwicklung unseres neuen Sounds immer weiter voranschritten, haben wir kontinuierlich unser Equipment umgestellt und haben dies erstmals in Lichtenfels präsentiert. Als Musiker denkst du dann schon beim kleinsten Verspieler daran, die ganze Show abzubrechen, obwohl der Fan vor der Bühne das vielleicht gar nicht merkt. Mir ging schon ein paar Mal ein wenig die Düse, doch das legte sich dann. Tolles Festival, tolle Location. Alles in allem hat es richtig Spaß gemacht.

Bei der alten Auflage war in 2010 und 2011 selber als Fan da und umso mehr freute es mich nun natürlich, dort auch mal aufzutreten. Es waren auch viele nette Bekannte vor Ort, man hat viel geplaudert, gelacht, Spaß gehabt. War eine mehr als runde Sache.

Und bei Napalm Records alles im Lot? So viele Death Bands gibt es da ja gar nicht mehr…

Stimmt…Unleashed, Legion of the damned, obwohl die ja mehr in Richtung Thrash gehen und wir. Ist nicht gerade viel, aber wir fühlen uns wohl. Wir machen ja aber auch selber eine Menge Dinge, die die Plattenfirma nicht übernehmen muss.

Tomasz…an dich mal die Frage: Nuclear Blast, dazu selbstständig im Musikbereich und auch Owner von Apostasy Records…

(Frontmann Tomasz) Viel, nicht wahr (grinst)? Das klappt aber alles ganz gut und ich bin mehr als zufrieden. So eine Band wie Maladie macht mir unfassbar viel Spaß, denn man braucht Zeit, um sich dort reinzuhören und zu merken, was dort für großartige Musiker involviert sind. Das ist keine Musik zum nebenbei hören, sondern es erfordert vollste Konzentration. Sowas macht mir Spaß und ich bin mehr als zufrieden mit dem bisher erreichten.

Aufgrund Eures Arbeitspensums drängt sich mir die Frage auf: Wie geht es weiter? Kommt das nächste Album Mitte 2020?

(Christian) Hahaha, nein, definitiv nicht. Wir genießen jetzt erstmal und schauen, inwieweit das Album erfolgreich ist. Zahlen liegen uns jetzt so kurz nach der Veröffentlichung noch nicht vor. (Anm.d.Verf. „Procession“ landete im Gegensatz zu „Ascension“ einen Platz weiter hinten auf 49, was aber ebenfalls ein großer Erfolg ist) Wir wollen zwar nicht unbedingt in die Charts, aber freuen tut man sich trotzdem. Konzerte sind da um ein Vielfaches wichtiger. Da sind die Fans und man bekommt sein direktes Feedback. Ok, die Charts zeigen uns dann aber auch, dass es da draußen tatsächlich ein paar Leute gibt, die unsere Musik kaufen, was ja auch in einem gewissen Grad Feedback ist. Freuen tut man sich, aber wir legen es nicht darauf an.

Du kannst das später deinen Kindern erzählen. Beim letzten Album war das lustig. Wir standen auf Platz 48 und ich habe einen Screenshot davon rumgeschickt auf dem zu erkennen war, das wir in dieser Woche tatsächlich einen Platz vor der Kelly Family standen. Was für ein Erfolg (großes Gelächter).



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