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JEN MAJURA, ihres Zeichens auch Gitarristin bei EVANESCENCE, wird am 24.11.2017 ihr zweites Soloalbum „InZENity“ der geschätzten Musikwelt zugänglich machen. Ein CD-Release, das der 34-jährigen Allrounderin wohl mehr an Anspannung beschert, wie ihr vielleicht lieb ist. Die Vorfreude war ihr jedenfalls deutlich anzumerken. Jen Majura ist in alle musikalischen Richtungen vielseitig interessiert und begabt, arbeitet gerne 36 Stunden pro Tag + der Stunden der Nacht und hatte dennoch etwas Zeit für uns. Im Flieger von New York nach Deutschland sitzend, beantwortete sie uns sehr bereitwillig unsere Fragen. Eine pure Freude, mit einer so freundlichen und mit Humor vollgepackten Musikerin, und einem zudem so liebenswürdigen Menschen sprechen zu dürfen.

Danke, dass Du Dir die Zeit für mich nimmst, während Deines Fluges von New York nach Deutschland in ein Interview einzutreten.Jen, InZENity ist mittlerweile Dein zweites Album. Ist es Zufall oder eine Art PR-Maßnahme, Dein Album beinahe zeitgleich mit dem Album von Evanescence zu veröffentlichen?

Amy hatte bereits letztes Jahr über die Idee von Synthesis gesprochen. Ich habe eine klassische Seite in mir, ich mag Kompositionen von Bruckner, Bach und Beethoven - aber tief in meinem Herzen bin ich dem Genre „Hardrock / Metal“ verschrieben. Da mir von Anfang an mehr oder weniger bewusst war, dass das Headbangen auf Synthesis und den damit verbundenen Tourneen nicht stattfinden wird, ergab sich mit InZENity einfach eine schöne Möglichkeit musikalisch für mich den Spagat zwischen episch, klassisch, ruhiger (ohne Headbangen, aber dafür mit Theremin - Anm. der Red.: Theremin ist ein 1920 erfundenes elektronisches Musikinstrument) und dann eben völlig verrückt, irrsinnig, ungebunden und frei (mit Headbangen, und einem fetten Grinsen).

Die Intension Ende November zu releasen, hatte weniger mit der Evanescence VÖ am 10.11. zu tun, sondern eher damit, dass Jan Zehrfeld’s Band Panzerballett ihr Weihnachtsalbum „Xmas Death Jazz" am 24.11. veröffentlichen, auf welchem ich beim Opener „White Christmas“ im Gesangsduett mit Mattias IA Eklundh zu hören bin.


InZENity ist ein derart abwechslungsreiches und breit angelegtes Album, welches mit Deinem derzeitigem Engagement eigentlich sehr wenig zu tun hat. Was hat Dich jeweils inspiriert, gerade diese Genrevielfalt in die Produktion mit einfließen zu lassen? Gibt es da Vorbilder? Gibt es ein Vorbild an der Gitarre?

Gute Frage. Bei der Produktion meines ersten Soloalbums habe ich versucht eine Art Gratwanderung hin zu legen zwischen „Wie möchte ich gern klingen“ und „Wie denken alle, dass ich klingen müsste“ - grandioser Fehler! Es gibt diverse Gitarristen da draußen mit denen ich Gespräche führen durfte, und die mir teils die Augen geöffnet haben. Verbieg Dich nicht. Versuch nicht immer „Everybody’s Darling zu sein“. Wenn alle sagen „Das is Müll!“ - aber du findest es ist super - dann ist es super! Somit entschloss ich mich bei InZENity mir von nichts und niemandem vorschreiben zu lassen, was ich tun und was ich nicht tun kann! Wie ein Song zu klingen hat und wie er auf gar keinen Fall klingen darf! Geht nicht - gibt’s nicht!

InZENity ist für mich der lebende Beweis: Akustik Pop meets Instrumentalmusik von Funk über Hardrock, Metal…. Alles dabei und ich finde es großartig. Ich versuche immer so open minded wie nur möglich durch die Welt zu laufen, ich interessiere mich für viele diverse Musikrichtungen. Wenn ich mal Zuhause bin und Musik höre kommt nach Lamb Of God, Pink, gefolgt von Zappa, dann Kreator oder Arch Enemy, dann wieder Aerosmith oder Extreme und danach Vollgas Steve Vai „Sex & Religion“ (eines meiner All time favorite Alben!)… Ich höre auch gerne Bands wie Freak Kitchen, Spock’s Beard… Dream Theater, Stone Sour, AC/DC… alles dabei - was soll man denn nach so einem Musikgeschmack auch erwarten, wenn ich dann erst mal losgelassen werde muahahaha… Was war nochmal die Frage?

Ach so ja… Gitarrenvorbild. Sagen wir mal so: Das Wort „Vorbild“ gefällt mir nicht. Wenn mir das Spiel eines Gitarristen gefällt, möchte ich ja keine Kopie davon werden - viel mehr finde ich es faszinierend, wie Matthias IA Eklundh nicht nur als guter Freund, sondern auch als Philosoph, als innovativer Musiker und oder aber auch als Geschäftsmann meinen Horizont erweitern konnte. Manchmal sagt er Dinge, die so wahr sind. Beeindruckend. Ihn würde ich derzeit definitiv als größten Einfluss auf mich als Musikerin und Gitarristin sehen. Zeitlos grandios finde ich nach wie vor Nuno Bettencourt, Steve Vai, Joe Satriani… Ach es gibt so viele unglaublich gute Musiker da draußen, ich freu mich immer, wenn ich dem einen oder anderen über den Weg laufe, irgendwo auf dem Globus… John Five, Gus G, Guthrie Govan… grandiose Talente!


Welchen Song favorisierst Du persönlich, welcher Song berührt Dich am meisten?

Ungenaue Frage. Von InZENity? Oder generell? Gegenfrage: Du hast 11 Kinder - welches ist Dein „Lieblingskind“?

Siehst Du vor, mit Deinem Soloprojekt eigene Gigs oder gar eine Tour zu spielen?

InZENity live auf die Bretter zu bringen wäre der Oberhammer! Allerdings fehlt mir dazu vorerst leider die Zeit, da mich Evanescence mit Synthesis noch locker ein Weilchen auf Trab halten und um das Songmaterial von InZENity eben mal so zwischen Tür und Angel zu proben, ist das Zeug einfach wirklich zu schwer - hahaha Ich möchte mir, wenn es denn je dazu kommen wird, Zeit nehmen und ohne Druck das Ganze in Ruhe vernünftig vorbereiten - nicht so eine zack-wumms-hauruck Aktion wie die Aufnahmen zu InZENity an sich (lacht)

Du hattest bekannte Gastmusiker im Projekt beteiligt. Magst Du etwas zu der gemeinsamen Arbeit mit den jeweiligen Herrschaften erzählen? Den Leser interessiert sicher die Arbeitsatmosphäre, gab es Highlights oder auch musikalische Hürden?

Die gesamte Produktion war eine Hürde. Als ich den Jungs von Cmm GmbH, die sich um Promotion und Marketing kümmern, die Demos vorgespielt hab, sah ich faszinierte, schockierte, grinsende, spontan laut loslachende und teilweise Augenbrauen hochziehende Menschen an einem Tisch sitzen - klasse! Und genau so vielfältig sind eben nun auch die Gastmusiker. Wichtig ist es mir immer in Interviews zu erwähnen, dass ich mir sehr wohl dessen bewusst bin, dass ich da ein paar wirklich große Namen mit am Start habe, aber das ach-so-leidige Thema „Name dropping“, NICHT der Beweggrund für die Gastmusiker war. Es sind in erster Linie Freunde. Freunde, die halt sehr gut Gitarre spielen. Was kann ich zu den Herrschaften erzählen?!

Alex Skolnick ist der Grund, weshalb ich bei Evanescence gelandet bin, mit Jeff Waters habe ich mal Steak und Bratwurst (ohne Senf!) auf einem Gitarrenfestival gefuttert, mit Mattias IA Eklundh saß ich 2015/16 jeweils eine Woche Gitarre spielend in der schwedischen Pampa im Wald, für Jan Zehrfeld hab ich einen (Maulwurf-)Kuchen gebacken, als ich zu den Panzerballett Aufnahmen nach München gefahren bin und mit Nico Schliemann und ein paar anderen Musikern, bin ich beim Ibanez Gitarrenfestival 2016 dermaßen mit Gin Tonic abgestürzt (oder ist das schon länger her?)…


Wie lange dauerte die gesamte Produktion des Albums, beginnend mit Deinen ersten Ideen zu den Kompositionen, bis hin zur letztlich fertigen CD?

Zwei der elf Songs hätten es damals schon fast auf mein erstes Solo-Album geschafft, die hatte ich also bestimmt schon vor 5 Jahren fertig geschrieben. Ich kenne Menschen, die den Song-Writing-Muskel stumpf trainieren können, einen Haufen an Ideen sammeln, und egal ob toll oder nicht toll, das Ganze dann systematisch zusammenkleben - zack, fertig, Song geschrieben! Ich bin da nicht ganz so… Ich brauche Papier in jedem Zimmer in meiner Wohnung, ich steh manchmal mitten in der Nacht auf, weil ich von einem Riff geträumt habe (enttäuschend ist es dann, wenn es live dann nicht so klingt wie im Traum, haha). Wenn ich schreibe, brauche ich Inspiration durch Bilder, Geschichten, Emotionen, daher kann ich keinen genauen Zeitraum nennen, in dem die Songs entstanden sind. Ein kreativer Kopf arbeitet ja auch nicht „nine to five“, sondern rund um die Uhr. In meinem Falle wären das dann 36 Stunden pro Tag. Und wenn der Tag nicht reicht, arbeiten wir noch die Nacht dazu durch! Im Studio waren wir 10 Tage, mit den recordings waren wir zeitlich erstaunlich gut durchgekommen. Danach Mixing und Mastering. Die fertige CD ist jetzt schon in den Händen vieler meiner unfassbar toll unterstützenden Crow Funder… ich hock derweilen im Flieger und hoffe, dass ich, sobald ich zuhause ankomme, endlich auch mal die erste physikalische InZENity CD in den Händen halten darf!

Das Album ist mit ein wenig Selbstironie aber auch mit einer dezent zynischen Botschaft versehen. Was genau steckt hinter Deiner Botschaft? Gibt es generell Dinge, die Du gerne, weil sie Dir wichtig sind, äußern würdest und gelingt Dir dies mit Musik?

Jeder Mensch hat eine gewisse Botschaft. Wir Musiker verarbeiten und teilen uns mit, indem wir kreativ arbeiten. Wenn du mich nach einer Art Lebensphilosophie oder Message fragst, kann ich nur sagen, dass es heut zu Tage wichtiger denn je ist, sich mit positiven Vibes zu umgeben - keine Negative Menschen in sein Leben zu lassen. Sich das eigene positive Lächeln im Herzen zu behalten ist so wichtig… ebenfalls wichtig ist es meiner Meinung nach, stets die Fähigkeit zu haben, über sich selbst lachen zu können lol. Ob es mir in meiner Musik gelingt die Botschaften auch rüber zu bringen, müssen mir die Leute sagen, die meine Musik hören.

Du bist noch jung an Jahren, die Karriere steht Dir sozusagen noch vollkommen offen und Du hast sicher grandiose Möglichkeiten. Was sind Deine persönlichen Ziele für die naheliegende Zukunft?

Ich möchte einfach nur Gitarre spielen, Musik machen, gesund bleiben und jeden Tag mindestens einmal herzlich lachen.

Sehe ich es richtig, dass Du richtig viel Spaß an der Produktion hattest und bist Du selbst mit dem Endprodukt zufrieden? Welchen Einfluss hattest du auf die technische Komponente und den Mix? Wer hat Dich produziert und wer ist verantwortlich für den Mix. Welches Studio hast Du gewählt?

InZENity habe ich zusammen mit Studioinhaber Martin Buchwalter im Gernhart Studio in Troisdorf aufgenommen, produziert, gemixt und gemastert. Martin und ich haben bereits mehrere Male erfolgreich zusammengearbeitet und ich schätze sowohl seine Arbeitsweise, wie auch die menschliche Komponente, seine Ideen und Vorschläge usw. Aber ich gebe zu, und Martin stimmte mir zu, dass man selten so viel zum Lachen kommt beim Arbeiten. Es ergaben sich einfach so unfassbar ulkige Dinge im Studio, dass wir teilweise tränen heulend vor Lachen zusammengebrochen sind und Pausen einlegen mussten. Ich persönlich hatte noch nie(!) so viel bei einer Albumproduktion gelacht, wie in diesen 10 Tagen. Die Mixe hatte Martin vorbereitet und mir zum Korrekturhören geschickt, aber da wir uns seit Jahren kennen und verstehen, war das eine einfache Angelegenheit, da er genau versteht wie ich musikalisch ticke und denke.

Jen, was ist Dir wichtig, unseren Lesern zum allgemeinen Verständnis hinsichtlich Deines Albums noch mitzuteilen?

Wenn man einen Mettigel mit extra viel Zwiebeln beim Hören isst, schmeckt das Album noch besser!

Woher kennst Du Zephyrs Odem, zu wem hast Du ggfs. direkte Beziehungen, und wie findest Du unsere Plattform, mal aus Sicht eines Musikers betrachtet?

Ich habe Euch während meiner Zeit bei Equilibrium kennengelernt und als ehrliche, skeptische, kritische Plattform kennengelernt. Ich bin immer für ehrliche Meinungen und wenn jemand mal was kacke findet, kann man das ja auch sagen, solange die Kritik nicht unter die Gürtellinie geht. Und ich habe selbst auch schon mal etwas Kritik von Zephyrs Odem einstecken müssen, was völlig okay meiner Meinung nach ist - umso mehr freu ich mich darüber, dass InZENity auf einen positiven Nerv gestoßen ist und ein wundervolles Review dabei raus kam

Deine Beziehung zu Deutschland, wie wichtig ist Dir die Heimat?

Um ganz ehrlich zu sein, ist es inzwischen ziemlich egal geworden, wo ich wohne. Ich liebe mein Zuhause hier in Deutschland, genauso gern bin ich aber auch in New York oder Nashville. Tokyo war auch toll. Zuhause ist da, wo das Herz ist - und meins ist auf den Bühnen dieser Welt.

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