Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (02/24)

Audio Interviews

wo wir waren

Interviews

Wir hörten früher gerne

So fing alles an

...ist einfach mitten in die Fresse!

Was war das nur für ein legendäres Stromgitarrenfest! Nicht ein einziger Ausfall, alte Freunde, neue Freunde und Bekannte und eine Band, die aus all den anderen mir bis Dato unbekannten Combos herausragte: Furnaze. Das Trio aus London schaffte etwas, was seit Jahren keine Band in mir auslöste, nämlich das mir aufgrund der musikalischen Genialität der Musiker und der dennoch einfach klingen Songs meine Kinnlade permanent auf den Schoß fiel. Was Krimson, Andie und Matt da abfeuerten, war Thrash Metal Champions League Endspiel. Auf diesem Weg natürlich ein Dankeschön an Enni von den Skullcrushern, der mir die Band mehr als einmal wärmend ans Herz gelegt hatte. Doch zurück zum Thema.

Nach diesem fulminanten Auftritt quatsche ich noch eine ganze Weile mit Frontmann und Flitzefingerchen Krimson, der mir mit feinstem Hochschul Englisch höflich Alles beantwortete. Vielleicht hätte er da schon mal andeuten können, dass er als Belgier (was ich zu dem Zeitpunkt ebenfalls noch nicht wusste) perfekt Deutsch spricht, was die Kommunikation an dem Abend (die auch schon leicht unter den diversen konsumierten Kaltgetränken litt) um ein Vielfaches erleichtert hätte. Sei’s drum. Jedenfalls flatterte mir kurz darauf das zweite komplette Machwerk namens „None more black“ ins Haus, welches a) ohne Umschweife mit der Höchstnote bedacht wurde, b) seit dem permanent in irgendeiner Form gespielt wird (meine Arbeitskollegen im Büro können „Fight“ schon fast mitsingen) und ) der ausschlaggebende Punkt war, Krimson noch mal telefonisch zu einigen Dingen auszuquetschen. Also…Sonntag früh, elf Uhr mitteleuropäische Zeit…here we go…

Krimson, ich las, dass der Grund Deiner Auswanderung von Belgien nach England darin begründet war, dass Du dort mehr Chancen für Deine Art Thrash Metal gesehen hast. Hat sich der Schritt gelohnt?

Auf längere Sicht gesehen schon. Als Band ist es schon viel leichter zu sagen, dass man aus einer Großstadt kommt wie Köln, Berlin, Stuttgart, San Francisco oder halt eben London. Das hilft auch den Promotern, den Plattenleuten oder halt auch den Journalisten.

Aber Brüssel oder Antwerpen sind ja auch große Städte…

Ja, aber das passiert nichts in Sachen Metal. In London spielen sie ALLE! Alle Größen des Musikbusiness und natürlich auch des Metal. Alle die, die auch in Wacken oder dem Witch full force spielen…naja…vielleicht nicht dem WFF, kommen irgendwann zwangsläufig auch nach London, Birmingham oder Newcastle, um dort ebenfalls ihre Visitenkarte abzugeben. Allerdings muss man auch sehen, dass es in London sehr sehr hart ist, sich durchzusetzen. London hat nen Durchmesser von 200 Kilometern und da spielen dann schon mal 150 Livebands pro Abend, da kann auch Berlin nicht mithalten. Du musst dich da durchbeißen, aber wenn du das geschafft hast, hält dich nichts mehr auf. Es ist wirklich knallhart! Das ist für mich als gebürtigen Sauerländer natürlich auch eine Umstellung und wenn man bedenkt, dass die Band ursprünglich in Aachen gegründet wurde, ist das schon ein großer Schritt gewesen.

Du bist ja ein echter Kosmopolit. Wo stammst Du denn nun genau her?

Meine Eltern sind beide Belgier und groß geworden bin ich in Arnsberg hinter der Feldmühle, wo es eine große Metallindustrie gab und der Metal hat mich seit dem nie losgelassen, hahaha. Da haben wir damals in einer Kaserne geprobt und als mein Vater in Pension ging, sind wir nach Belgien gezogen, wo ich es allerdings nicht lange auf dem Dorf ausgehalten habe und dann beruflich zurück nach Aachen gegangen bin, wo wir dann in einem der drei großen Weltkriegsbunker geprobt haben, wo knapp 60 Proberäume zur Verfügung standen und ich zusammen mit dem alten Drummer versuchte, die Band auf die Beine zu stellen. Dazu kam dann, dass unser erster Sänger irgendwann einfach nicht mehr passt und ich dann notgedrungen einspringen musste, obwohl ich eigentlich nur Gitarre spielen wollte. Mein erster selbst gesungener Song war „Spirit in black“, denn anfänglich wollten wir lediglich eine Slayer Coverband sein, doch das Potential und grade unser Drummer waren immens und irgendwann kamen wir an einen Punkt, wo das Spielen der eigenen Songs einfach mehr Spaß gemacht hat, als Irgendwas nachzuspielen. Als wir 1999 unseren ersten Gig vor ca.80 Leuten in einem Irish Pub spielten, war die Begeisterung groß und das bei einer Band, die bis dahin noch nichts veröffentlicht hatte. Bei unserem nächsten Gig hatten wir dann eine CD, die innerhalb von 15 Minuten ausverkauft war. Das war der Anfang, doch irgendwann ging es irgendwie nicht weiter. Die Initialzündung kam dann von unserer Bassistin, die damals ein Interview mit uns machte, als sie noch für Metal.de schrieb und mir quasi nahelegte, es in London zu versuchen. Leider war ich der Einzige der diesen Weg ging, denn unser Basser wollte immer in Aachen bleiben und hätte alles andere auch gar nicht auf die Reihe bekommen. So fing es an.

Aber Du bist Belgier?

Ja. Ich hatte damals auch die Möglichkeit beider Staatsangehörigkeiten, doch dann hätte ich irgendeinem Oberst das Scheißhaus putzen müssen und in Belgien wurde 1999 die Wehrpflicht abgeschafft, da war die Entscheidung relativ leicht. Ich wollte mich komplett auf die Musik konzentrieren.

Ich finde die Zusammenstellung von Furnaze sehr interessant. Du als Belgier, Andie aus Österreich und mit Matt…

…aus Zagreb auch noch ein Kroate und die Band aus London. Klasse, oder? (lacht) Doch aufgrund der Tatsache, dass wir uns in London komplett neu aufgestellt haben, sehe ich uns auch ganz klar als Band aus London. Wir leben, arbeiten und zahlen Gemeindesteuer dort.

Erkläre mir mal bitte die Idee hinter Furnaze? Ich habe bei Euch einfach das Gefühl, Ihr wollt nicht einfach nur Thrash Metal zelebrieren, sondern auch noch mehr erzählen…

Furnaze
ist einfach und direkt mitten in die Fresse rein! Die Leute die zu unseren Gigs kommen sollen und können ihre tagtäglichen Aggression und Frustration in einer therapeutischen Weise loswerden. Manche fressen sich den Frust weg indem sie in ein gutes Restaurant gehen, andere kaufen sich irgendein digitales Zeug(wie ich gestern…Die „Herr der Ringe“ und „Alien“ Blue Ray Boxen…ja, das war schön…und Furnaze waren da leider live gerade nicht verfügbar! – Olaf) oder lassen sich auf Facebook aus. Manche wiederum greifen dann vielleicht zu Waffen, Drogen oder Alkohol, statt zu einem unserer Gigs zu kommen und unserer Musik zuzuhören. Ich hatte eine schwere Kindheit und knabbere heute zum Teil noch an Sachen aus vergangenen Tagen und da hilft mir die Band auch, meine negativen Gedanken in positive Energie umzusetzen und wenn ich damit das Gleiche bei anderen Leuten erreiche, würde mich das sehr stolz machen.

None more black“ ist ja nach „No stairway to heaven“ Euer zweites Album und doch gebe ich unumwunden zu, bis zum Stromgitarrenfest lediglich Euren Namen etwas verschwommen wahrgenommen habe. Erzähle mir doch mal, warum der Name Furnaze einfach nicht bekannter ist, als er eigentlich sein sollte?

Es hängt niemals davon ab wie gut du bist, sondern wie gut du Jemanden kennst und wie gut man sich verkauft. Diese Band hatte immer Line-Up technisch einen großen Haken und das war der Schlagzeuger. Du kannst noch so gute Musik machen, doch wenn in der Besetzung was nicht funktioniert, klappt auch der Rest nicht. Ich hoffte damals, in London geeignete Mitstreiter zu finden, doch im Endeffekt ist dies auch eine Stadt wie jede andere auch und vernünftige Musiker zu finden ist hier genauso schwer wie woanders auch. Es wird immer viel gequatscht, aber so richtig bereit, hart dafür und für die Band zu arbeiten war keiner. Keiner war bereit, mal am Freitagabend nen Gig zu spielen, um dann Samstag wieder im Gitarrenladen zu stehen und dasselbe kleine Arschloch zu sein wie vorher. Wir machen Musik, weil wir Spaß daran haben, nicht um Geld zu verdienen und da war London einfach eine harte, aber die beste Schule. Es ist doch so, wenn du spielst, müssen die Leute zu mindestens headbangen und im Laden bleiben. Ist dem nicht so, machst du irgendetwas komplett falsch und kannst eigentlich gleich aufhören. Hier kommt auch noch dazu, dass es in Bezug auf Betreuung nichts gibt, gar nichts. Kein Backstage, kein Catering und du schon froh sein musst, wenigstens eine halbwegs vernünftige PA gestellt zu bekommen. Promoter geben hier in England nicht einen Penny aus, denn entweder bist du riesengroß und bekommst alles oder du versinkst, wenn du den Kampf nicht annimmst. Du musst für alles kämpfen, für jede einzelne Minute auf der Bühne…und so etwas formt. Unser erster Gig in London hat uns 100€ gekostet, die wir aber wieder eingespielt haben. Nur so funktioniert es hier, ganz im Gegensatz zu Deutschland. Hier findest du keinen sicheren Proberaum, wo du dein Equipment mal unterstellen kannst, außer du wurdest mit dem goldenen Löffel im Mund geboren. In Aachen zahlst du für einen komplett sicheren Proberaum eine monatliche Miete, wo du dann von 10 bis 10 Krach machen kannst. Das finde ich allerdings recht gut, denn wenn du hier mal zur Probe gehst, musst du komplett fokussiert an die Aufgabe herangehen, kannst nicht einfach mal nen Bier trinken und jammen, sondern 3 Stunden volles Rohr durchziehen, 60€ zahlen, fertig. Du bist dadurch gezwungen, qualitativ hochwertige Musik zu produzieren.

Daher finde es verdammt traurig, dass solch eine Mörderscheibe wie „None more black“ nicht über eine große Plattenfirma vertrieben wird, denn musikalisch gibt es im Bereich High class Thrash momentan nichts Besseres sauf diesem Planeten. Woher kommt dieses augenscheinliche Desinteresse der A&R Manager? Das muss doch unfassbar auf das Gemüt schlagen…

Wir machen Musik, um uns selber zu verwirklichen. In den 10 Jahren, in denen ich bereits die Band mache habe ich mir Ziele gesetzt. Wir hatten auch mal eine Plattenfirma in den USA, die uns aber keinen Deut weitergebracht haben. Heutzutage musst du dich als Band selber präsentieren, viel Promoarbeit machen, die Instrumente instand halten und…ähh…gut aussehen, was nicht immer klappt, hahaha. Man muss seine eigene Firma führen. Für den künstlerischen Aspekt ist es manchmal nicht gerade förderlich, weil der Fokus auf die Musik dadurch etwas verloren gehen könnte. Andererseits hält man aber alle Fäden selbst in der Hand, was wiederum auch nicht zu verachten ist. Ein anderer Aspekt kann auch sein, dass du von irgendjemanden entdeckt wirst, der dich komplett geil findet, alles macht und dich rausbringt, doch es kann auch eine Kehrseite geben. Pat Travers spielt seit 30 Jahren Musik und hat bis heute keinen einzigen Cent verdient, weil ihn sein Management komplett gelinkt hat. Außerdem gibt es so dermaßen viele Bands auf dieser Welt…

Die aber zum Teil nicht einmal ansatzweise solch geile Mucke machen wie Ihr…

Das zu beurteilen überlasse ich Dir (grinst). Doch ich bin einfach davon überzeugt, dass es 10 – 20.000 andere Bands gibt, die genau das Gleiche machen und erreichen wollen wie wir und da ist es natürlich umso schwerer. Wie bereits gesagt, es kommt immer darauf an, welche Leute man trifft und wie ernst man an die Sache herangeht. Wir hatten auch mal einen Manager, der uns ebenfalls über den Tisch gezogen hat, daraus lernt man. Heutzutage musst du als Band der Plattenfirma ein fertiges Produkt mit perfekter Musik abliefern. Du musst Fertigkeiten und musikalisches Können mitbringen und halt auch gut aussehen (grinst). So können wir uns davon ein wenig befreien, wobei mein persönlicher Anspruch gute und perfekte Musik zu schreiben natürlich weiterhin bestehen bleibt. Vielleicht kommt ja irgendwann der weiße Ritter, der uns toll findet und uns zu den fetten Trögen führt. Oder wie Fredrik Nordstrom gesagt hat: Krimson, macht es Dir Spaß, mach weiter. Macht es Dir keinen Spaß mehr, spiel den Gig und hör auf. Ganz einfach

Weil Du ihn gerade angesprochen hast…Aufgenommen hat das Teil Jacky Lehman, gemischt Fredrik Nordstrom. Eine ziemlich coole Mischung, die den Sound unfassbar fett und abwechslungsreich macht. Das Endprodukt müsste Euch doch eigentlich stolz machen, oder?

Nicht nur das. Der Turning point war, dass wir für unsere neue Platte ganz einfach gesagt haben, dass da ein fetter Name vorne draufstehen soll, kein Gastmusiker, sondern ein Produzent. Sind wir doch mal ehrlich, die Promoter fragen heutzutage: Wer ist die Band und wer hat die produziert. Die Aufnahmen hat dann Jacky Lehman (u.a.Saxon) gemacht, den uns Enni von den Skullcrushern aus Dresden vermittelt hat und nachdem er die von mir selbst produzierten Demos gehört hatte, sagte er sofort zu. Er hat die Scheibe und sein Kollege Matthias Wendt, der ein super Engineer ist, die Vocals hier in London aufgenommen. Als wir damit fertig waren, stellte ich mich vor meine CD Sammlung und schrieb mir die für mich interessanten und relevanten Namen raus und mailte alle mit dem Rough Mix an. Die Resonanz war überwältigend, denn alle meldeten sich zurück…

Als da wären?

Daniel Bergstrand, Jörg Uken, Mark Lewis, der die letzteWhitechapel gemischt hat und dann natürlich Fredrik Nordstrom, der in meinen Augen in den Neunzigern mit dem Bau seines Studios und den Arbeiten mit In flames, The hauntedoder At the gates den Metal gerettet hat…und er lag mit einer Flugstunde prima in unserer Reichweite (lacht). Die Entscheidung war jedenfalls goldrichtig, denn das Endergebnis war zu 100% besser, als ich es mir jemals vorgestellt hatte.

Wie sind denn die allgemeinen Reaktionen bis Dato?

Die sind alle sehr, sehr positiv was natürlich an dem von mir eben geschilderten Umstand liegt, dass Fredrik die Platte gemixt hat. Das hat es uns sehr erleichtert. Als wie in Dresden im Skullcrusher gespielt haben, sind bereits vor unserem Gig 15 CDs über den Tresen gewandert und der Titeltrack kam prima an.

Weil Du gerade „None more black“ ansprichst, solch ein Solopart fällt Dir doch mit Sicherheit nicht einfach so in den Schoß? Da steckt doch mit Sicherheit ne Menge Vorarbeit drin…

Nein, man muss einfach gut improvisieren können…

Sorry, dass kannst Du mir nicht erzählen, denn ich kenne Viele, die sich dabei die Finger verknoten würden…

Das ist bei mir tatsächlich reine Improvisation und Ausdruck meiner Gefühle. Natürlich kann man seine Gitarrenläufe auch rauf und runter üben, doch letztendlich müssen sie eine Geschichte erzählen und strukturiert sein, da achte ich schon drauf. Ansonsten kommt da alles aus dem Bauch heraus. Viel schwieriger finde ich, danach wieder in den Rhytmuspart zu kommen, weil da viel Melodiegefühl und Tipping hintersteht. Ein gutes Solo kann nur entstehen, wenn man einen guten Rhytmuspart hat, das hilft mir schon ungemein weiter. Jedenfalls war das von Dir angesprochene Solo eines der einfacheren auf dem Album. Unsere Band ist „What you see is what you get“, reine und pure Emotion und wenn ich solche Sachen komponiere, denke ich schon an meine Helden wie Blackmore, der mit seinem Gitarrenspiel auf „In rock“ oder „Machine head“ einfach seiner Zeit meilenweit voraus war. Er hat mit seinem Spiel kleine Geschichten erzählt, das fasziniert mich heute noch ungemein.

'Ich habe Dich in meinem Review von der Filigranität mit Gitarristen eher mit Koryphäen wie Jeff Waters, Paul Gilbert oder Yngwie Malmsteen verglichen…

Jeff Waters ist in diesem Genre definitiv einer des Besten und Akkuratesten, Malmsteen ist keiner meiner Favoriten und dennoch ein begnadeter Gitarrist und Paul Gilbert ist in meinen Augen ein Menschengitarrist. Will damit sagen, dass er eine unglaubliche Technik hat, die aber einfach und leicht von der Hand geht und auch so klingt. (Krimson kommt richtig ins schwärmen) Er zeigt auch Jedem, wie er das macht und wie er spielt und macht da absolut kein Geheimnis draus und geht damit auch nicht hausieren. Seine Videos sind allesamt grandios und als ich ihn auf dem „50 Jahre Marshall“ ZZ Tops „Cheap sunglasses“ hab spielen sehen, bin ich fast in Tränen ausgebrochen, so cool war die Version. Oder seine Interpretation von „Light my fire“ von The doors ist ebenfalls phänomenal. Doch der absolut Größte ist und bleibt Hendrix, da kommt kein Van Halen oder Rhoads dran. Wie John Lennon mal sagte: Vor Elvis gab es nichts und irgendwo muss es ja mal anfangen und im Gitarrebereich war das Jimi Hendrix.

Fresse“…warum?

Wir wollten den Song ursprünglich „You fuckin’ asshole“ nennen (Gelächter an beiden Enden der Leitung)…so richtig Pantera mäßig, doch dieses von uns angedachte Statement wäre zu voreilig und zu ordinär geworden. Man muss sich einfach mal den Titel an sich vor Augen führen. Die ganze Zeit Englisches und dann…FRESSE: Das bringt Aufmerksamkeit und der Song beinhaltet das, was er aussagt, in textlicher wie auch in musikalischer Hinsicht.

Fight“ ist ebenfalls nen absoluter Brecher…

Das ist einer der längsten Songs auf dem Album. Was soll ich mehr dazu sagen…

Was dahinter steht. Ich vermute fast ebenfalls ein Statement…

Textlich geht es um die Regentschaft der ganz Großen über die gesamte Welt. Die Regierungen, egal wo, werden geführt und manipuliert von Konzernen, die sich einen Dreck um den einfachen Menschen scheren, die dann auch das Manko haben, diesen Umstand schnell zu vergessen oder zu verdrängen. Und wenn sich mal einer auflehnt, hat er einen „Unfall“ wie Kennedy, Martin Luther King oder Malcolm X…Der Song ist kein Aufruf zur Revolte oder Aufstand, vielmehr eine Bitte, mal die Augen zu öffnen, zu hinterfragen und nicht alles zu glauben, was einem die Presse vorsetzt.

Noch ein paar Worte zu „Breathe in the fire“, dann lass ich Dich mit Deinen Songs in Ruhe, hahaha…

Der Text entspringt meinem Unmut über viele englische Politiker, die sich eine Zweitwohnung in London gekauft haben und diese voll von der Steuer als „notwendigen“ Zweitwohnsitz absetzen. Da steckt dermaßen viel Geld hinter, das finde ich im höchstem Maße asozial und geärgert hat mich das umso mehr. „Breathe in the fire“ heißt nicht viel mehr, als auf Jemanden schießen. Mögen Eure Zweitwohnungen alle abbrennen, Ihr Arschlöcher, hahaha.

Live habt Ihr an dem Abend im H.O.F-23 so ziemlich alles umgeblasen. Warum macht Ihr Euch so rar auf der Bühne? Ich habe jedenfalls nirgends mal eine Konzertankündigung von Euch gesehen. Diese Scheibe MUSS live gespielt werden. Was ist da angedacht in nächster Zeit?

Wir haben uns einen Promotionplan aufgestellt, denn für die vorherigen Konzerte und die Produktion des Albums haben wir ganz schön Kohle hingelegt, um mit dem fertigen Produkt eine Calling Karte, gewissermaßen den Fuß in der Tür zu haben. Damit versuchen wir auch, einen Promoter zu finden oder vielleicht sogar einen fähigen Manager und keinen, der uns permanent linkt. Es ist wichtig, an die richtigen Leute zu kommen, um mehr live spielen zu können. Wir waren ja mit Tarja und Obituary auf Tour, haben dort aber immer draufgezahlt, so kann das ja in Zukunft nicht weitergehen, irgendwann ist mal Schluss. Wir versuchen eigentlich generell bei Null rauszukommen. Ein Veranstalter hat uns mal bei einem Festival 170€ geboten, was allein aufgrund unserer Anreise aus England der blanke Hohn ist. Wenn irgendwann mal die Situation eintritt, dass wir unsere Musik Kredite aufnehmen müssen, ist sofort Ende.

In der deutschen Szene seid Ihr ja relativ bekannt, was Enni von den Skullcrushern aus Dresden zum großen Teil geschuldet ist. Dazu noch der fulminante Auftritt beim Stromgitarrenfest und fertig ist das Synonym „brillant“, wenn es um den Namen Furnaze geht. Wie viel verdankt Ihr der deutschen Metalszene?

Fast Alles! Gerade den Jungs vom Skullcrusher und vor allem Enni, denn wenn er nicht gewesen wäre, gäbe es Furnaze wahrscheinlich nicht mehr. 2005 sollten in Dresden eigentlich Pungent stench spielen, doch stattdessen tratenDew-Scented auf und Andie hat davon irgendwie Wind bekommen, hat Enni nen Song geschickt, von dem er sofort begeistert war, sich aber lediglich wunderte, dass das Teil aus London kam, da diese Stadt ja nicht gerade weltbekannt für seinen Thrash Metal ist. 2008 sind wir dann im Skullcrusher aufgetreten und hatten einen extrem guten Abend. Die Leute haben uns komplett abgefeiert und dann ging’s richtig los. 2009 haben wir noch mal 3 Gigs gespielt und sind, auch aufgrund seiner Hilfe, da wirklich Plus/Minus Null bei rausgekommen. Irgendwie haben wir dadurch auch unsere damalige Managerin kennengelernt, durch die wir auf die Tarja Tour gekommen sind, die uns allerdings ne Menge Geld gekostet hat…und ich meine nicht nur die Tour. Dazu kam dann auch noch der Umstand, dass mein damaliger Schlagzeuger, der jetzt bei The very end spielt, die Tour aufgrund irgendwelcher Termine nicht mitmachen wollte…und da habe ich kurzen Prozess gemacht. Aber zurück zum Thema…Enni ist ein wahrer und echter Freund, war aber zuerst ein Fan. Meistens entwickelt sich das ja andersherum. Er jedenfalls sagte: Furnaze? That’s my shit (lacht). Er hat unseren Lebenskurs geändert und durch ihn hat sich hier eine richtig kleine Fanbase gegründet. Wir haben ihm viel zu verdanken.

Diese Frage ist persönlich: Wenn Ihr damit nicht hausieren gehen wollt, dass Du und Andie verheiratet seid, warum steht dass dann bei Facebook in Deinem Beziehungsstatus?

Weil es einfach so ist. Es ist doch nicht wichtig, ob man verheiratet ist, denn das hat mit der band überhaupt nichts zu tun. Du hast das doch super mit Deinem Bonnie & Clyde Vergleich in Deinem Review ausgedrückt. Wir lieben uns im Privatleben, doch bei Furnaze ist sie die Bassistin und ich gehe mit ihr genauso um, wie ich es mit dem Schlagzeuger auch tun würde, bzw. getan habe.

Oha…

Da sie mit ihrer klassischen Musikausbildung sowieso besser spielt als wir Anderen, bin ich zu ihr sogar noch ein wenig härter. Wenn man in einer Band sein will, muss man es sich nicht nur verdienen, sondern auch KÖNNEN. Andie hat sich die Finger wund gespielt und da bin ich mächtig stolz auf sie. Ich kennen keine andere Bassistin, die mit ihren Fingern das hinbekommt, was sie auf unseren beiden Platen gemacht hat.

Noch einmal meinen herzlichsten Glückwunsch zu einem der Alben des Jahres 2012. Wir wünschen Euch alles Gute und überlassen es Dir, die letzten Worte an unsere Leser zu richten.

Wenn Ihr Metal mögt, werdet Ihr „None more black lieben“!

Und da gebe ich Dir ohne Bedenken Recht auf der ganzen Linie…

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