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BLACKWÜLF im Interview

Oakland Stoner Metal




Die Söhne des Iommi Riffs!



Riffs, Riffs, Riffs! Mehr braucht man nach einem langen Arbeitstag nicht. Dazu ein leckerer Gerstensaft, eiskalt versteht sich. Haha, so ähnlich sehen es wohl die Jungs von Blackwülf aus dem fernen sonnigen Kalifornien. Mit ihrem bereits vierten Album gibts eine wahrlich sehr gelungene Mischung aus Stoner und klassischen Heavy Doom. Ohne Schnörkel kriegt man hier reihenweise einen ordentlichen Nackenschlag verpasst. Da ich ähnlich von dem aktuellen Werk begeistert war wie unser Baka, musste natürlich ein Interview her. Gitarrist Pete Holmes stand mir hierfür recht spontan Rede und Antwort. Ich muss sagen eine wirklich sehr sympathische Truppe, allen voran mein Gesprächspartner natürlich. Es war mir eine große Freude dieses Interview zu realisieren. Checkt Blackwülf unbedingt an, es lohnt sich!

Nach dem sehr gelungenen neuen Album „Thieves and Liars“, ist es höchste Zeit euch mal vorzustellen, wie habt ihr euch 2012 in Oakland gegründet, war es einfach die passenden Mitglieder zu finden?

Blackwülf krochen Ende 2011 aus meinem Keller. Ich spielte damals nicht in einer Band, es war quasi wie eine Pause zwischen den Stürmen. Unser Sänger Alex Cunningham war mit unserem Drummer Dave Pankenier in einer anderen Band zugange. Wir trafen uns zu einer Probe. Bei ein paar Bongs und einigen Bieren kamen uns ein paar vernünftige Melodien in den Sinn. Eins führte zum anderen und wir holten Scott Peterson am Bass dazu. Zehn Jahre später haben wir Jesse Rosales an der Rhythmusgitarre als weiteren Part bei Blackwulf. Am Ende des Tages und von Anfang an waren wir alle Freunde, bevor wir Bandkollegen wurden, was eine großartige Voraussetzung für eine Band ist.

Das aktuelle Album zeigt wieder jede Menge Energie und Heavyness, wieviel davon hatte sich über die letzten Jahre bei euch aufgestaut?

Ohne zu sehr darauf einzugehen, unsere Musik ist ein direktes Nebenprodukt unserer persönlichen Erfahrungen. Und obwohl die Texte eine Menge fantasievoller Bilder enthalten, sind auch viele authentische persönliche Emotionen und Handlungsstränge darin verwoben. Was Schwere und Energie angeht, haben wir persönlich einiges davon mit Covid und mehr durchgemacht, also hatte es definitiv einiges an Einfluß bei „Thieves and Liars“.

Das Album lebt auch von einer gewissen Rohheit und Direktheit, hat es die Aufnahmen vereinfacht? Wo habt ihr aufgenommen, wieviel Zeit nahm es in Anspruch?

„What you see is what you get“: Wir sind ein direkter und roher Haufen, und ich denke, dass „Thieves and Liars“ das widerspiegelt. Der Schreibprozess für dieses Album war bisher der gemeinschaftlichste. Wir hielten an unserem typischen Prozess fest, bei dem ich die Riffs und Songstrukturen erschuf, Alex die Texte schrieb, Dave das Schlagzeug spielte und Scott seine Basslinien. Aber dann eröffneten wir den Prozess mit einer aufgeschlossenen Herangehensweise, an die Songarrangements.

Unser Ziel auf diesem Album war es, die Songs im klassischen Blackwülf-Stil zu halten: schwere Riffs und Ohrwurmmelodien, mit einem Sinn für intensive Authentizität. Was den Aufnahmeprozess betrifft, so haben wir in unserer Heimatstadt Oakland, Kalifornien, im Sonic Garden aufgenommen. Die Platte wurde von Jesse Nichols co-produziert und entwickelt, der mit Iggy und Stooges sowie James Williamson, Ty Seagall und anderen schon zusammengearbeitet hat. Die Umsetzung mit Jesse Nichols war brillant, da er ein echter Rocker ist und unsere Sprache spricht. Ich denke, dass das Album eine Einbahnstraße war, bei der Jesse seine Aufnahmetricks und -techniken mit uns teilte und Blackwülf mit unserer eigenen Art von Studiomagie funktionierte, die eine Menge analoger Outboard-Geräte und Flaschen von Jameson’s Whiskey beinhalten kann …

Der Arbeitstitel ist mit „Thieves and Liars“ sehr direkt und markant. Was ist der tiefere Sinn dahinter, ist es eine Art Gesellschaftskritik?

„Thieves and Liars“ funktioniert für uns sicherlich als Gesellschaftskritik, aber es hat auch nicht geschadet, dass ich mich zum Zeitpunkt der Namensgebung des Albums gerade in einer Scheidung befand. Genug gesagt.

Welche Vorzüge hat das neue Album gegenüber den Vorgängern, was ist euch besonders gut gelungen?

Diese Platte hat die Vorteile der Erfahrung, die wir seit unserem letzten Release „Sinister Sides“ im Jahr 2018 gesammelt haben. Es war auch das erste Mal, dass wir einen anderen Koproduzenten hinzugezogen und im Sonic Garden gearbeitet haben. Das war also definitiv aufregend und brachte eine Frische in den Prozess, mit einer noch größeren Betonung auf einem härteren und roheren Klang. Wir sind bewusst in diese Aufnahme gegangen, mit dem Wunsch, unseren Fans das Beste zu geben. Schweres und direktes Riffing, als dies haben wir in den Fokus gestellt. Da es die Dinge sind die Blackwulf eben ausmachen. 

Euer erstes Album „Mind Traveler“ wurde noch als Eigenproduktion veröffentlicht, was waren die größten Herausforderungen darauf?

Als wir 2011 „Mind Traveler“ aufgenommen haben, hatten wir wirklich keine genaue Vorstellung davon, was wir als Band sein wollten. Wir waren ziemlich naiv, gegenüber dem was um uns herum vorging, was Bands betrifft, die im Heavy Rock operierten. So dachten wir nicht viel größer als eine Sammlung von Songs zu kreieren, die eine gezielte Stimmung erzeugen sollten. Das wars.

Unsere größte Herausforderung zu dieser Zeit bestand für mich darin, mir einen Überblick darüber zu verschaffen, was mit diesen Jungs möglich sein könnte. Wir haben festgestellt, dass wir eine gute fantasievolle Grundlinie hatten, und wir haben sie von dort aus weiterentwickelt.

Mit Jesse Rosales ist auch ein neuer Gitarrist an Bord, was war der Grund für diese Veränderung? War er bereits am Songwriting und dem Produktionsprozess des neuen Albums beteiligt?

Jesse Rosales haben wir ja 2022 in die Band geholt, um unseren Live-Sound zu verstärken. Er hat bei der Entstehung von „Thieves and Liars“ nicht mitgewirkt oder geschrieben. Aber er ist definitiv eine gute Ergänzung für unsere Band, das ist klar. Ein großartiger Freund absolut, und wir sind alle gespannt, wohin uns seine Talente noch führen werden.

Was sind die stärksten musikalischen Einflüsse bei Blackwülf, würdest du sagen? Was ist eure Inspirationsquelle? Was legt ihr privat gern an Musik auf?

Ich würde sagen, dass die stärksten musikalischen Einflüsse in der Band eine kleine Gruppe namens Black Sabbath aus Birmingham, England sind. Wir sind alle mit Sabbat aufgewachsen und unverfroren eingeborene Söhne des Iommi-Riffs. Wir achten jedoch sehr darauf, die Originalquellen zu respektieren, und ich versuche, Melodien einzufangen, die für Sabbath-Fans wie uns interessant sein könnten. Es macht Spaß zu spielen und die Leute hören sich diesen Stil von Proto Metal zu gern an. Privat bin ich sehr offen, was das persönliche Hören angeht: Ich liebe obskure Dinge, Dinge die einen tieferen Einschnitt machen, besonders im Vintage-Blues-, Country- und Jazz-Bereich. Ich bin einfach ein Fan von Musik in all ihren Formen.

Eure Songs sind sehr ausgefeilt und klassisch, dabei liegt der Fokus mehr auf Songs statt Sounds. Klassischer Heavy Metal gehört dabei sehr zu euren Stärken, aber ansonsten seid ihr auch sehr einfallsreich. Was ist die Idee dahinter? Was sind die Vorzüge?

Ich danke Dir. Wir wollen unseren Zuhörern Songs anstelle von Sounds präsentieren: Wir haben einen großartigen Sänger, der coole Geschichten erzählen kann, fantasievolle Geschichten, also konstruieren wir eine musikalische Struktur darum herum.

Wir brauchen richtige Hooks in den Songs, so etwas treibt uns an und richtet uns auf, auch im Alltag. Alles andere wäre langweilig für uns. Musik muss uns in Bewegung bringen, es muss Ansporn sein. Wenn wir diese einfache Grundlage von wirklich geradlinigen und knallharten, klassischem Doom Metal nehmen und sie mit paar Ohrwürmer verfeinern, ist es das passende sich ein paar Getränke in der Bar zu verdienen.

Wie funktioniert das Song schreiben bei Euch? Wer ist treibende Kraft?  

Ich schreibe den Großteil der Riffs und Songstrukturen zusammen mit Alex. Wir werfen ein paar Ideen hin und her, basteln eine Songstruktur zusammen und präsentieren sie dann der Band. Wobei wir dann gemeinsam alles zu einem Ganzen machen.

2018 verinnerlichte euer Album „Sinister Sides“ auch einen Gastauftritt von Geof O’Keefe, der auch von Pentagram bekannt ist. Immerhin war er an 3 Songs beteiligt. Wie kam es dazu, welchen Song davon findest du am Besten gelungen, und warum?

Geof O’Keefe kam ursprünglich als Fan unserer Band zu uns … und natürlich waren wir Fans seiner Band! Das war sehr cool, Platten mit einer Rocklegende auszutauschen. Ich habe es wirklich sehr genossen, mit Geof aufzunehmen und zu touren … er ist eine ganz besondere Person und ein super cooler, sehr tiefgründiger Typ. Ich fand es toll, was er bei unserer Aufnahme zu „Dead to the World“ gemacht hat. Ich kann mich erinnern, wie ich ihn beim Aufnehmen seiner Leads beobachtet habe, während er mit uns im Studio aufgenommen hat: sein Ton und sein Vibrato waren so intensiv und meisterhaft. Wir waren einfach überwältigt von seinem Spiel.

Erneut habt ihr bei Ripple Music veröffentlicht, die Zusammenarbeit scheint super zu funktionieren, oder? Was sind die Vorzüge die ihr zu schätzen wisst.

Wir sind große Fans von Ripple Music. Todd Severin und sein Label haben so viel für Fans des Heavy Rock getan und er war ein so konsequenter Unterstützer und Fan von Blackwülf seit jeher. Von dem Moment an, als er zu uns kam und unsere Band bei Eli's in Oakland ancheckte, vor vielen Jahren.

Aus rein geschäftlicher Sicht schätzen wir besonders das wachsende Netzwerk, das er in Form von Vertrieb, Produktion und PR aufgebaut hat. Aus rein persönlicher Sicht sind wir alle Freunde und lieben es im Allgemeinen, mit dem Typen abzuhängen. Er und seine Frau Corinne sind die besten Menschen. Sie haben so viel für so viele Bands getan und wir sind große Fans von Ihnen.

Auch 2018 habt ihr auf dem Desert Fest in London gespielt, wie empfandest du die Zeit dort, wart ihr das erste Mal in United Kingdom? An welche anderen Shows des Festivals denkst du gern zurück.

2018 war ein arbeitsreiches Jahr für uns: Wir waren in Austin für das SXSW-Showcase und auf derselben Reise in San Antonio. Wir sind dann nach Großbritannien gereist, unser erstes Mal im Ausland mit Blackwulf, um vor dem Gig beim DesertFest London, im New Cross Inn in Süd-London zu spielen. Das war ein Höhepunkt für uns: Es war toll, so herzlich empfangen zu werden von tollen Leuten, die unsere Musik so weit weg von unserer Heimat kannten.

Was sind die zukünftigen Pläne, werden weitere Livedates auch in diesem Jahr folgen? Vielleicht mal eine Tour in Europa, na wie wäre das? Danke für das Interview.

Als nächstes stehen für uns ein paar Shows in Südkalifornien fest, etwas später in diesem Monat, ein „Blackwülf-Bier“-Launch und -Event, einige lokale Shows in San Francisco und Santa Cruz, ein Besuch bei einem Festival in Arizona und ein möglicher Swing sogar durch Westeuropa im Herbst. Wir arbeiten noch an den Details dazu. In der Zwischenzeit werden wir anfangen, an neuer Musik zu arbeiten und versuchen, sie mit Leben zu füllen. Darauf freuen wir uns.


TIMO

Interviewpartner: Pete Holmes (Gitarre)



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