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BEI TANKARD WAR DAS BIER ALLE???

Mit Sturm und Drang auf ein weiteres Mal!

Die Festivalsaison für dieses Jahr ist im vollen Gange und auch das RUDE startet in Bertingen in die nächste Runde. Seit 2004 gibt es das kleine Festival am gefühlten Ende der Welt und für mich war es das erste Mal und ich war mehr als Aufgeregt. Immerhin ist diese Festivalausgabe im Gegensatz zu manch anderen doch eher recht klein, zumindest habe ich das gehört. Aber das sollte die Laune nicht trüben, soviel kann ich schon mal vorwegnehmen.

Die Anreise verlief etwas schwer, da das Navi irgendwie nicht mit der Region warm wurde und die Straßen rund um Bertingen anscheinend alle gesperrt und mit Umleitungen versehen waren. So fuhr man durch jedes kleine erdenkliche Dorf um am Ende auf derselben Straße, wie zuvor davon abgebogen, zu gelangen. Wenigstens munterten die großen RUDE Aufsteller in jedem Ort einen auf und ließen mit den Headlinern SEPULTURA und TANKARD die Vorfreude immer mehr steigen.

Endlich angekommen schien es doch recht ruhig im Dorf. Erst am anderen Ende begrüßten uns die ersten Wärter und versuchten uns irgendwie einzuweisen, sie schienen leicht verplant und vom Gemüt her gedrückt. Schade eigentlich, so etwas vermiest einen schon die Laune, wenn man sich nicht willkommen fühlt. Aber man ist ja wegen der Bands und nicht dem Personal dort. Kaum auf dem Zeltplatz angekommen sieht man schon die ersten Metaller, ja, endlich geht es los, schnell ein Bier kippen, Zelt aufbauen und los. Naja, so schnell ging es dann doch nicht, da der Boden härter als Granit war, dass stressfreie Zeltaufbauen war somit mit viel Glück verbunden. Es kam einem schon wie bei Minesweeper vor, einige hatten Glück und die anderen trafen das große Los, Hering nach Hering zu verbiegen, um sich nach knapp einer Stunde doch einen anderen Stellplatz auszusuchen.

Nachdem dann aber die Strapazen überstanden waren, ging es los durch den kurzen Waldweg zum Festivalgelände. Entgegen der etwas negativen Meinungen zum Waldweg, welcher wohl damals nicht beleuchtet war, sah man an einigen Bäumen Lampen befestigt. Dies gibt definitiv einen Pluspunkt, da man zuvor doch von Geschichten und umherirrenden Leuten im dunklen Wald gehört hatte. Kurz vorm Festivalgelände musste man dann schnell die nächsten schlecht gelaunten Verkäufer und Securitys überwinden und sich am besten nichts dabei denken. Das erste Mal in meinem Leben das man sich weder willkommen, noch wohl fühlte auf einem Festival, zumindest von der Seite der Offiziellen. Wenigstens die Bands und vor allem die Fans verbesserten die Stimmung und das in einem Mordstempo.

Aufgrund der Anfahrtsprobleme musste ich die ersten Bands verpassen. War aber pünktlich zu ENTRAILS vor Ort und muss sagen Hammer. Genau wie deren neue Scheibe kann ich sagen volle Punktzahl. Ein Deathmetalbrett vom feinsten und der Sound war Bombe. Entgegen einiger negativen Punkte ist der Sound ein großes Lob Wert! Die Band klang fast wie auf der CD, nur das die Energie der Liveshow hinzu kam. Endlich angekommen also und der Festivalmodus ist spätestens jetzt eingeschaltet und alles Schlimme vergessen. Denn viel Zeit zum Nachdenken blieb einem eh nicht, denn das Lineup des Tages war für den Nacken bestimmt. POSTMORTEM bestritten die Bühne und das fröhliche Kreisen des Kopfes ging weiter. Wieder genialer Sound und Bühnenperformance. Wer sich nun im Zuge der evlt. fehlenden Abwechslung beschweren möchte, für dem war es nun Zeit für Black Metal. Nachdem das Feld geräumt war, bestritten nämlich KAMPFAR die Bühne und sorgen für Abwechslung. Und wie!! Echt krasse Show, ich bin mehr als froh die Formation endlich mal Live erlebt zu haben und hoffe auf ein weiteres Male, es lohnt sich!!!

Nun ging es dann aber erstmal zu dem Essen und Trinken, etwas Energie für die letzte Band tanken und hier gab es gleich die nächste Überraschung! Super Preise und Portionen, dass Essen und Trinken war spitze und lag unter dem Durchschnitt von allem bisher erlebten Festivals. Wenigstens spürte man hier, dass es um Musik geht und nicht um das pure Geld machen. Das war Fanfreundlich!!! Unbedingt weiter so belassen!!!

Fanfreundlich endete dann auch der Abend mit SEPULTURA welche für mich in Bestform waren. Geniale Songauswahl und der Spirit der alten Zeiten. Zwar gab es einige negative Stimmen zu diesem Gig auf dem Zeltplatz, aber genau so viele positive Stimmen. Es ist und bleibt in der Musik eben Geschmacksache. Und die spät abfahrenden Autos vom Campground lassen auch darauf zurückschließen, dass es wohl doch einige Fans gab, die sich nur den Freitag als Tageskarte gegönnt haben und das wohl auch nur um SEPULTURA zu sehen. Die Party ging aber definitiv bis in die ersten Morgenstunden weiter, bis aus den doch schönen Spektakel des Wetterleuchtens am Himmel ein großer Sturm mit Gewitter aufzog, welcher nun durchzustehen galt. Einer der härtesten Nächte auf einem Festival. Kein Wärter oder ähnliches zu sehen, man war auf sich alleine gestellt und konnte einfach nur abwarten und versuchen nicht Nass zu werden, bzw. sein Zelt zu verlieren.

Am nächsten Morgen aufgewacht und der Gewissheit den Alptraum überlebt zu haben ging es nun an die Schadensbegrenzung. Zelte versuchen zu befestigen, Dinge einsammeln und suchen. Der langweilige Morgen war gerettet. Man hatte zu tun und wie am Tag zuvor war bis auf am Eingang weit und breit kein Wärter zu sehen und das einzige WC am Rande war mehr als überfüllt.

Es war zum Glück zu tun und dann ging es auch schon wieder hinter dem Wald auf der Bühne mit FUCKING HOSTILE weiter. Super thrashiger Opener und Gewinner des Votings. Gefolgt von dem Death Metal Brett aller MAAT. Einfach Hammer die Jungs, krasses Bühnenoutfit und geniale Show. Sie haben mich sogar so überzeugt, dass ich sie mittlerweile schon deren eventuellen Idolen von NILE vorziehen werde, da mich deren Songs doch etwas mehr catchen und nicht ganz zu technisch verfrickelt sind. So kann ein Festival zu 100% gut beginnen und das Wetter spielte einigermaßen gut mit. Auch wenn es im Verlauf von STRYDEGOR stürmischer wurde und man die nächsten Bands kaum genießen konnte. Zelt retten, bzw. was davon übrig war, stand auf der Tagesordnung. Man sah mindestens genauso viele Zelte fast Abheben, wie Leute, die diese abgebaut hatten. Ein Chaos welches Leider den Samstag etwas vermiest hatte. Erst zu ABORTED habe ich es zur Bühne geschafft. Da man doch die Abreise nach dem Samstagsheadliner planen und absprechen musste. Wobei es einem ABORTED aber nicht leicht machten, so viel Energie und Spaß am spielen habe ich noch nie gesehen und der komplett gefüllte Platz unterstützt diesen Eindruck. Einfach kranker Scheiß und live 1000-mal besser als auf Silberling.

Nach dieser Wucht war es für mich kein Wunder, dass die folgenden EISREGEN eher die Spannungskurve nach unten rissen. Zumindest für mich, da ich mit den Erfurtern einfach nichts anfangen kann, sie aber dennoch ein großes Publikum am Abend hatten, was ich ihnen dennoch gönne. Es muss einem ja nicht alles gefallen. Und zu guter letzt passierte an einem Bierwagen etwas fatales, pünktlich zur letzten Band des Festivals TANKARD war das Bier alle. Ja ihr lest richtig, der Bierwagen war leer gesaugt... und das vor der berühmten Biertrinkermusik von TANKARD. Zum Glück war es nicht der einzige Wagen und der Abend war doch gerettet und die Thrasher gaben alles und schossen aus vollen Rohren und hinterließen einen bleibenden Eindruck!!

Fazit: Für das Wetter kann man nichts, Festivalfreundlich war alles außer das Personal. Aber die Stimmung der Fans und vor allem die Bandauswahl war dafür Bombe.

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