Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (10/24)

Aktuelle Reviews

Audio Interviews

wo wir waren

Interviews

Wir hörten früher gerne

So fing alles an

27. - 29.05.2011 - Dessau @ Flugplatz

Prolog

Meine Herren, was haben wir gezittert. Letztes Jahr vor Kälte, dieses Jahr vor der anstehenden Wetterprognose für die folgenden 3 Tage in Dessau, doch Petrus schien uns dieses Jahr hold zu sein und versprach uns bei durchschnittlich 21 Grad und Sonnenschein beste Festivalvoraussetzungen…und da Dessau erneut mit einem exorbitant geilen Billing aufwarten konnte, sollte einem musikalisch ausufernden Wochenende nichts mehr im Wege stehen. Auch meine guten Vorsätze, dieses Jahr gänzlich auf Alkoholika der Marke „Wiltener Goldkrone“ zu verzichten, die mich im letzten Jahr nicht nur ein paar Gehirnzellen, sondern auch den Genuss vonTestament kosteten, sollten eigentlich zu realisieren sein.

Wohlgemutes und voller Tatendrang schwangen sich also Chris und meine Wenigkeit auf die Bahn, die uns nach ereignislosen 60 Minuten wohlbehalten auf dem Flugplatz in der anhaltinischen Tiefebene ausspuckte, nicht ohne auf der Fahrt durch Dessau den Platz zu feiern, an dem der ein Kumpel im letzten Jahr das erste Mal in seinem Leben einen Witz erzählte, bei dem alle lachen mussten (remember Mainz…).

Die erste Überraschung positiver Art war dann die Tatsache, dass die Macher einen komplett neu arrangierten Backstagebereich präsentierten, der nicht nur saugemütlich war, sondern auch mit einem tollen Catering (5€ für Speisen wie aus Mutters Küche) glänzen konnte. LG von Entombed gefiel es scheinbar so gut, dass er sich bereits in der Mittagssonne ganz fachmännisch sämtliche Kerzen ausblies. Das konnte ja heute Abend was werden…

Ein kurzer Schlendrian übers Gelände lies dann unser aller Lebensgeister erwachen, denn in der Grabbelkiste eines Merchers fanden wir ziemlich geile Shirt-Perlen, die dann neben dem offiziellen Merch des Festivals zuhauf in unserem Auto landeten. Ehrlich, wir haben aufgehört zu zählen, doch der Kofferraum meines Gefährts sah aus wie das Lager von EMP…unfassbar!!! Nun aber zum Elementarsten: Der Musik und da ich dieses Jahr alleine berichten musste, konnten leider nicht alle Bands Berücksichtigung finden, ich bitte dies hiermit im Vorfeld zu entschuldigen…

Freitag

Warum um alles in der Welt lässt man so eine Hammerkapelle wie Purgatoryzwischen einem solchem Rotz wie Kultasiipi, den Finnischen Oberlallas Kivimetsän Druidi und Guns of moropolis spielen? Ein Rätsel, welches sich mir beileibe nicht erschließen will und das obwohl die Erstgenannten, mit dem finnischen Namen anmutenden Fellträger aus meiner Heimatstadt kommen. Schwamm drüber, wenigstens konnte das Death Metal Abholzkommando aus Nossen mit den Hits aus ihrem Hammeralbum „Necromantaeon“ für mächtig Stimmung sorgen. Der Sound war auch töfte, also alles im Klaren.

Mit Roberth Karlsson, seines Zeichens Growler bei Scar Symmetry hab ich noch ein Hühnchen zu rupfen. Da ist man schon im totalen Kaufrausch und freut sich auf ein bunt bedrucktes Leibchen der Avantgard Deather aus Schweden…und was ist? Im Hotel liegen se…aber die werden nachher noch geholt. Schade nur, dass die Jungs nach ihrem fulminanten Auftritt sich sämtliche Lichter anschalteten und niemand mehr wusste, wo besagtes Hotel überhaupt liegt. Auf jeden Fall war der Gig erstklassig…wenigstens etwas.

Goatleeb Udder und seine Ziegen waren nun an der Reihe und es ist einfach erstaunlich, a) wieviele Leute (mich eingeschlossen) mit einemMilking the goatmachine Shirt übers Gelände rannten und b) wie schnell die Gehörnten in der Hierarchie des deutschen Death/Grind aufgestiegen sind. An der Musik kann es einfach nicht liegen…vielleicht aber an dem unbändigen Spaß, den die Truppe auf und neben der Bühne verbreitet. Wie immer ein wahrer Hochgenuss. Da mussten sich die Dänen Mercenary mächtig strecken, doch sie konnten das Stimmungsbarometer erstaunlicherweise hochhalten. Naja, mir ist die Band irgendwann zwischen „The hours that remain“ und „Architect of lies“ verloren gegangen, daher freute ich mich jetzt schon langsam auf Schmier undDestruction, wobei man backstage wirklich Angst haben musste, dass der gute Mike vom Fleische fällt. Mein lieber Scholli, is der dünn!

Doch selbst diese scheinbar auferlegte Askese hinderte den Riffgott nicht daran, mächtige Brocken ins weite Rund zu ballern und sämtlich anwesende Oldschool Thrasher vollends zufrieden zu stellen. Schmier war gut bei Stimme und alles war im Lot.

Klasse Auftritt, den Primordial zwar nicht toppen konnten, dennoch mächtig Rabbatz machten. Ich mag die Iren immer wieder gerne, allerdings ziehen sie bei Dunkelheit mehr, als in hellem Tageslicht, doch Alan Nemtheananga und seine Herren machten ihrem famosen Live-Ruf alle Ehre und verabschiedeten sich nach einer knappen Dreiviertelstunde hocherhobenen Hauptes.

Rage hingegen ist immer so eine Sache. Mit Orchester immer bombastisch, an schlechten Tagen als Trio hingegen manchmal schnell ermüdend, doch nicht heute! Peavy, Drummer Andre Hilgers und Gitarrengott Victor Smolski lieferten eine überragende Show mit einem bunten Strauß an Hits, der Christian ein mehr als breites Grinsen ins Gesicht zementierte. Nee ehrlich, Rage waren heute Abend eine Klasse für sich, was man von den darauffolgenden Cradle of filth nicht sagen konnte. Ein Pumuckel artiger Dani Filth sprang wie ein Derrwisch umher, die Songauswahl war stulle und überhaupt hat die Zeit diese Band schon längst überholt. Freunde, es langt. Wenigstens konnte ich mir in der Zeit mit Evocation eine weitaus bessere Band auf der schmucken kleinen Zeltbühne anschauen und dabei noch ein Frischgezapftes im Rasen genießen. Oberprächtig! Doch wenigstens konnten Amon Amarth diese Schmach wieder ausbügeln, denn an der Livetauglichkeit der Schweden gibt es keinerlei Zweifel. Egal welches Schlachtenepos die PA verließ, die Menge fraß Johan Hegg und seinen Mannen aus der Hand. Etwas über eine Stunde lang unterhielten die Wikinger prächtig und das Duett mit LG von Entombed zu „Guardians of Asgard“ war definitiv der Höhepunkt. Warum der gute Lars Göran da allerdings noch so einen frischen Eindruck machte und später mit Entombedlaut Augenzeugenberichten so dermaßen abkackte, wird ein ewiges Rätsel bleiben. Eine Allergie vielleicht???

Samstag

So eine Nacht im eigenen Bett ist schon eine feine Sache…sofern man Christian nicht im Nebenzimmer und Wände wie Pappe hat, denn sein perverses Geschnarche ist echt nichts für schwache Gemüter und würde sogar Leatherface in die Flucht schlagen. Nur gut, dass heute feinstes Filet auf dem Speiseplan stand, was man zu Beginn allerdings von Thaurorod und den bereits einschlägig bekannten und berüchtigten Trollfest nicht behaupten konnte, das war eher Gammelfleisch.

Doch wofür gibt es denn Tankard, die immer Spaß machen, auch wenn Gerre backstage schon stammelte: „Ich muss noch auf die Bühne, bin aber schon total besoffen“. Egal, megageil. Kurzum, die Frankfurter haben es immer noch drauf, auch wenn es einige Nörgler anders sehen. Die Stimmung war famos und bei „(Empty) Tankard“ blökte das ganze Metalfest Kollektiv im Takt mit. Das war großes Tennis. Auf die nun folgenden Hell freute ich mich, da ich Andy Sneap letztmalig noch mit Sabbat anno 1989 in Berlin sah und den Erstling der Briten richtig fett finde. Dieser Eindruck wurde auch voll und ganz bestätigt, auch wenn Frontmann David Bower mit seinem Kopfmikro doch etwas albern anmutet. Egal, wer solche Klopper wie „Let battle commence“ im Set hat, gewinnt nicht nur den Schönheitspreis. Das war Metal der feinsten Art. Danach gab es Knüppel aus dem Sack.

Zuerst die Ami Grinder von Misery Index, die unter widrigen Soundbedingungen zu kämpfen hatten, dennoch teilweise frenetisch abgefeiert wurden, danch Helmuth und seine Bande, besser bekannt als Belphegor…GERMANIA???? Alter Lachs, war das mal wieder feinstes Geprügel meiner Lieblings-Schluchtenscheißer. Alle Hits, fieses Stageacting, unbändige Geschwindigkeit. Hmmm…Jammie.

Jut, schnell waren Sodom auch mal, doch die Haare sind grauer und die Geschwindigkeit ein wenig milder geworden. Kackegal, Tom, Bernemann und Macka ballerten einen Reigen feinster Klassiker ins Rund, so dass ich Christian später das Grinsen aus dem Gesicht meißeln musste. Teilweise ein toller Trip in die Vergangenheit. Ich zog danach weiter Richtung Zeltbühne, auf der ich eigentlich heute Onslaughtscheuen wollte, die aber aufgrund einer Kehlkopfentzündung von Sy Keeler kurzfristig absagen mussten….Aaaaarrrrgh. Dafür durften Dawn of diseasegleich mal 2 Sets spielen. Nicht schlecht, aber gar kein Ersatz für das Britische Thrash Kommando. Dennoch kam es mir nicht in den Sinn, Saxon oder garWintersun zu lauschen, die seit gefühlten hundert Jahren mit ein und derselben Platte landauf/landab tingeln. Warum gibt man denen einen Hauptslot??? Unverständlich! Chris moshte dann noch vorzüglich bei Arch enemy ab, mit denen ich musikalisch zwar dacord gehe, doch wenn Frau Gossow, die sich backstage ziemlich zickig hate (sie soll doch so umgänglich sein) ihren Mund aufmacht, schließen sich sämtliche Sinnesorgane bei mir. Nach einem kleinen Happen Eisregen ging es ab ins kuschlige Heierbettchen. Jaja…nüscht mit Party. Unvorstellbar!

Sonntag

Nach einem ausgedehnten Frühstück im Berliner Biertempel bei herrlichem Wetter fuhren Chris und ich letztmalig nach Dessau, um am letzten Tag nochmal etwas Mucke zu sehen und zu lauschen, wobei eigentlich die größten Perlen bereits abgegrast waren. Da wir uns relativ viel Zeit ließen, ein paar Bierchen verhafteten und einfach mal trödelten, kamen wir erst zuKalmah auf den Platz, um schnell wieder umzudrehen…grrrr. Arkona mit Front-Vollweib Mascha hab ich schon so oft gesehen, dass der Überraschungseffekt weg war und der Gig so ziemlich an mir vorüber plätscherte.

Nun also die Band, mit dem größten Tourpensum der letzten Jahre: Die Helenen Suicidal angels, die einen fetten Sound und unglaublich viel Bewegung im Pit ihr Eigen nennen konnten. Kam gut, doch irgendwann machte ich mich auf in Richtung Zeltbühne, denn ich musste ja unbedingt meinen Berlinern Landsleuten von Postmortem meine Aufwartung machen, die mächtig brannten und unglaublich tight die Meute anheizte. War höllefett!!!

Danach gab es für mich eine erneute Zeitreise, denn Vicious Rumors waren, sind und werden immer eine Macht im Powermetal sein. Klar, einen Carl Albert wird es nie wieder geben, doch Brian Allen, der zwei Tage lang mit einem Burzum Shirt rumrannte und mehr am Tisch mit Watain saß, als mit seinen Bandkollegen, machte seine Sache verdammt gut und wenn man alte Kamellen wie „Digital dictator“ oder „Don’t wait for me“ im Köcher hat, ist den Kaliforniern meine Hochachtung gewiss. War Hammer!!!

Amorphis hab ich nur am Rande mitbekommen, doch Chrissi hatte ne feuchte Hose, stammelte immer nur was von „total geil“ und war völlig abwesend…naja. Ich habe mir Helrunar gegeben und war auch recht zufrieden.

Totaler Dreck war die jetzige Überlappung, denn auf der Hauptbühne spielten Kataklysm zum gefühlten 300sten Mal und im Zelt Krisiun, also war Musikhopping angesagt, wobei die Kanadier wie immer kamen, sahen und siegten. Scheiß auf diese Nintendo Metal Debatte, Maurizio Iacono und seine Mannen ballern wie Sau, ebenso wie die parallel spielenden Brasilianer, die mich mir auch noch für ein paar Minuten gönnte. Hölle, nun hatte ich Blasen an den Füßen. War aber auch nicht weiter schlimm, denn Sabaton sind in meinen Augen total überbewertet und todlangweilig und auch die abschließend spielenden Watain hatte ich schon oft gesehen, so dass der Abschied aus Dessau nicht sonderlich schwer fiel.

Es war erneut ein Fest mit mehr als geilen Bands. Das Wetter hielt, das Bier schmeckte und alle Anwesenden waren sich einig: Bis 2012!!!

SOCIAL MEDIA

Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

MERCH

70.000 Tons 2024

The new breed

Mottenkiste

wo wir sind

ZO SONGCHECK

V.I.P.

alter Z.O.F.F.

Unsere Partner

Join the Army

Damit das klar ist