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DUNE – Years of Chains (2024)
(8.879) Maik (8,1/10) Groove/Thrash Metal
Label: Independent
VÖ: 31.05.2024
Stil: Groove/Thrash Metal
Wenn man mal in ein Wespennest sticht, fängt es einfach an zu wuseln. Da habe ich mich doch vor ein paar Wochen für Metal aus arabischen Ländern interessiert, AL NAMROOD aus Saudi-Arabien entdeckt und prompt schneit mir die nächste Band aus dem Land des Öls und der Kamele ins Haus. Mit ölen Kamellen hat das hier allerdings nix zu tun (Joke).
Nun, es ist etwas ungeschickt, mit dem Bandnamen DUNE aufzuschlagen, wenn zeitgleich ein gleichnamiger Film die sozialen und asozialen Netzwerke flutet, und es außerdem noch andere Gruppen dieses Namens gibt.
Diese DUNE kommen aus Riyadh und existieren schon seit 2004. Bisher sind nur zwei Zwei-Track-Singles erschienen, welche die Band nun, sozusagen zum 20-jährigen Jubiläum als EP zusammengefasst einem breiteren Publikum an die Lauschbretter nageln möchte.
Die Band spielt eine recht eigenständige Mischung aus Groove Metal und Thrash, wobei sich Melodien und Härte durchaus die Hand reichen. Natürlich kommen auch typisch orientalische Klänge nicht zu kurz, die sich recht gut in die Mucke einfügen. Und die ist teils im Old School Bay Area- Sound angesiedelt, scheut aber auch moderne Einschübe nicht, wie in „Reject“. Da mischen sich funky Basslines mit atmosphärischen Klängen und einem fast psychedelisch wirkenden Gesang, der leichte Anklänge an NU Metal oder Metalcore hat. Dies ist zweifellos der Song, der sich etwas weiter vom üblichen Bandsound entfernt, und auch am abwechslungsreichsten agiert.
Nun könnte man die Frage stellen, wieso eine Band, welche als Speerspitze saudischen Metals bezeichnet wird. in zwanzig Jahren erst vier Songs veröffentlicht hat, und diese auch erst seit 2022. Nun, die Frage beantwortet sich aus der Lage, in der sich saudische Bands befinden, die, wenngleich vielleicht nicht in Lebensgefahr schwebend wie ihre schwarzmetallischen Kollegen AL NAMROOD, es dennoch nicht gerade leicht haben dürften in einem Land, welches im Würgegriff der Scharia ist.
Dennoch scheint es, als würden sich nun auch in solchen Ländern metallische Horden aus dem Wüstensand schälen, und es bleibt zu hoffen, dass die Kollegen damit nicht zur Zielscheibe religiöser Fanatiker und Opfer eines restriktiven Herrschaftssystems werden.
DUNE bringen mit ihrer Ausrichtung des groovigen Thrash etwas frischen Wind in die Szene und man darf sicher gespannt sein, wie sich die Band in Zukunft weiterentwickelt. Und Meister Olaf: ich schlage bei Gelegenheit mal Saudi-Arabien als Ziel unserer metallischen Weltreise vor.
Anspieltipp: „Refuge“
Bewertung 8,1 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Sieve
02. Reject
03. Insidious
04. Refuge