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Der Redaktions-Jahrespoll 2023 (No.13)
Niclas (Redakteur) - You want the Best, you got the Best
OLAF | MAIK | STEPHAN | VONNI | THOR | PATRICK | JANO | CHRISTIAN | TIMO | CLEMENS | SHADOWMAN | PATTY | NICLAS | SCHAACKI | MARCUS
2023 hat sich angefühlt wie das längste Jahr meines Lebens. Ich hatte zwischenzeitig das Gefühl, gar nicht mehr zur Ruhe zu kommen vor lauter Sachen, die sowohl beruflich als auch privat meine Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen. Dementsprechend hat meine Review-Aktivität wohl auch ziemlich gelitten. Sorry an alle, die meine Reviews vielleicht vermisst haben,
Ich habe mir fürs neue Jahr auf jeden Fall vorgenommen wieder mehr zu schreiben. Nichtsdestotrotz gab es doch viel geile Mucke, die eine Würdigung wert ist.
ALBEN DES JAHRES 2023
1. WAYFARER – „American Gothic“ Die Nummer eins dieses Jahres zu wählen war gar nicht so einfach. Die ersten drei Alben auf meiner Liste hätten den Titel eigentlich alle verdient. Letztendlich habe ich mich für das neue Album der Western-Black-Metaller von WAYFARER entschieden, weil es einfach alles hat, was ich an einem guten Album schätze: Killer-Riffs, eingängiges, abwechslungsreiches Songwriting und ein super Konzept, das den amerikanischen Traum als dreiste Lüge entlarvt. Absolutes Must-Listen!
2. CLOAK - „Black Flame Eternal“ Auch wenn es CLOAK mit „Black Flame Eternal“ nicht ganz an die Spitze geschafft haben, haben sie damit doch einen neuen Fan gewonnen. Das Black/Goth-Metal-Gemisch erinnert zuweilen an die alten MOONSPELL-Scheiben, kommt aber deutlich knalliger daher. Jeder Song auf der Scheibe ein garantierter Ohrwurm!
3. ARKONA - „Kob'“ Wenn es eine Band gibt, die ich am Anfang des Jahres niemals als potenziellen Top 3-Kandidaten gesehen hätte, dann wäre es wohl ARKONA gewesen. Generell ist die Mucke der Russen für mich zwar leichter zu tolerieren als viel anderer Folk Metal, trotzdem gehören sie eigentlich nicht zu meinen Favoriten. Nachdem sie mit „Kob'“ nun aber eine pechschwarze, super atmosphärische Weltuntergangsvision veröffentlicht haben, die die Black Metal-Einflüsse deutlich in den Vordergrund rückt, muss ich meine Meinung nun aber vielleicht doch revidieren.
4. THE OCEAN - „Holocene“ Während ARKONAs Reise in die menschlichen Abgründe eher brachial daherkommt, schlugen THE OCEAN auf ihrer neuen Platte dieses Jahr eher ruhige Töne an. Der Effekt bleibt seltsamerweise der gleiche. Wenn man weiter in die Themen des Albums eintaucht und es einem dabei nicht kalt den Rücken herunter läuft, dann macht man irgendwas falsch. Auch musikalisch bleiben THE OCEAN trotz leicht verändertem Sound ihren hohen Qualitätsstandards dabei natürlich treu.
5. BELL WITCH - „Future's Shadow Part 1: The Clandestine Gate“ Wie auch schon der Vorgänger „Mirror Reaper“ ist das neue BELL WITCH-Album ein einziger 83-minütiger Titel reinsten Funeral Dooms. Wahrlich ein schwer zu verdauender Brocken, doch wer sich einmal die Zeit nimmt und sich daran macht, das ganze Ding in einer Sitzung durchzuhören, wird mit einer wahrhaft anderweltlichen Erfahrung belohnt.
6. SHINING - „Shining“ SHINING sind eine Band, die es komischerweise schaffen, immer wieder annähernd das gleiche Album zu veröffentlichen und dabei trotzdem stets frisch daher zu kommen und alten Ideen neues Leben einzuhauchen. Das nunmehr elfte, selbstbetitelte Album kommt erfrischend düster daher und erinnert wieder an die besten Tage der Schweden. So gut in Form war die Truppe um Niklas Kvaforth zuletzt auf „Halmstad“!
7. AHAB - „The Coral Tombs“ 2023 war definitiv ein gutes Jahr für alle Doom-Enthusiasten. Auch AHAB lassen den Hörer auf „The Coral Tombs“ wieder in düster atmosphärische Abgründe abtauchen. Das Album war definitiv ein Slow Burn (no Pun intended) und brauchte mehrere Anläufe um sich in meiner Playlist zu etablieren, hat diese aber dann auch sehr lange nicht wieder verlassen.
8. KYPCK - „Prestupleniya Protiv Chelovechestva“ Meine Freude über ein neues KYPCK-Album nach nunmehr sieben Jahren Funkstille ist gewaltig, allerdings wird sie auch dadurch getrübt, dass eben dieses neue Album wohl auch das letzte der Finnen sein wird. Trotzdem liefert „Prestupleniya Protiv Chelovechestva“ wie zu erwarten rockigen Soviet-Charme vom feinsten und bildet damit einen würdigen Abgang für eine grandiose Band.
9. KATATONIA - „Sky Void of Stars“ Auch wenn ich musikalischer Verkomplizierung nicht zwangsläufig abgeneigt bin, tendieren die neueren KATATONIA-Alben doch oft dazu, mir etwas zu proggig zu sein. Umso überraschter war ich aber als sich 80% von „Sky Void of Stars“ tief in mein Gedächtnis eingruben und dieses das ganze Jahr über nicht verließen.
10. MALPHAS - „Of Flesh and Blood and Cosmic Storms“ Hier gibt’s wirklich nicht allzu viel zu sagen. MALPHAS liefern mit „Of Flesh and Blood and Cosmic Storms“ einfach einen grundsoliden Black Metal-Banger ab der richtig hart in die Fresse geht. Das war mir einen Platz in der Top 10 wert.
SONST NOCH GEIL
ANGSTSKRIG - „Angstkrig“
KVELERTAK – „Endling“
OCTOBER TIDE - „The Cancer Pledge“
UADA - „Crepiscule Natura“
HANGING GARDEN - „The Garden“
MINENWERFER - „Feuerwalze“
IMPERIUM DEKADENZ - „Into Sorrow Evermore“
PRIMORDIAL - „How it Ends“
PHANTOM WINTER - „Her Cold Materials“
NOCTE OBDUCTA - „Karwoche – Die Sonne der Toten Pulsiert“
FAIDRA - „Militant : Penitent : Triumphant“
MEPHORASH - „Krystl-Ah“
AFSKY – „Om Hundrede Ar“
ASPHAGOR - „Pyrogenesis“
DOWNFALL OF GAIA - „Silhouettes of Disgust“
NINGEN ISU - „Shiki Soku Ze Kuu“
SULPHUR AEON - „Seven Crowns and Seven Seals“
ENTTÄUSCHUNGEN DES JAHRES
YAKUZA - „Sutra“ So sehr ich mich über das KYPCK-Comeback auch gefreut habe, so sehr hat mich das YAKUZA-Comeback enttäuscht. Die Jazz-Metaller liefern mit „Sutra“ nach zehn Jahren das vielleicht schlechteste Album ihrer Karriere ab. Produktion und Performance wirken seltsam amateurhaft, das Songwriting ist lahm und jemand sollte Bruce Lamont unbedingt den Klargesang verbieten. Finger weg!
ISKANDR - „Spiritus Sylvestris“ Vor ein paar Jahren haben es ISKANDR mit „Vergezicht“ in meine Top 10 geschafft, nun spielen sie auf „Spiritus Sylvestris“ langweiligen Atmo-Folk-Rock. Ich hab ja nichts dagegen, wenn Bands ihren Sound ändern wollen, aber dieser neue Stil holt mich leider gar nicht ab.
NEWCOMER DES JAHRES
GORLEBEN haben mich mit ihrer Performance auf dem In Flammen dieses Jahr echt überzeugt. Der Endzeit-Doom macht Laune und definitiv Lust auf mehr!