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DEATHLESS LEGACY – Mater Larvarum (2022)

(8.110) Maik (7,8/10) Horror Metal


Label: Scarlet Records
VÖ: 09.12.2022
Stil: Horror Metal


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Horror Metal aus Italien. Wem fällt da nicht sofort die Band DEATH SS von Steve Sylvester ein? Und da liegt man gar nicht einmal soooo falsch. Denn die vorliegende Formation DEATHLESS LEGACY hatte nämlich mal unter dem Namen DEATHLESS als DEATH SS - Tributeband begonnen. Ja klar. DEATHleSS. Passt! Später mussten sie sich dann aus namensrechtlichen Gründen die ‚Legacy‘ dazukleben.

Mittlerweile haben sich die Toskanesen aber von Meister Steve abgenabelt und zelebrieren ihre eigene Version der horriblen Metallmusik. Stimmungsmässig an italienische Horrorfilme angelehnt, oder theatralisch überzogenen Movies wie den „Dr. Phibes“- Filmen mit Vincent Price, regiert natürlich ein etwas düsterer Unterton, der von Stevas Gesang noch unterstrichen wird. Aber eben nur ‚etwas‘. Dazu komme ich aber noch. Ja, die Dame nennt sich Steva. Schwester von Steve?

„Ora Pro Nobis“ geht als Opener schon mal gut ins Ohr und beisst sich auch wie ein zwölfmäuliger Ohrwurm dort fest, obwohl der Track doch recht simpel gestrickt ist, und grösstenteils durch die effektive Titelzeile dominiert wird.

Nun hatte ich bei der Information ‚Female fronted Metal‘ schon etwas die Befürchtung, dass unser Winterjogger Olaf seine Drohung, mich mit Trällerelsen zu traktieren, nun in die Tat umsetzt – doch gibt es an der Stimme der Lady gar nichts auszusetzen. Schön kräftige Rockröhre, die sich in keinster Weise in die Liga ANGEL, Doreen Fleck (HEAVEN’S GUARD) und Konsorten einreiht.

Was die Mucke letztlich etwas in die Belanglosigkeit zu treiben droht, sind die dahinplätschernden Arrangements, die so gar keinen Biss entwickeln wollen, und eher etwas zahnlos daherkommen. Will sagen, der Frauengesang und die Keyboards dominieren den Laden, während die Gitarren, naja, man weiss, sie sind irgendwo dahinten, aber sie spielen doch eher eine dekorative Rolle.

Das ist relativ schade, denn was man mit etwas Wumms im Arsch aus einem Track wie „Fade Into The Dark“ machen könnte, lässt das Gitarrensolo schon einmal vermuten. Leider findet sich dieses scharfkantige Metallstück in synthesizerischer Knallfolie und viel Zuckerwatte verpackt wieder. Auch das flotte „The Coven“ wartet statt mit kalten Nebelschwaden eher mit pinkfarbenen Einhornpupswolken auf. Und da wäre nun echt ein fettes Ding draus zu basteln gewesen.

Das macht aus dem angedachten Horror Metal leider eher eine Art gute Rockmusik, die unterhaltsam ist, aber keine grossen Akzente setzt. Auch der Horror hält sich bei derart braver Instrumentierung eher im Darkwing Duck- Bereich und ist nur für vegane Vampire geeignet. Bei mir stellt sich trotz der Scheisskälte da draussen nicht einmal der Ansatz einer Gruselgänsehaut ein. Das klingt alles viel zu fröhlich, und auch die als schaurig angedachten Orgelklänge halten das Horrorniveau eher auf dem Pittiplatschlevel.

Natürlich werden Sinfonic-Metal-Fiends das Ding lieben, und es ist der Band wohl auch zu gönnen. Was den Horror angeht, reicht es aber eben nicht, sich gruselig anzumalen. Vielleicht sollte man beim ollen Steve Sylvester noch mal etwas Nachhilfeunterricht nehmen, was akkustische Gruselatmosphäre angeht. Oder besser noch bei KING DIAMOND.

Anspieltipp: „Ora Pro Nobis“ und „The Coven“


Bewertung: 7,8 von 10 Punkten


Tracklist:

01. Ora Pro Nobis
02. Nightfall
03. Hollow
04. Fade Into The Dark
05. The Coven
06. Absolution
07. Moonless Night
08. Queen Of The Infernal Pantheon
09. Altar Of Bones
10. Run
11. Mater Larvarum




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