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DARKTHRONE – Astral Fortress (2022)

(8.054) Maik (8,9/10) Black Metal


Label: Peaceville Records
VÖ: 28.10.2022
Stil: Black Metal

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Nicht mal anderthalb Jahre sind in die Lande gezogen, seit DARKTHRONE ihr letztes Epos „Eternal Hails“ veröffentlich hat, und nun steht schon der Nachfolger in den Startlöchern. Und mit dem 20. LP-Jubiläum gibt es auch gleich noch das 35. Bandjubiläum zu feiern. Also hoch die Tassen, und lauschet den zwei nordischen Urgesteinen.

Das Coverartwork kommt ungewöhnlich schlicht daher. Ein Typ im DARKTHRONE- Hoodie (Fenriz?) beim Eislaufen in winterlicher und nebelverhangener Landschaft. Dazu das Bandlogo in tiefschwarz. Das scheint mir sagen zu wollen: Glotz nicht nach Bildern, lass die Musik für sich sprechen! Gut, dann will ich mich dem Willen der beiden beugen.

Das Album beginnt schon mal mit einer Überraschung. Mit Akkustikgitarren eingeleitet, scheint man sich plötzlich in einem BATHORY- Album der „Hammerheart“/“Twilight Of The Gods“- Ära zu befinden. Einziger Unterschied natürlich Nocturno Cultos Gesang, der in diesem Stück eher verhalten heiser daherkommt, und eher die Wucht der Riffs wirken lässt. Da huscht mir trotz der Draußen herrschenden spätsommerlichen Verhältnisse eine kleine Gänsehaut über die Pelle. Drei Minuten später wird kurz das Tempo angezogen, und altbekanntes DARKTHRONE- Riffing nimmt Fahrt auf. Und dann geht es immer im Wechsel. Zähflüssige Epik, Gang hochschalten, zähflüssige Epik. Gegen Ende wird es dann Death Metal/Doom- kompatibel. Das macht schon mal Laune.

Der nächste Song mach auch klar, dass man DARKTHRONE nicht einfach nur noch als Black Metal- Band verstehen sollte. Hier wird ein Konglomerat von Black Metal, Death Metakl und Doom geboten. Auch kommt hier die Liebe der beiden Nordmanntannen für alte CELTIC FROST wieder zum Tragen.

„Stalagmite Necklace“, trotz des recht interessanten Titels, dümpelt dann etwas dahin. Da fehlen mir etwas die herausragenden Ideen und die unvorhergesehenen Tempowechsel. Den Song hätte man ein wenig straffen können.

Dafür kann „The Sea Beneath The Seas Of The Sea“ wieder mit einigen Gimmicks aufwarten. Das Stück fängt recht doomig an, und scheint dann in dieselbe Kerbe zu schlagen wie sein Vorgänger, wechselt dann aber wieder zum schon bekannten CELTIC FROST- Sound, sozusagen CF auf Doom gebürstet.

Der Song geht dann auch mal wieder über die zehn-Minuten- Marke, was vielleicht insgesamt etwas lang ist, aber manche Riffs kann man einfach nicht oft genug hören. Selbst wenn sie simpel gestrickt daherkommen wie hier, aber durch die Intensität wirken.

Kurz vor Anbruch des letzten Drittels kommt es noch zu einem Bruch. Eine Textzeile wird im Klargesang intoniert, und dann wechselt der Rhythmus. Die doomigen Riffs werden nun von elektronischen Sounds verstärkt, die allerdings nicht poppig wirken, sondern eher eine Science-Fiction- Atmosphäre erschaffen. Das Ende gestaltet sich dann richtiggehend episch und aufmunternd und scheint so gar nicht zur düsteren Stimmung zu passen. Passt aber doch.

„Kevorkian Times“ kommt dann wieder mit einigen Death-Metal-kompatiblen Riffs daher, die sich so richtig schön ins Rückenmark fressen. Da wird zwischendrin auch mal das Tempo angezogen, was mich alten Hirnie wie einen Idioten durchs Zimmer hüpfen lässt mit dem Hinkebein.

Das Instrumentalstück „Kolbotn, West Of The Vasts Forests“ lasse ich mal unkommentiert. Das hätte nicht unbedingt sein müssen, ist aber vielleicht auch als Hommage an CELTIC FROSTs Eskapaden vom Format „Danse Macabre“ zu werten.

Das letzte Stück nennt sich „Eon 2“. Alte DARKTHRONEinaner wissen dass es auf dem ersten Album der Band, „Soulside Journey“ ein Instrumentalstück namens „Eon“ gab, welches das Ende dieser Platte bestritt. Hört man nun diese beiden Songs hintereinander, sieht man, dass die Band trotz der verschiedenen Stilwechsel in all den Zeiten doch irgendwo immer dieselbe Mucke gemacht haben. Und wahrscheinlich war es auch Sinn und Zweck dieser Titelgebung, dies klar zu machen.

Was steht auf dem Aufkleber der CD?: „On Steady Course Away From All Trends“. Kann man so stehen lassen. DARKTHRONE machen das, was sie immer gemacht haben. Genau die Mucke, die sie machen wollen. Klar ist das nicht immer originell, aber WTF? Es ist cool, es ist heavy, es ist DARKTHRONE.

Ich gebe zu, ich bin eingeschworener DARKTHRONE- Fan, und aus diesem Grunde vielleicht auch nicht besonders objektiv. Klar würden mir ein paar Geschwindigkeitsattacken mehr auch guttun. Aber dafür hat es ja die alten Platten wie „Under A Funeral Moon“ oder „Transsylvanian Hunger“.


Anspieltipp: „Caravan Of Broken Ghosts“ und „Kevorkian Times“


Bewertung: 8,9 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Caravan Of Broken Ghosts
02. Impeccable Caverns Of Satan
03. Stalagmite Necklace
04. The Sea Beneath The Seas Of The Sea
05. Kevorkian Times
06. Kolbotn, West Of The Vast Forests
07. Eon 2




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