Label: Svart Records
VÖ: 17.04.2015
Stil: Stoner Doom
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Ich höre mir gerne Musik von Bands an, dessen Gesangspart von einer Frau übernommen wird. Bei den mir bekannten Stoner Rock Bands ist dies leider nicht oft der Fall, so war ich umso mehr überrascht, als ich mir das erste Mal etwas von Acid King anhörte. Es gibt ihrer Musik das gewisse etwas, was nicht nur durch Gesangstechnik und Melodien zu begründen ist.
„Middle of Nowhere, Center of Everywhere“ ist das vierte Studioalbum der Band aus San Francisco, die es bereits seit 1993 gibt. Ganze zehn Jahre liegt die Veröffentlichung des dritten Albums „III“ zurück. Mal sehen, ob sich das Warten gelohnt hat.
Nach dem Intro geht es typisch für Acid King langsam los. Meist starten die Songs mit einem Element, wie z.B. einer eingängigen Melodie („Silent Pictures“), die einen sofort in ihren Bann ziehen kann. Die Band lässt sich genug Zeit, die Stücke aufzubauen und versieht diese auch mit genretypischen monotonen Passagen, die den jeweiligen Gitarrenriffs den Vortritt lassen. Es entsteht ein psychedelischer Gesamtsound, der die Hörer in eine dunkle und unendliche Welt abtauchen lässt. Bei einer durchschnittlichen Dauer von etwa 8 Minuten pro Lied bleibt auch genug Zeit, dort zu verweilen und den hypnotisch langgezogenen Gesang von Frontfrau Lori zu genießen.
Die Härte der Musik entsteht hier durch die Soundwand aus Fuzz-versehenen Riffs und scheppernden Drums, die einen nicht durch ihr Tempo (das ist ja schließlich relativ niedrig), sondern durch ihre schiere Masse umhauen.
Dass der Gesamtsound dreckiger rüberkommt als bei den glattpolierten Produktionen so mancher Debüts, trägt zum Charakter dieser Scheibe bei. Durch das Zusammenspiel aus dem dreckigem Sound und der charakteristischen Spielart habe ich das Gefühl bei einer Bandprobe des Trios hautnah dabei zu sein. Während also die einzelnen Songkomponenten langsam ineinander fließen, stelle ich mir vor, wie ich in einem dunklen Proberaum sitze und der Band beim Spielen zusehe. Genauso gut könnte das Ganze auch in den unendlichen Weiten des Weltalls passieren.
Typisch Acid King also das Ganze, was einerseits sehr schön ist, aber andererseits auch bedeutet, dass das Album wenig Abwechslung bietet. So fiel es mir manchmal doch etwas schwer, die Platte durchzuhören, weil irgendwann neue Reize gefehlt haben. Aber allein für sich gestellt, haben die Songs bei mir ihre volle Wirkung entfaltet. Nicht umsonst ist Acid King eine feste Größe in der Szene.
Alles in allem haben wir es mit „Middle of Nowhere, Center of Everywhere“ zwar nicht mit einem Meisterwerk, aber mit einem grundsoliden Stoner Doom Album zu tun. Diesen kann ich nicht nur den Fans, sondern auch allen, die sich mal den schweren genretypischen Klang geben möchten, empfehlen.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Intro
02. Silent Pictures
03. Coming Down from Outer Space
04. Laser Headlights
05. Red River
06. Infinite Skies
07. Center of Everywhere
08. Outro
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