So…ich beginne nun einen Zyklus, der sich in den nächsten Reviews ausschließlich mit Thrash Metal befassen wird. Warum? Weil gerade in dieser, von mir so heiß verehrten Musiksparte momentan die besten Scheiben an die Oberfläche gespült werden. Sei es aus Australien, Deutschland, England, Dänemark oder wie im vorliegenden Fall die US of A, aus der Warbringer ihr nunmehr drittes Opus namens „Worlds turn asunder“ auf die Menschheit loslassen.
Vom großen Hoffnungsträger über einen etablierten Act bis hin zu einer festen Größe im Thrash war es ein relativ kurzer Weg für die Kalifornier, denn zwischen den drei Alben liegen gerade mal 3 Jahre, eine sehr kurze Zeitspanne bei der man vermuten könnte, dass es der Fünfer lediglich auf Quanti- statt auf Qualität angelegt hat. Dies kann klar verneint werden, denn an starkem Soundmaterial hat es den Jungs noch nie gemangelt. Lediglich die Umsetzung hätte im vorliegenden Fall ein klein wenig anspruchsvoller ausfallen können, wenn man den Vorgänger „Waking into nightmares“ als Vergleich heranzieht. Nein, schlecht ist „Worlds turn asunder“ beileibe nicht, doch irgendwie fehlen mir die zündende Ideen und das gewisse Etwas, welches früher den Sound der Jungs ausgemacht hat. Genauso ist es mehr als überflüssig, ein Instrumental auf die Scheibe zu packen („Behind the veils of night“), wenn man genug gute, eigene, mit Texten versehene Songs im Petto hat. Wären alle Songs nur annähernd so ausgefallen wie das rasende, durch ein heftiges Riffing getragene „Savagery“ wäre ich bei der Vergabe der Benotung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit etwas großzügiger gewesen. Doch Einheitsware der Marke „Treacherous tongue“, der etwas lahme Opener „Living weapon“ oder das zeitweise cool anmutende und etwas schwarzmetallisch angehauchte „Demonic ecstasy“, welches augenscheinlich als Parodie gemeint sein müsste, sind einfach nicht die Gassenhauer, die ich von Warbringer gewöhnt bin.
Nun denn, trotz dieses in meinen Augen schwächsten Albums in der jungen Karriere der Amis, werden Warbringer weiterhin an der Spitze der New Thrash Bewegung mitspielen. Allerdings gibt es da eine Band, die den Jungs mit ihrem dritten Album den Rang abgelaufen hat. Wer das ist, lest Ihr in meinem nächsten Review. „Worlds turn asunder“ ist gut, aber nicht gut genug.
Bewertung: 7 von 10
Tracklist:
01. Living weapon
02. Shattered like glass
03. Wake up? Destroy
04. Future ages gone
05. Savagery
06. Treacherous tongue
07. Echoes from the void
08. Enemies of the state
09. Behind the veils of night
10. Demonic ecstasy