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TOXIC CARNAGE – Praying For Demise (2024)

(9.029) Maik (9,5/10) Thrash Metal


Label: DIY
VÖ: 20.03.2024
Stil: Thrash Metal






Ich hab‘s mal wieder getan. Meine Promos waren abgearbeitet, die Restekiste leer, die Redaktionskumpels eitern auf Festivals herum und auf Facebook stoße ich auf eine Gruppe, die sich New Wave Of Thrash Metal nennt. Thrash geht immer, dachte ich, also angemeldet. Man könnte ja ein bissle was finden. Ein bissle? Ich Narr! Einen ganzen Sack voll neuer Bands schlug mir schon nach dem ersten Besuch um die Löffel.

Einer der Gruppenmitglieder, Robson Dionisio, legte mir auch gleich seine eigene Band ans Herz, mit der er dieses Jahr erst ein Album aufgenommen hat. Reingehört, für endgeil befunden und somit habe ich mir mal wieder extra Arbeit aufgehalst.

TOXIC CARNAGE heißt die Band, stammt aus Brasilien und scheppert schon seit 2008 durch die Botanik. Von mir bisher unbemerkt. Im März diesen Jahres hat das Trio ihr zweites Langspielalbum auf den Markt geworfen, und das Ding hat mich beim ersten Durchhören voll ins Gebüsch getreten.

Treibender, Fetter Thrash, den man stilistisch ein wenig zwischen WHIPLASH und MORTAL SIN einordnen könnte. Allerdings kommen TOXIC CARNAGE um einiges brutaler und aggressiver rüber und addieren somit einiges an teutonischer Thrashhärte. Mit dieser Mischung rennt man bei mir natürlich nicht nur offene Türen ein, sondern wird auch noch herzlich willkommen geheißen, bekommt ein Bier in die Hand gedrückt und darf sogar von meiner Pizza abbeißen.

Dazu kommt noch eine fette Produktion, die sogar meinen kackigen PC- Lautsprecher zu Höchstleistungen motiviert. Mann, ist das ne Axt! Das Trio lässt einem kaum Zeit zum Luftholen. Der Opener „Thrashing Over Thirty“ stellt zu Beginn schon mal die Altersfrage. Und offeriert auch gleich die passende Antwort: Ü30 und Thrash? Klar geht das. Wie heißt es im Text: „We say live fast and die young but we forgot to die“. Right. Ich marschiere straight auf die sechzig zu und bin immer noch auf der Suche nach neuen Bands, insbesonders Thrashbands. Danke Robson, für den Tip!

Am schwersten fiel es mir, mich für einen Anspieltip zu entscheiden. Denn hier brennt bei jedem Song die Luft, sei es, dass rasend galoppierende „Obedience“ oder die in vierundvierzig Sekunden abgehandelte Katzenhommage „CxAxTx“. Dadurch wird die Scheibe ungemein kurzweilig und man schaut verdutzt auf die Playeranzeige, wenn das Ding schon wieder zuende ist. Das Ding brät so konstant durch, knackige Riffs, die Dir den Kalk aus der Hirnschale bröseln, und die ganze Zeit voll auf die Glocke. So macht das Laune.

„So grab a beer and sing along! We’re TOXIC CARNAGE, let’s have some fun“. Yeah, meine brasilianischen Freunde, den Spaß habt Ihr mir zur Genüge bereitet. Und wer wie ich auf pangalaktisch geilen Thrash Metal steht, sollte sofortigst seine Lauschbretter einölen und sich „Praying For Demise“ in die Anlage hieven.

Anspieltipp: „Thrashing Over Thirty“ und „Obedience“…ach, eigentlich alles


Bewertung: 9,5 von 10 Punkten


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