Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (02/24)

Audio Interviews

wo wir waren

Interviews

Wir hörten früher gerne

So fing alles an




BANDPROBEN AUF HAWAII



Wer mal wieder Lust auf brettharten Grindcore hat, der auf modernen Schnickschnack verzichtet, ja der sollte ohne große Umwege bei diesen Fleischfressern aus Turku landen. Neben der stilechten, dreckigen und fetten Produktion verzichtet man hier auch nicht auf klassische Death Metal Salven. Das Album „Nekrokluster“ macht dabei eine Mordslaune und bei kaputten Songs wie „Sexual Matador“ und „Travelling Through Flesh“ verzichten Cannibal Accident auch keineswegs auf eine ordentliche Portion tiefschwarzen Humors.

Bitte stellt Euch kurz vor. Wer seid Ihr, woher kommt Ihr und was für Musik kann man erwarten, wenn man Eure Platte kauft?

Seid gegrüßt, Zephyrs Odem-Leser! Ich bin Jondom, der Bassist und Backgroundvocalist, sowie auch zweiter Songwriter bei den finnischen Grindern Cannibal Accident aus Turku. Neben mir besteht die Band noch aus dem Drummer AlekSilava, dem Gitarristen Kolkka, und den beiden Sängern Kurwa Doctor und Raisio.

Wie seid Ihr auf Euren Bandnamen gekommen?

Die Bedeutung und die Geschichte des Namens Cannibal Accident ist ein großes Geheimnis und wir haben versprochen, dass Jeder, der die wahre Bedeutung des Namens preisgibt, von den anderen Mitgliedern der Band lebendig gefressen wird, haha. Damit dieser fürchterliche Gedanke sich nicht bewahrheitet, sollten wir alle so schlau und nicht ausplaudern was sich hinter diesem Namen verbirgt, oder was wir uns dabei Schreckliches gedacht haben. Wichtig ist in jedem Fall, dass wir weiterhin diesen wuchtigen Grindcore spielen können, das hat oberste Priorität.

Wer sind Eure Vorbilder?

Wir sind Fans jedes einzelnen Menschen auf diesem verdammten Planeten, welche es schaffen Tag für Tag weiterzuleben, ohne wahnsinnig zu werden oder einen Suizid zu begehen. Wir haben großen Respekt und Hochachtung vor Ihnen. Und wenn Ihr Jemanden kennen solltet, der nur einen Fußbreit vom Aufgeben entfernt ist, denkt dran das gute Fleisch nicht für eine Beerdigung zu verschwenden. Wenn ihr gerade keinen Appetit darauf habt, lasst es nicht vergammeln, schickt es uns.

Erzählt mal bitte ein wenig von Eurer neuen Platte und warum muss man diese unbedingt kaufen?

Es ist ein fürchterliches Klischee von den meisten Bands ihre neuesten, gerade veröffentlichten Alben in die Hölle zu loben, indem sie sagen, dass es das beste Material ist, das sie jemals veröffentlicht haben. Oder solche Aussagen, dass das neue Album vom ersten bis zum letzten Song den Hörer aus dem Sessel bläst. Sozusagen klingt unser neues Album „Nekrokluster“ wie klassische Cannibal Accident, nur auf Steroide, das Material ist ein richtiger Adrenalinfreak.

Erwartet auf dem aktuellen Album die traditionellen Grindcore-Elemente, halsbrecherische Moshparts, die auch auf unseren vorherigen Alben eine wichtige Zutat waren. Weiterhin spielt auch altehrwürdiger Death Metal immer wieder eine wichtige Rolle, der sich wunderbar mit unserem old school Grindcore ergänzt. „Nekrokluster“ klingt sehr geradlinig, also werdet ihr von Frickelorgien verschont. Ich denke es ist ein sehr vielseitiger, geradliniger Grind, mit groovigen und vielen rabiaten, schnellen Blastparts! Ihr solltet auf jeden Fall unser neues Album kaufen, so müssen wir unsere Bestellungen bei Ferrari nicht stornieren und können an unseren wöchentlichen Bandproben auf Hawaii teilnehmen. Denkt da bitte dran.

Wie entstehen eure Songs? Auf was legt ihr dabei besonderen Wert?

Wir spielen deftigen Grindcore und das Tempo der Songs kann gelegentlich ziemlich hoch sein. Ich denke es ist wichtig, den Songs langsamere Teile oder variable Momente hinzuzufügen. Selbst eine einzige und effektive Note oder Pause zwischen Blastbeats führt zu einem viel interessanteren Ergebnis und macht den Song viel spannender.

Ich habe häufiger ein Problem mit diesen stumpfen Prügelgrind, ich finde er klingt zu flach und monoton. Es langweilt mich einfach völlig, absolut nicht mein Ding.

Wenn der Song dann an mir vorbei gebrettert ist, habe ich keine Ahnung was da gerade passiert ist, das finde ich einfach fürchterlich. Durch das Hinzufügen einiger Hooks hier und da oder durch den Effekt von einigen fetten Moshparts in der Mitte des Songs wird dieser Blastbeat-Sound viel effektiver und fühlt sich deutlich gewaltiger an.

Eine andere Sache ist die Länge der Songs. Egal wie viele soft klingende Breakdowns, Hooks oder langsamere Parts Du in einen Grindcore-Song einbaust, es sollte auf keinen Fall das zwei Minuten Limit überschreiten. Selbst diese zwei Minuten sind wirklich lang, aber wenn das Lied es wirklich wirklich braucht, ist es immer noch irgendwie akzeptabel.


Wo war bislang Euer bester Auftritt und wo würdet Ihr gerne mal spielen? Gibt es eine besondere Location oder ein bestimmtes Festival?

Mit welchen 3 Bands würdet Ihr gerne mal auf Tour gehen oder zusammen spielen und warum?

Es ist für uns unmöglich nur drei von allen möglichen Bands weltweit zu nennen. Wir sind ziemlich entspannte Typen, also keine Arschlöcher und es ist durchaus unproblematisch denselben Tourbus zu chartern. Wir feiern kräftig und mögen viel Alkohol, wenn ihr genauso Feierbiester seid wie wir und sauft wie ein Abwasserkanal, lasst und zusammen bechern und auf Tour gehen.

Wie sieht es mit der Metal Szene in Eurer Heimat aus? Was für Clubs oder Bands gibt es bei Euch, die man sich unbedingt merken sollte?

Turku ist eine ziemlich aktive Stadt, wenn wir über Bands sprechen. Uns fehlen geeignete mittelgroße Veranstaltungsorte, aber aufgrund des Coronavirus ist die Situation sowieso völlig durcheinander. Es gibt nur wenige Organisatoren in der Metalszene, die Live-Shows auf die Beine stellen. Die bekanntesten Metal-Bands aus Turku sind die Death Metalheads von Torture Killer und die kultigen Black Metaller von Archgoat.

Was halten Eure Eltern von Eurer Band und der Musik?

Natürlich unterstützen sie uns und sind froh, dass der Sohn keine Wochenenden damit verbringt, Omas in der Innenstadt zu verprügeln, aber ich weiß, dass sie diese Art von Musik hassen. Sie sehen keinen großen Unterschied zwischen dem Sound von Cannibal Accident und dem Geräusch einer fletschenden Kettensäge. Es ist wahnsinnig lustig, wenn ich ihnen ins Gesicht schaue und versuche zu erklären, dass unser Sänger sich vor einer Live-Show mit Blut besudelt oder wenn ich damit prahle wie gut unsere Songs „Rectal Rape Reflex“ und „Foreskin Noose“ sind. Es ist wirklich offensichtlich, dass unsere Eltern vielleicht nicht unsere beste Zielgruppe sind.

Was bevorzugt ihr zu trinken? Bier oder eher Whisky? Welche Sorte und warum?

Alles was geht und ich meine alles! Die oberste Priorität ist auf jeden Fall, dass es uns in der Rübe dreht und wenn wir uns am nächsten Morgen übergeben, ja dann war es ziemlich perfekt.

Nach der Veröffentlichung dieses großartigen Albums, was sind eure Pläne?

Aufgrund der Situation mit dem Coronavirus scheinen Tourneen und Gigs erstmal nicht der beste Plan zu sein, also beschäftigen wir uns erstmal nicht damit. So basteln wir bereits an einem weiteren Album und promoten Cannibal Accident so gut es uns möglich ist. Auch haben wir über eine paar Livestreamshows nachgedacht, aber da gibt es erstmal nichts Konkretes, daher keine Versprechungen.

Zum Abschluss, ihr könnt ein paar abschließende Worte an unsere Leser richten.

Derzeit leben wir in einer wirklich schwierigen Situation, der Coronavirus dominiert den kompletten Alltag und diejenigen die ihren Lebensunterhalt mit Auftritten verdienen, hat es so besonders hart getroffen. Deshalb unterstützt Musiker und die Kulturbranche im Allgemeinen, unabhängig von ihrer Kunstform, oder des Stils. Kauft Alben, Filme, Kunstwerke und alles was ihr gebrauchen könnt und euer momentanes Budget hergibt.


TIMO

Gesprächspartner: Joni Suodenjärvi (Bass/Backingvocals)


Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

ZO präsentiert

70.000 Tons 2023

The new breed

M M M

VERLOSUNGEN

wo wir sind

ZO SONGCHECK

V.I.P.

alter Z.O.F.F.

Join the Army

Unsere Partner

Damit das klar ist