Label: AFM Records
VÖ: 10.11.2017
Stil: Hard Rock
Hard Rock aus der Schweiz, im Falle von SHAKRA ist das ein Qualitätsmerkmal. Die fünf Eidgenossen legen mit „Snakes & Ladders“ ihr zwischenzeitlich 11. Studioalbum vor. Das doch recht ansehnliche Cover-Artwork orientiert sich dabei im weitesten Sinne am gleichnamigen Würfel-Brettspiel.
SHAKRA liefern uns auf „Snakes & Ladders“ insgesamt 12 Tracks, die aus purem Hard Rock geschmiedet sind. Wer hier nach übertriebener Härte oder verschachtelten Songs sucht, wir hier nicht fündig werden. SHAKRA bedienen das Genre dabei erstklassig. Das ist Musik, die man zum Beispiel an einem kalten Winterabend am offenen Kamin sitzend in aller Ruhe genießen kann. Das Spektrum reicht dabei von ruhigeren besinnlichen Nummern bis hin zu rockig zügigen Kompositionen. Musikalisch wird viel Wert auf einfach strukturierte und nachvollziehbare Arrangements sowie auf eingängige Melodien gelegt. Mark Fox ist hierbei die Idealbesetzung am Micro. Seine kratzigen Vocals passen quasi wie der Deckel auf den Topf.
Die am häufigsten verwendete Phrase – Musik ist Geschmackssache – kann man sicher auch hier anwenden. Aber, und das zeigt die Qualität der Songs doch sehr deutlich auf, ist die Art und Weise, wie SHAKRA ihren Songs Leben einhauchen. Dann reden wir hier nicht mehr von Geschmack, sondern von professionellem Songwriting. Hinzu kommt die Fähigkeit, dies instrumentell, wie auch von den Vocals her gesehen hochwertig umzusetzen. Bereits beim Opener „Cassandra’s Curse“ ist eine logische und zusammenhängende Struktur erkennbar. Das ist eine in sich stimmige und nach Sehnsucht klingende Nummer, deren Melodie nachschwingt. „Friday Nightmare“ dagegen rockt mit gehörig Druck einfach nur, versehen mit einem hitverdächtigen Refrain. Desgleichen wartet der Titeltrack „Snakes & Ladders“ von Beginn an mit Wucht und Macht auf und beginnt eigentlich ganz untypisch gleich mit dem Refrain. Für mich ist „Snakes & Ladders“ der wohl stärkste Song auf diesem Album.
Das Schöne an dieser Art von Musik ist zudem, dass die Kompositionen stets Raum für eindrückliche Solis bieten.
„Something You Don’t Understand“ dürfte nach meinem Dafürhalten der Song sein, der auf Grund seiner sehr kommerziellen Ausrichtung die Massen in seinen Bann ziehen wird. Sehr erfrischende Grundharmonien sind hier Grundlage für einen Refrain, der zum Mitsingen einlädt. In diesem Stil präsentiert sich „The Seeds“ dann ebenfalls. Das ein Album nicht nur Klassiker beinhalten kann, zeigt sich bei „Rollin‘“, zwar solide rockig vorgetragen aber auch schnell wieder in Vergessenheit geraten. Weitere starke Songs sind mit „Medicine Man“ und „I Will Rise Again“ vertreten. Ich hatte es bereits erwähnt, die Songs sind nicht verschachtelt und gehen auch deshalb sofort ins Gehör. Diese beiden Nummern sind sehr druckvoll und zügig angelegt. Irgendwie vermisste ich bislang die Ballade, die dann aber mit „Open Water“ einzigartig und sanftmütig durch die Boxen dringt. Auf einem Gig von SHAKRA nimmt man als Mann dann wohl seine Lebenspartnerin in den Arm und lässt sich in die freiwerdenden Emotionen fallen.
Es ist ja fast schon beängstigend, aber „The Race Of My Life“ und „Fire In My Veins“ heben das hochwertige Niveau der Scheibe nochmal ein Stückchen an. Da hatten die Jungs von SHAKRA weit aus mehr als nur ein glückliches Händchen beim Songwriting.
Das Album klingt mit „The End Of Days“ erwartet leistungsgerecht aus und rundet eine sehr starke Rock-Scheibe ab. Für alle Fans von SHAKRA wird „Snakes & Ladders“ zur unbedingten Kaufverpflichtung werden. Allen Liebhabern des Hard Rock Genres sei dieses Album ans Herz gelegt. Und um im Bilde des Würfel-Brettspiels zu bleiben, dieses Spiel wird am Ende nur Gewinner hervorbringen.
Anspieltipps: „Cassandra’s Curse“, „Snakes & Ladders“, „I Will Rise Again“ und „Open Water“
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Cassandra’s Curse
02. Friday Nightmare
03. Snakes & Ladders
04. Something You Don’t Understand
05. The Seeds
06. Rollin‘
07. Medicine Man
08. I Will Rise Again
09. Open Water
10. The Race Of My Life
11. Fire In My Veins
12. The End Of Days