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SCOUR - Gold (2025)

(9.382) Olaf (6,0/10) Black Metal


Label: Nuclear Blast
VÖ: 21.02.2025
Stil: Black Metal






SCOUR – Gold beginnt nicht mit einem sanften Vorspiel oder einer düsteren Atmosphäre, die einen langsam ins Verderben zieht. Stattdessen hält einem das Album sofort eine Kreissäge ins Gesicht, wirft einen mit Karacho in einen Fleischwolf und drückt erst danach den Play-Button.

SCOUR ist keine gewöhnliche Band, sondern eine All-Star-Vernichtungsmaschine aus den giftigsten Ecken des Extreme Metals. Philip H. Anselmo, dessen Stimme einst Pantera prägte und mit deren Namen er sich heute noch ein goldenes Näschen verdient, kanalisiert hier seine dunkelsten Dämonen. An seiner Seite: Derek Engemann (Philip H. Anselmo & The Illegals), John Jarvis (Agoraphobic Nosebleed, Nest), Mark Kloeppel (Misery Index) und Adam Jarvis (Pig Destroyer, Lock Up). Gegründet 2015, haben sie sich mit ihrer Trilogie aus kurzen, aber intensiven EPs – The Grey (2016), The Red (2017) und The Black (2020) – einen Ruf als apokalyptische Abrissbirne erspielt. Nun also der erste vollständige Langspieler. Ein goldener Faden? Eher ein golden Shower in die Synapsen eines unbedarften und leidgeprüften Reviewers.

Eingespielt wurde das Album ab Februar 2023 in Nodferatu’s Lair, Anselmos eigenem Studio. Man stelle sich eine Runde notorisch schlecht gelaunter Musiker vor, die mit angespannter Miene über jedem Blastbeat und jedem Riff brüten. Eine düstere Kakophonie, orchestriert von einem Mann, der offenbar eine Menge angestauten Zorns in sich trägt. Abgemischt von Dennis Israel und gemastert von Jens Bogren in Schweden, klingt das Ganze trotz seiner erbarmungslosen Brutalität messerscharf und beängstigend präzise.

Musikalisch bietet SCOUR eine gnadenlose Mischung aus Black Metal und Grindcore. Minimalistisch, aber effektiv. Die Geschwindigkeit ist mörderisch, die Aggression grenzenlos, und die Atmosphäre gleicht einem Panzerangriff bei Nacht. Es gibt keine Verschnaufpause, keine epischen Zwischenspiele, keine unnötigen Experimente. Einfach 100% Raserei. Das Problem? Nach ein paar Songs fühlt sich das Ganze an wie ein Sturz in eine laufende Flugzeugturbine – mit durchgetretenem Gaspedal. Sicher, es gibt hier und da einen Moment der Coolness, etwa wenn Anselmo tief grollt oder sich durch einen besonders infernalischen Part brüllt. Aber vieles rauscht einfach vorbei, wie ein ICE (sofern er pünktlich ist) an Falkensee. Lediglich zwei Songs bleiben hängen, denn melodische Widerhaken sind hier Mangelware.

Trotz der massiven Härte ist Gold makellos produziert. Die Instrumente klingen fett, die Drums haben ein Punch-Level, das Knochen zermalmt, und der Mix ist glasklar, ohne den organischen Wahnsinn zu verwässern. Trotzdem: Für mein zartes Gemüt ist das einfach zu brachial.

Wer sich mal so richtig durchpusten lassen will, ist hier genau richtig. SCOUR liefern mit Gold ein Album ab, das einem die Gehörgänge sandstrahlt und keine Gnade kennt. Es ist ein vertonter Wutausbruch, der nur Fans der absoluten Extreme ansprechen wird. Für mich? Nicht mein Bier – aber ich sehe die Fans schon mit brennenden Augen vor der Box sitzen und sich mit diabolischem Grinsen die Trommelfelle zertrümmern lassen. Man gönnt sich ja sonst nichts.


Bewertung: 6,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Cross
02. Blades
03. Infusorium
04. Ornaments
05. Coin
06. Evil
07. Devil
08. Contaminated
09. Hell
10. Invoke
11. Gold
12. Angels
13. Serve




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