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ENTORX – Faceless insanity (2020)

(6.273) Olaf (8,4/10) Thrash/Death Metal

Label: Eigenvertrieb
VÖ: 29.05.2020
Stil: Thrash/Death Metal

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Wer in seinem Intro herrliches Trump-Bashing betreibt, hat von der ersten Sekunde an meine vollste Aufmerksamkeit. Wenn danach dann noch fettes Riffing betrieben wird, gerät sogar meine Nackenmuskulatur in Schwingung und die Augenbrauen werden interessiert gen Norden gezogen. Auslöser für diese körperlichen Aktivitäten ist das zweite Album aus dem Hause Entorx, welches auf den huldvollen Namen „Faceless insanity“ hört und einen schönen Mix aus Death und Thrash bietet, der nicht lustlos heruntergerotzt, sondern mit viel Finesse dem Hörer dargeboten wird.

Das Quintett aus dem wunderschönen Speyer existiert bereits seit 11 Jahren, verschwand aber nach dem Debüt „Broken ways“ für 7 Jahre veröffentlichungstechnisch in der Versenkung, was ich aufgrund des hier vorliegenden Materials als verschwendete Zeit erachte. Die Jungs haben ein paar richtig geile Ideen auf dem Kasten und präsentiere diese sauber und mit genügend Wicht produziert der Öffentlichkeit, die sich gerne Entorx annehmen sollte, denn Massenkompatibilität kann man dem Fünfer keineswegs attestieren. Vielmehr werden viele verschiedene Stilrichtungen zu einem ureigenen Süppchen verkocht, welches wohlschmeckend die Kehle herunterrinnt, wie ein eiskaltes Bier nach getaner Arbeit. Ein bissken neuere Death, ein wenig Machine Head und zack, fertig ist ein Mix, der sich mehr als hören lassen kann.

Ok, es ist unbedingt alles Gold was glänzt, denn die Snare hätte für mein Empfinden schon ein wenig wuchtiger ausfallen können und manchmal verlieren sich Entorx ein wenig in ihren eigenen Komposition und finden dann schwer den Weg zur Ausgangsposition zurück, doch wenn von den Leadgitarren ein wenig Ägyptologie wie bei „Hypocritical faith“ aufbitzt, gehen meine Mundwinkel unweigerlich nach oben und ich freue mich über solche Kreativität. Überhaupt bieten Entorx eine ganze Menge an schönen Melodiebögen und scheuen sich auch nicht davor, wie einst Voivod mit schrägen Gitarrenläufen wie bei „PTSD“ ungewöhnliche Wege zu gehen, um die eigene Mucke noch ein wenig mehr aufzupeppen. Bei „Morbid rage“ gibt es sogar einen funky Mittelteil, der so durchaus auch von Mordred hätte stammen können, falls die überhaupt noch jemand von Euch kennt. Wenn nicht, antesten! Zurück zum Thema.

Bei „Doomed“ zeigt sich ein wenig das Dilemma der Platte, denn obwohl die Pfälzer hier erneut mit vielen guten Ideen aufwarten, ist der Song mit 10 Minuten einfach viel zu lang und wirkt etwas überfrachtet. Für mich ist dieser dann leider auch der Ausfall der ansonsten mehr als interessanten Scheibe einer Band, die ich so noch nicht auf dem Schirm hatte und definitiv weiterverfolgen werde. Spannend sind sie, musikalisch sowieso und ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Bewertung: 8,4 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Overture: Condamnation
02. Black dawn
03. Hypocritical faith
04. PTSD
05. Isolation
06. Madness unchained
07. Paranoid conspiracy
08. Morbid rage
09. Doomed
10. Death machine

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