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ENSLAVED – Utgard (2020)

(6.530) Olaf (10/10) Progressive Viking Metal


Label: Nuclear Blast
VÖ: 02.10.2020
Stil: Progressive Viking Metal

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Eins vorweg: Enslaved haben mittlerweile mit Black Metal so viel zu tun, wie Schalke 04 mit dem Gewinn der deutschen Fußball Meisterschaft. Der fast exakt vor 3 Jahren auf den Tag eingeschlagene Weg auf ”E” wird konsequent ausgebaut, verfeinert und wird unseren Nick, der für die letzte Analyse zuständig war, sicherlich dazu veranlassen, den Ordner mit dem Bandnamen zukünftig geflissentlich zu ignorieren. Schade, denn ihm entgeht mit ”Utgard” ein unglaublich facettenreiches, faszinierendes und unfassbar kurzweiliges Album, welches auch nach 10maligem Hören immer wieder neue Nuancen offenbart und den interessierten Hörer auf eine akustische Reise in den hohen Norden mitnimmt.

Viele Chöre, unfassbar schön ausgearbeitete Arrangements, ein arschvoll Abwechslungsreichtum und ein Grutle Kjellson, der gesanglich hier sein Meisterstück abliefert. Dazu Songs, die sofort ins Ohr gehen, was bei Enslaved in der Vergangenheit nicht immer der Fall war. Bestes Beispiel ist „Urjotun“, der wie ein 80er Jahre Synthie Pop Song beginnt und sich dann immer mehr in herrliche Raserei verwandelt und innerhalb von viereinhalb Minuten ein Spektrum abbildet, für das manch andere Band ein ganzes Album benötigen. Überhaupt habe ich bei allen Songs das Gefühl, dass sich die Norweger von gängigen Konventionen komplett abgewandt haben und entgegen sämtlicher Marktanalysen nur noch das machen, auf das sie selbst Lust haben, ohne irgendjemand bauchpinseln zu müssen. Selbstverständlich braucht der geneigte Schwarzmetaller nun nicht in Depressionen zu verfallen (falls er das von Hause aus nicht sowieso schon ist), denn das Quintett hat immer noch genügend Reminiszenzen an ihren ureigenen Sound im Repertoire, so dass auch hier das geneigte Klientel bestens bedient wird. Beispiel? „Jettegryta“.

Auf jeden Fall sind die jazzigen Elemente, die man seinerzeit auch mal ausprobierte, fast vollkommen in der Versenkung verschwunden, was für meinen Teil komplett zu verschmerzen ist. Stattdessen dominieren tolle Melodien, ein grandioser Härtegrad und jeder einzelne Song steht komplett für sich alleine und zeigt die kompositorische Brillanz der Nordmänner. Das diese dazu auch noch mit einer knackigen und homogenen Produktion untermalt sind, steigert das Hörvergnügen noch einmal deutlich, falls es da überhaupt noch etwas zum Steigern gab.

Große Abwechslung, tolle Songs, musikalisch mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ versehen und eine Band in absoluter Hochform. Was also spricht gegen die Höchstnote? Ein wenig haderte ich, doch ich fand nichts, was sich auch nur annähernd schmälernd auf dieses grandiose Album hätte auswirken können. Außerdem fauchte mich meine Frau an, die meinte: „Du bist ja wie ein Lehrer, der sich weigert, eine 1 zu vergeben“. Najut. Volle Punktzahl! Verdient isset ja ooch.


Bewertung: 10 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Fires in the dark
02. Jettegryta
03. Sequence
04. Homebound
05. Utgardr
06. Urjotun
07. Flight of thought and memory
08. Storms of Utgard
09. Distant seasons



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