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WUCAN – Reap the storm (2017)

(4.122) - Ines (6,5/10) - Krautrock, Psychodelic Rock

Label: Hänsel & Gretel / MiG
VÖ: 29.09.2017
Stil: Krautrock, Psychodelic Rock

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Kräuter, viele viele Kräuter müssen rein...

Mit ihrem zweiten Album „Reap the Storm“ servieren uns die Dresdner Kraut- und Rübenrocker Wucan hier wahrlich keine leichte Kost. Was da im schönen Elbflorenz zusammengebraut wurde ist schon ne ziemlich fette Brühe.

Schon der Opener „Wie die Welt sich dreht“ fordert meine volle Konzentration denn Francis Tobolskys Gesangskunst ist dermaßen exzentrisch und fast diametral zur Musik dass einem die Ohren schlackern. Gewöhnungsbedürftig. Allerdings besticht die fast zehnminütige Komposition durch eine gnadenlos tanzbare und eingängige Hookline und wunderschöne Percussionelemente wie Zimbel und Chimes. Diese verzaubernde Perkussion gepaart mit der frivolen Flöte und diesem erdigen Bass begegnen einem fast nahezu in jedem Song. Francis abgedrehter, leicht verstörend wirkender Gesang allerdings auch. Wer das eine liebt muss das andere mögen. Bei den härteren Songs, wie „Out of Sight, out of Mind“ oder „I'm gotta leave you“ wirkt dieser plärrende, überintonierte Gesang verdammt geil! Mir drängt sich immer wieder die Frage auf wie Wucan wohl klängen, hätten sie anstatt dieses Wildfangs am Mic, einen Frontmann. Doch trotz des wirklich anstrengenden Gesangs, kann ich mir das Ganze einfach nicht anders vorstellen. „The Rat Fanger“ schlägt dann wieder in die gleiche Kerbe wie der erste Song, etwas zarter und entspannter, für mich der rundeste aber nicht der beste Song, allerdings glänzt Francis hier auf ganzer Linie mit ihrem Stimmspektrum. Ausgezeichnet. Das Ding beginnt langsam echt Spass zu machen. Ne irre Mische aus Aphrodites Child, Jethro Thull und Diamanda Galas und Janis Joplin. Beim „Falkenlied“ schlagen Wucan ruhige Töne an und für mich wäre es ein guter Abschluss für das Album gewesen. Denn was jetzt noch kommt wäre ein gesondertes Review wert. Fast 40 Minuten verteilt auf zwei Songs komplettes Spacetaxi. Einmal zum Planet Psychodelic Rock und zurück. Ein sich sukzessive aufbauendes und wie ein Orgasmusorchester ausbrechendes Hosianna. Alles und alle glänzen und sogar Gänsehaut auf dem Kopf wird möglich. Im Prinzip entschädigen „Ten years in two secons“ und „Cosmic Guilt“ für die stellenweise echt süßsaure Mischpoke der Sechs Songs zuvor. Hier Stimmt echt alles! Wucan erreichen dort fast die karismatische Größe von Colour Haze oder My sleeping Karma, und kreieren etwas so vollkommen Rundes und Wunderschönes, wovon man sich einfach mehr wünscht. Vergessen sind das Geschrei und Getöpel der ersten 30 Minuten, alles vibriert und schwirrt und groovt und strahlt um die Wette!

Fazit: Wucan sind ein wenig wie musikalisches Borderline. Irgendwas zwischen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und sich im goldenen Glanz der kosmischen Sonne wiedererweckt vorfinden. Anspieltipps „Ten years in two minutes“, „Cosmic Guilt“

Bewertung: 6,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Wie die Welt sich dreht
02. Ebb and Flute / The eternal Groove
03. Out of Sight, out of Mind
04. I'm gonna leave You
05. The Rat Catcher
06. Falkenlied
07. Aging ten years in two Seconds
08. Cosmic Guilt

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