Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (02/24)

Audio Interviews

wo wir waren

Interviews

Wir hörten früher gerne

So fing alles an

W-Z

WRETCHED FATE – Carnal Heresy (2023)

(8.171) Patrick (8/10) Old School Death Metal

 


Label: Redefining Darkness Records
VÖ: 24.02.2023
Stil: Old School Death Metal


Facebook | Web | Bandcamp | Instagram | Spotify | Metal Archives | Kaufen





WRETCHED FATE waren mir bisher überhaupt kein Begriff. Das sollte sich in Zukunft allerdings maßgeblich ändern, denn das schwedische Quintett hebt dieser Tage ihr zweites Album „Carnal Heresy“ aus der modrig feuchten Gruft und dieser ekelhaft vor sich hin rottende Bastard hat es wirklich in sich! Das Bandfoto zeigt fünf finster dreinblickende, mit Blut besudelte Personen und sofort assoziiere ich Verbindungen zu einer gewissen schwedischen Death Metal Legende. Das dabei, vorne links positioniert, getragene DISMEMBER Shirt verstärkt diese These zusätzlich und somit ist mir eigentlich schon vor dem drücken der Play-Taste klar, was mich hier jetzt erwartet. Wenig überraschend, wird kurz darauf die schwedische Kreissäge angeworfen und dementsprechend fegt ein unglaublich intensiver und irre blutiger HM2 Orkan durchs heimische Wohnzimmer.



Dabei fällt zuerst auf, dass wir es hier mit einem sehr brutalen und äußerst räudigen Vertreter dieser Spielrichtung des Todesmetalls zu tun haben. Auf „Carnal Heresy“ wird nicht allzu übermäßig auf schöngeistige Feinheiten oder gar die Kraft der Melodien gesetzt, vielmehr regiert hier die unbarmherzige und äußerst heftige Schwedensäge, welche bei mir sofort vergleiche mit den Landsmännern von INTERMENT wecken. Hinzu gesellt sich eine kleine Prise Ami-Death Metal, was sich in den kleinen und im Sound perfekt platzierten technischen Spielereien bemerkbar macht.

 

Schon der Opener „Mind Desecrator“ macht unmissverständlich klar, dass hier keinerlei Gefangenen gemacht werden. Heftige Blast Beat Eruptionen, herrlich schiebende Ufta- Ufta Passagen, leicht durch den Sound schimmernde Leadgitarren und ein wunderbar angepisster Mann am Mikro sorgen dafür, dass ich mich im Klanguniversum von WRETCHED FATE sofort heimisch fühle. Ein Einstand nach Maß, doch geht die Reise durchs düstere Schweden nicht minder intensiv weiter. „Momentary Suicide“ schlägt in die gleiche Kerbe, pflügt sich dabei aber etwas grooviger durchs Unterholz. Mit dem dritten Track „Utterance From The Inhuman Tongue“ beweisen die Herren eindrucksvoll, dass sie auch die langsameren Gefilde und vor allem das kreieren einer unfassbar dunklen Atmosphäre perfekt beherrschen. Unaufhaltsam schieben sich die spärlich eingestreuten und zäh dahinwalzenden Klänge, welche von fürchterlich liebreizend disharmonischen Gitarrenklängen begleitet werden in den mittlerweile blutigen Hörkanal. Auch das grandiose „Cry From Beyond“ bedient sich dieser Stilistik und lässt in Teilen sogar einige morbide Keyboardklänge zu. Bei diesem Song kommt die technische Seite der Jungs besonders zum Tragen und speziell die Saitenfraktion weiß mit irren Gitarrenläufen zu glänzen. Zum absoluten Albumhighlight entwickelt sich der fünfte Track „Umbilical Suffocation“, in dem die Jungs all ihre Stärken zu einer wahren Macht vereinen und den Song unter Einhaltung der genannten Stilmittel, in eindrucksvoller Art und Weise zu einer pechschwarzen Death Metal Granate allererster Güte, inkl. ultraatmosphärischem Mittelteil zusammenschrauben. Was für ein Höllenritt!

WRETCHED FATE machen auf ihrem zweiten Album sehr vieles richtig. Lediglich nach hinten raus, geht den Songs ein klein wenig die Puste aus, doch sind diese immer noch meilenweit davon entfernt schlecht zu sein oder gar im Einheitsbrei unterzugehen. Die Band vermag nämlich im oftmals recht inflationär eingesetzten und dementsprechend manchmal überreizten Bereich des typischen HM2 Sägesounds, doch den ein oder anderen Akzent zu setzen und hebt sich somit erfreulicherweise vom häufig gebotenen und eher als gewöhnlich zu bezeichnendem Schwedentod ab.

Dazu garnieren uns die Jungs noch ein wunderschön passendes Cover-Artwork und auch beim Klang der Scheibe wurde nichts dem Zufall überlassen. „Carnal Heresy“ kracht ordentlich fett und mit der nötigen Portion Rotz und Dreck behaftet aus den Lautsprechern und so bleibt mir nichts anderes übrig, als für das angesprochene Klientel eine unbedingte Kaufempfehlung auszusprechen.

Die Platte macht richtig Spaß, hebt sich angenehm vom Gewohnten ab und damit sollte klar sein, dass man WRETCHED FATE unbedingt auf dem Schirm haben sollte!

Anspieltipps: “Umbilical Suffocation” und “Cry From Beyond”

 


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Mind Desecrator
02. Momentary Suicide
03. Utterance From The Unhuman Tongue
04. Cry From Beyond
05. Umbilical Suffocation
06. Harlots For Suffering
07. Upon The Weak
08. Morbid Testament
09. Spineless Horror


PATRICK


Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

70.000 Tons 2024

ZO präsentiert

The new breed

M M M

VERLOSUNGEN

wo wir sind

ZO SONGCHECK

V.I.P.

alter Z.O.F.F.

Join the Army

Damit das klar ist