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WOLVES IN THE THRONE ROOM – Thrice Woven (2017)

(4.083) - Schaacki (10/10) - Atmospheric Black Metal

Label: Artemisia Records
VÖ: 22.09.2017
Stil: Atmospheric Black Metal

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WOLVES IN THE THRONE ROOM sind für mich seit Jahren eine wenn nicht sogar die bedeutende Referenzband für Atmosphärischen Black Metal. Ihre Alben sind stets tief eindringlich, bedrückend und aufwühlend. Ein Werk der Amerikaner anzuhören ist für mich immer eine Reise, ein Hineinhören in mich selbst. Oft ziehe ich die "Wölfe" als Vergleich hinzu wenn es um eben jene Stilrichtung geht und eine Band hohes Potential inneträgt. Für mich waren sie bisher im Thronraum immer absolut richtig aufgehoben, da sie zu den Königen des Genres zählen.

Entsprechend hoch sind also die Erwartungen an das neue heiße Eisen namens "Thrice Woven", auf das die Fans und ich drei Jahre seit der letzten Veröffentlichung warten mussten. Mit akkustischen Gitarrenklängen leitet der Opener "Born From The Serpent's Eye" das Album ein. Langsam pirscht sich eine kratzige Gitarre von hinten an und übernimmt als bald. Promt ist die geliebte, beklemmende Atmosphäre da und die Gänsehaut darf sich entfalten. Und spätestens als nach drei Minuten eine betörende Gitarrenmelodie ergänzt, läuft es kalt den Rücken runter. Doch nicht nur Träumereien werden geboten - ein grooviger Bass und etwas rotziges Geknüppel sorgen für Hässlichkeit. Doch bevor zu viel Räudigkeit eintritt, ziehen die Herren des Throns die Bremse und es entsteht eine pure Stille, die von klaren, zarten Frauengesängen nicht gebrochen, sondern verziert wird. Hieraus steigert sich die Band nach und nach bis zum nächsten Erpelpellen-Moment. Man möchte einfach nur noch die Augen schließen und sich tragen lassen - und das bereits nach dem Opener!

Bei dem Knistern eines Lagerfeuers erzählt eine Stimme vom Ende des Winters und von der Wiederkehr der Sonne. Sie lässt verlauten, dass das Eis taut und die Flüsse wieder fließen und sagt uns "The Old Ones Are With Us". Und wieder stellt sich das Haar auf als diese sechs Worte ertönen und darauf die Musik voll einschlägt. Zur Mitte wird auch hier die Fahrt aufgehalten und die Geschichte des Anfangs wird weitererzählt. Auf diesen ruhigen Moment folgt auch hier ein großer Melodiekosmos, in den ich mich gern ziehen lasse.

Wie das Brummen eines Insektenschwarms klingen die Geräusche des Anfangs von "Angrboda" und ebenso stürmisch wie eine Heuschreckenplage überfällt einen das Stück. Es beginnt ungewohnt ruppig und mündet in etwas Doom, dann kehren die verträumten Melodien zurück. Nach einem Wechselspiel aus hoffnungsvollen und zerreisenden Gitarrenlinien fällt man erneut in ein Doom-Loch, das diesmal noch schwerer ausfällt. Und wo gerade das Wort "Loch" fiel: tatsächlich findet sich der Hörer nun in einer Höhle wieder, in der er das Tropfen der Steine vernehmen kann. Ergänzt durch diverse Sampler wird dieser Ort noch finstrer. Erwartungsgemäß rechnet man damit, dass WOLVES IN THE THRONE ROOM nun wohl mit hübschen Melodien wieder an die Oberfläche klettern, doch weit gefehlt. Als würde man über rutschigen Fels kriechen quält man sich im abermals doomigen Tempo aus diesem Verließ - und wird plötzlich allein stehen gelassen.

Das Säuseln des Windes verrät uns dann: wir haben es heraus geschafft, hinaus ans Meer. "Mother Owl, Father Ocean" belohnt uns mit der Wiederkehr des gefühlvollen Frauengesangs. Eine schöne Überleitung zum finalen "Fires Roar In The Palace Of The Moon".

Der Song steigt kräftig und bedrohlich ein. Wie dunkle Wände türmen sich die Melodien auf und umschließen mich. Hier herrscht von der ersten Sekunden an die pure Energie der Band, wie ich sie liebe und schätze. Ein weiteres Mal wird mir bewusst, warum sie nach wie vor die Speerspitze des Atmosphärischen Black Metals sind. Durch einen weiteren Samplereinsatz wird das zweite Kapitel des Songs eingeleitet, welches noch etwas düstrer als der Liedbeginn ausfällt. Auch hier wird es sehr zäh bis eine hypnothische Gitarre wieder etwas Zug aufbaut und durch eine Hintergrundmelodie ergänzt wird. Diese Verbindung führt zurück auf das wunderbare Anfangsmotiv.

Man mag wir vorwerfen, dass ich als Liebhaber der Band etwas voreingenommen an die Scheibe herangegangen bin, andererseits sind aber auch gerade die Fans ja bekanntlich die kritischsten Hörer. Und so war ich eben sehr gespannt und hatte schon eine gewisse Erwartungshaltung an "Thrice Woven". Was ich nun abschließend sage, wird die Leser dieser Zeilen nach dem vorangegangenen Text allerdings wenig überraschen: WOLVES IN THE THRONE ROOM sind und bleiben für mich auch 2017 eine der großartigsten und wichtigsten Bands dieser Schiene und behaupten sich mit ihrem neusten Werk einmal mehr. Die Wölfe behalten das Anrecht auf den Thron!

Bewertung: 10 von 10 Punkten

Tracklist:
1. Born from the Serpent's Eye
2. The Old Ones Are with Us
3. Angrboda
4. Mother Owl, Father Ocean
5. Fires Roar in the Palace of the Moon

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