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WOLFHEART – King Of The North (2022)

(7.977) Patrick (8/10) Melodic Death Metal


Label: Napalm Records
VÖ: 16.09.2022
Stil: Melodic Death Metal


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Meine erste Berührung mit WOLFHEART hatte ich im Jahre 2017. Damals kamen die Jungs gerade mit ihrem dritten Album „Tyhjyys“ um die Ecke und gerade der, für Melodic Death Metal Verhältnisse extrem riffbetonte und beinharte Sound in Verbindung mit ruhigen, akustischen Passagen, wusste mich anhand solcher Brecher wie z.B. „Boneyard“ vom Stand weg zu begeistern.

Das nur ein Jahr später folgende Album „Constellation Of The Black Light“ lief dann noch besser ins Ohr und zählt in meinem Kosmos seit Veröffentlichung mit zum Besten, was in diesem Genre je aus Finnland zu uns herüberschwappte.

Nun präsentieren uns die finnischen Wölfe mit „King Of The North“ bereits ihr sechstes Album und man kann bereits nach dem ersten Hördurchlauf attestieren, dass sich grundlegend im Bandsound nicht allzu viel geändert hat. Ich habe z.B. in den vergangenen Tagen, die letzten vier Alben im Shuffle gehört und dabei fällt auf, dass sich die Platten generell nicht großartig voneinander unterscheiden und da auch die produktionstechnische Seite in Sachen Qualität wirklich nur marginal abweicht, klingt das „durcheinander“ gehört trotzdem alles wie aus einem Guss und könnte durchaus auch ein knapp dreistündiges Mega-Album darstellen.

Das soll jetzt nicht negativ rüberkommen und im übertragenen Sinne nicht heißen, dass jedes Album von WOLFHEART identisch ist und gleich klingt. Vielmehr ist der Weg, welchen Tuomas Saukkonen und seine Mitstreiter verfolgen, ganz klar definiert und jedes neue Album, welches die Band zur Diskografie hinzufügt, verfeinert den Sound geringfügig, fügt kleine Details hinzu und hebt das musikalische Schaffen somit auf ein neues Level, ohne die Vergangenheit auch nur im Geringsten zu leugnen.

Die eben erwähnten Verfeinerungen und kleinen Details, ergehen sich in erster Linie auf „King Of The North“ im erhöhten Einsatz von Klargesängen und gerade dieser Umstand beweist, dass nicht immer alles Gold ist, was glänzt. Das Spektrum der vokalen Darbietung reicht dabei von heroischen Gesängen, gefühlvoll betontem Ausdruck bis zu einem Gesangsstil, der sich wie z.B. in „The King“ oder in der Hymne „Desolated Land“ irgendwo zwischen klar gesungen und laut geschrien einpendelt und gerade diese Form des artikulierten Wortlautes will mir nicht so richtig gut reinlaufen.

Auch diese Tatsache ist nicht zwingend als schlecht zu bezeichnen, überhaupt nicht schlecht gemacht und durchaus hörbar, doch zumindest für mich ist diese verwendete Gesangstechnik doch eher gewöhnungsbedürftig, in diesem Sound irgendwie unpassend und wäre deshalb auch durchaus verzichtbar gewesen.

Ein absolutes Highlight von „King Of The North” steht mit dem Opener “Skyforger” gleich am Anfang der Platte. Hier bündeln die Mannen all ihre Stärken und erschaffen einen wahrhaft großartigen Eröffnungssong. Langsam, bedächtig, schön melancholisch und voller Schwermut steigert sich der längste Track des Albums in eine mächtige Doublebass Walze mit typischem Death Metal Gesang, bricht kurz darauf auf eine minimale Instrumentierung aus Schlagzeug und Bass herunter, über der sich ein wunderschöner Klargesang offenbart, nur um sich danach in einer Blasbeatorgie eruptiv zu entladen und letztendlich hymnisch, getragen zum Ende kommt.


Ein sehr intensiver Song, der zudem noch über ein wunderschönes Gitarrensolo verfügt. Sehr stark. Weiter geht’s mit der superepischen Breitbandhymne „Ancestor“, welche mit brutalen Blastbeats in die Schlacht startet und bei der sich Jesse Leach von KILLSWITCH ENGAGE die Ehre gibt und einen wahnsinnig intensiven und Gänsehaut-erzeugenden Refrain zum Besten gibt. Das recht brutale Riffgewitter „Cold Flame“, bei der treffenderweise kein Geringerer als NILEs Tieftöner Karl Sanders ein paar Zeilen ins Mikro gurgelt und der traumhaft melancholische Rausschmeißer „Eternal Slumber“ zählen ebenfalls zu den Sternstunden auf „King Of The North“.

Trotz der anfänglich getippten Beanstandung, ist WOLFHEART mit dem aktuellen Output, zum wiederholten Male ein Album gelungen, welches ein überaus hohes Qualitätslevel aufweist und bei dem mir lediglich die oben angesprochenen Kritikpunkte zum Klargesang und die manchmal, wirklich ganz kurz vor Kitsch stehende und mir fast etwas zu aufdringliche Keyboardbegleitung („Headstones“, „Fires Of The Fallen“) ein kleiner Dorn im „Ohr“ ist.

Mein Lieblingsalbum der Finnen, „Constellation Of The Black Light“ kann das neue Werk somit nicht vom Thron stoßen. Spaß und düster melancholisches Hörvergnügen bereitet „King Of The North“ dennoch allemal, bietet in gewohnt hochwertiger Manier ein paar wirkliche Knallersongs und so kann jeder WOLFHEART Fan bzw. jeder Hörer, der seinen melodischen Todesstahl sehr rifforientiert, trotzdem gefühlvoll und fett produziert mag, bedenkenlos und eigentlich blind zugreifen.

 Anspieltipps: „Skyforger“ und „Eternal Slumber“


Bewertung: 8 von 10 Punkten


Tracklist

01. Skyforger
02. Ancestor (feat. Jesse Leach)
03. Knell
04. Desolated Land
05. The King
06. Cold Flame (feat. Karl Sanders)
07. Headstones
08. Fires Of The Fallen
09. Eternal Slumber



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