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VYRE – Weltformel (2018)

(4.681) - Ingmar (8,7/10) Avantgarde Black Metal

Label: Supreme Chaos Records
VÖ: 20.04.2018
Stil: Avantgarde Black Metal

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Nach ihrem Debut „The Initial Fontier Pt. 1“ von 2013 und dem direkt damit verbundenen zweiten Teil „The Initial Fontier Pt. 2“ von 2014 schicken die Bielefelder von VYRE Mitte April ihren dritten Silberling „Weltformel“ ins Rennen (Witze über die Existenz Bielefelds übergehe ich an dieser Stelle einfach). Was das dritte Album bringt und ob es etwas taugt, wird sich im weiteren Verlauf zeigen.

Stilistisch bewegen sich VYRE im Progressive bzw. Post Bereich des Metals, die Umschreibung Avantgarde trifft hierbei durchaus ins Schwarze, gerade mit dem Zusatz Black Metal.

„Weltformel“ beginnt mit einem Titel, welcher den ominösen Namen „Alles Auf Ende“ trägt. Der Song selbst besteht aus atmosphärischen und epischen elektronischen Klängen, welche eine gewisse Endzeitstimmung aufkommen lassen; etwas zurückhaltender hätte der Track auch gut für die Matrix-Filme genutzt werden können.

Beim Hören „The Hitch (We Are Not Small)“ kommen mir gerade bei der Keyboard-Passage am Anfang (und bei der späteren Wiederholung) starke Assoziationen zu BERGTHRON in den Sinn, gefällt mir jedenfalls sehr gut, soviel kann ich sagen. Für einen komplett instrumentalen Titel ist extrem viel los und das ist auch gut so.

„We are the Endless Black“ knallt dann wieder stärker rein, verläuft zum Ende allerdings in ein langsames und episches Solieren der Gitarren und des Keyboards. Der Song hat viel Abwechslung zu bieten und zeigt zu was VYRE insgesamt fähig.

Die Vocals sind tendenziell eher unauffällig, es gibt im Prinzip nichts zu beanstanden oder gesondert zu erwähnen. Am ehesten erinnern mich die Vocals von Sänger KG Cypher im gutturalen Bereich an die von WORMWOOD, im cleanen Bereich brauchte ich zwar ein paar Anläufe, jedoch gefiel mir der klare Gesang mit jedem Durchlauf immer besser. Die eingesprochenen Passagen sind ebenfalls positiv erwähnenswert.

Das Keyboard wird je nach Abschnitt mehr zurückhaltend oder im Vordergrund eingesetzt und selbiges klappt so gut, wie ich es selten erleben durfte. VYRE gesellt sich damit zu den wenigen Bands welche es schaffen, das Keyboard mehrschichtig und dynamisch einzusetzen.

Ebenfalls angenehm vielseitig präsentieren sich die Gitarren auf dem Album, mal Black Metal-typisch schrammelnd, dann wieder knackig wenn es stark „djentig“ (sprich rhythmus-orientiert) wird und auch mal klar und leise, wenn es der Titel bzw. der Abschnitt erfordert. Die Rhythmus-Gitarre ist immer passend gemischt, die Lead-Gitarre kann sich je nach Bedarf durchsetzen und ergänzend oder separat im Mix erscheinen.

Der Bass kann jederzeit leicht gefunden werden, drängt sich aber nie unangenehm in den Vordergrund. Insgesamt gibt der Bass dem gesamten Material das nötige Fundament, damit es kraftvoll durch die Boxen drückt.

Auch das Schlagzeug kommt seiner Aufgabe perfekt nach, am Schlagzeug merkt man am ehesten, dass man sich im Black Metal Bereich befindet. Der Fokus liegt stark auf der Snare, welche durch den Mix peitscht als gäbe es kein Morgen. Der Kick kommt in Relation dazu sehr sanft daher, kann sich jedoch immer behaupten ohne aufzufallen. Die Becken sind etwas höhenlastig und klingen stellenweise sehr scheppernd, allerdings ohne allzu sehr in Ohren zu beißen; es ist aber knapp davor unangenehm zu werden.

Wer hätte gedacht, dass man zum Thema Weltraum und Science Fiction ein derart interessantes und abwechslungsreiches Album stricken kann, sowohl musikalisch wie auch textlich? Auch wenn es einzwei schwächere Songs bzw. Passagen gibt, so bewegt sich dieses Werk insgesamt auf einem hohen Niveau.

„Weltformel“ gehört auch zu den Alben, welche man bedenkenlos nebenbei oder konzentriert hören kann, es gibt Abschnitte, welche sich auch sehr gut zur unaufdringlichen Hintergrundbeschallung nutzen lassen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf den Nachfolger.

Anspieltipps: „Shadow Biosphere, „The Hitch (We Are Not Small)“ und „We are the Endless Black“

Bewertung: 8,7 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Alles Auf Ende
02. Shadow Biosphere
03. A Life Decoded
04. Tardigrade Empire
05. The Hitch (We Are Not Small)
06. We are the Endless Black
07. Away Team Alpha

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