THORIUM – Danmark (2022)
(7.823) Maik (7,7/10) Death Metal
Label: Emanzipation Productions
VÖ: 29.04.2022
Stil: Death Metal
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Die dänischen Death Metal-Urgesteine THORIUM haben sich wohl gedacht, ihr Heimatland mal etwas forscher auf der Todesbleilandkarte zu verorten. Und so haben sie den Namen ihres Heimatlandes zum Titel für die neueste CD erkoren.
Und da Dänen keine Schweden sind, klinge sie auch ein klein wenig anders als ihre Kollegen vom Nachbarland. Bei den ersten Klängen schoß mir der Name CARCASS in die Hirnrinde, denn der eine Gitarrenakkord kam mir irgendwie so bekannt vor, daß ich meinte, den schon mal bei den britischen Ex-Grindern gehört zu haben.
THORIUM haben natürlich in den Keller gestimmte Gitarren, und der Sound erinnert schon ein wenig an die Klassischen Urviecher aus Elchistan, doch kompositionstechnisch bedienen sich die Dänen auch am amerikanischen und auch am britischen Death Metal. So hat „The Silent Suffering“ ein wenig was von AUTOPSY, während „Majesty“ an eine räudige Variante gaaaanz alter MORBID ANGEL erinnert.
Dabei verkünsteln sich THORIUM nicht in überaus technischen Höhenflügen, sondern ballern einfach brachial drauf los. Allerdings nicht nach der Formel ‚stumpf ist Trumpf‘ sondern immer schön auf Abwechslung getrimmt. Zum bratzigen Gitarrensound kommt ein röchelnder Growlgesang, und all das wird von einer sehr brutalen und räudigen Produktion verstärkt, die der Mucke den finalen morbiden Sound verpaßt, und das ist überhaupt nicht hyggeligt!
Natürlich rödelt das nicht wirklich glatt in den Gehörtunnel, sondern brennt ganz old school böse Narben in denselben, scheppert lärmend durch das Wohnzimmer und läßt den Hamster, das Chamäleon, den Komodowaran oder was auch immer Ihr für Viecher zu Hause habt, bibbernd im Nebenzimmer verschwinden.
Als Abschluß gibt es noch ein Cover ihrer Landmänner DOMINUS von deren 1993er Demo „Astaroth“, als die Band noch Death Metal gespielt hat, bevor sie sich dann eher dem Groove Metal zuwandten.
Insgesamt ganz nett, aber ob es THORIUM gelingt, mit dieser Scheibe durchzustarten, steht in den Sternen. Nichts gegen altmodisch bratzelige Produktionen, nichts gegen räudige Mucke und auch nichts gegen hochglanzverweigernden Gruftsound! Aber hier fehlen mir doch irgendwie die Hooklines und die aus dem Ganzen herausragenden Hits. Wer aber auf knarzeligen Death Metal ohne Sahnehäubchen und Svarowski-Steinchen steht, kann sich gern mal längshören.
Anspieltipp: „Majesty“ und „Reign The Abyss“
Bewertung: 7,7 von 10 Punkten
Tracklist:
01. War Is Coming
02. A Crown To Obscurity
03. Majesty
04. Semen Of The Devil
05. My Decay
06. The Silent Suffering
07. Defiance
08. Reign The Abyss
09. Nine Lives
10. Into The Gods (DOMINUS- Cover)