Es gibt auf diesem Planeten wenige Bands, die sich das Prädikat „Kult“ ans Revers heften können. Im Falle von Terrorizer trifft dies allerdings mehr als zu. 1989 als „Zweitband“ von Pete Sandoval und David Vincent von Morbid Angel, zusammen mit Oscar Garcia und dem damals noch unbekannten Jesse Pintado, der sich später seine Meriten bei Napalm Death verdiente, zusammengewürfelt, veröffentlichte der Vierer mit „World downfall“ einen absoluten Genreklassiker, der einen Arschvoll Bands inspiriert hat, diese Art von Mucke zu zocken. Nach der halbgaren Veröffentlichung von „Darker days ahead“, dem letzten musikalischen Nachlass von Jesse 2006, löste sich diese Hammercombo auf…um nun, 6 Jahre später von den Toten auf zu erstehen und mit „Hordes of zombies“ (wie passend) so ein verdammt geiles Reunion Album zu veröffentlichen, dass mir die Kinnlade runterklappte.
Wie soll man das Album passend beschreiben…hmmm…16 Tritte in die Fresse ist am zutreffendsten. Pete Sandoval soll also Rückenprobleme haben? Aber nicht auf diesem Hassbrocken, denn der Lateinamerikaner vermöbelt hier die gesamte Weltelite und beweist einmal mehr seine Ausnahmestellung im Bereich des Extremdrummings. Auch Frontgrunzer Wolf hat sich freigeschwommen und röchelt, was das Zeug hält. Die Produktion ist klar, hart und fett, die Instrumentalisierung präzise wie ein Uhrwerk und die Songs an Brutalität kaum zu überbieten. Klar werden jetzt einige Puristen aufschreien und die neue Asphyx als Referenz herbei zitieren, doch Terrorizer spielen mit ihrem Death/Grind in einer anderen Liga. Der Titeltrack gibt nach einem coolen Horrorintro den Takt vor, von dem in den kommenden 45 Minuten nicht ein Millimeter abgewichen wird. Voll auf die Glocke, heavy as fuck, Arschtreten, bis die Ambulanz eintrifft. Katina Culture haut ein Möderriff nach dem nächsten raus und kann mit ihren Leads sogar für einige Ohrwürmer sorgen, wie dem überragenden „Evolving era“, dem punkigen Deather „Wretched“, dem rifflastigen und megabeleibten „Ignorance and apathy“ oder dem Monster „A dying breed“. Hört Euch einfach mal den Moschpart in der Mitte von „Broken mirrors“ an…wer da nicht Erpelpelle bis zu den Fußsohlen bekommt, hat von Extremmetal nicht den Hauch von Ahnung.
„Hordes of zombies“ hält, was der Titel verspricht. Hier schleichen die Untoten nicht wie in den alten Romero Filmen umher, sondern rennen sich die Seele aus dem Leib, wie bei „Dawn of the dead“. Terrorizer machen keine Gefangenen, sie killen alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Sollte de Vierer nun auch noch irgendwann mal live in Erscheinung treten, wird in meinem Kopf eine Wasserstoffbombe gezündet. Aborted, Napalm Death, Terrorizer. Das noch junge 2012 verspricht schon jetzt zu einem guten Jahrgang im Bereich Extrem Metal zu werden…Yippiejayeah, Schweinebacke.
Bewertung: Gedärmverdrehende 9,1 von 10 Punkten
Trackliste:
01. Intro
02. Hordes of zombies
03. Ignorance and apathy
04. Subterfuge
05. Evolving era
06. Radiation syndrome
07. Flesh to dust
08. Generation chaos
09. Broken mirrors
10. Prospect of oblivion
11. Malevolent ghousts
12. Forward to annihilation
13. State of mind
14. A dying breed
15. Wretched (Bonus)
16. Hordes of zombies (Demo)