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SERPENT CORPSE – Blood Sabbath (2023)

(8.444) Maik (8,7/10) Death Metal


Label: Temple Of Mystery Records
VÖ: 05.07.2023
Stil: Death Metal







In den Zeiten, in denen ich Platten oft nur wegen dem Coverartwork gekauft hatte, ohne die Band oder die Mucke überhaupt zu kennen, wäre das Debütalbum der kanadischen Death Metal – Bande SERPENT CORPSE ein absolut sicherer Kandidat gewesen, stante pede in meinem Einkaufskorb zu landen.

Geiles Coverartwork, geiles Logo – so etwas muss einfach gut sein. Und so ein Wimmelbild an Monstern, Moder, Malefizien verdient es auch, ausgiebig betrachtet zu werden, während dazu passende Klänge die optische Reise in die modrigen Gefilde passend untermalen. Das schreit allerdings danach, das Ding in Vinylgrösse in die Schrankwand zu hieven.

Ja, Death Metal, soviel hatte ich ja schon verraten. Da jedoch dieser Musizierstil auch schon etliche Ableger gebildet hat, die stilistisch teilweise Lichtjahre auseinanderliegen, sollte ich da aber etwas genauer werden. SERPENT CORPSE bedienen hier die räudig faulende Variante, die sehr tief in die sumpfigen Gefilde der Frühneunziger greift und dort nach besonders grässlich mutierten Ausgeburten sucht.

Das heisst im Klartext, hier geht es wirklich morastig zu. Da mischt sich die brutale, schleimige Verkommenheit von Bands wie AUTOPSY (besonders bei „Dreams Of Crows“) mit der morbid/düsteren Stimmung früher schwedischer Todesbleigiesser, dass die fauligen Schleimbatzen förmlich nach allen Seiten spritzen. Dabei versucht die Band recht gekonnt, in diese abgründige Moorlandschaft das eine oder andere untypische Irrlicht zu pflanzen. Beispielsweise schrauben SERPENT CORPSE in den Song „Land Of Rot And Misfortune“ ein Riff rein, welches man auch von SLAYER erwarten könnte. Nur eben um einiges modriger inszeniert.

Einen Hieb britischen Death Metals, der etwas in Richtung Grindcore schielt, kann man auch ab und zu heraushören, mit klassischem Uffta Uffta- Drive in „Crucifixion Shrine“ zum Beispiel. Oder den leichten Thrash/Punk- angehauchten Part in „Swallowed Whole By The Abyss“. Bei „Dreams Of Crows“ hatte ich ja schon den AUTOPSY- Einschlag erwähnt, der Song hat allerdings auch etwas von neueren DARKTHRONE. Vocalsozialist Andrew Haddard schafft es hier tatsächlich, wie eine Kreuzung aus Chris Reifert und Nocturno Culto zu klingen.

Wer also die modrig/ verkommenen Gefilde des frühen Death Metal goutiert, bevor die Soundfetischisten nach kristallklaren Produktionen geierten, kann sich unbesehen diese Scheibe in den Schrank stellen. Denn auch die Produktion passt sich der Gesamtstimmung an. Kräftig, wuchtig, aber mit der nötigen Räudigkeit, die derartige Musik meines Erachtens auch braucht. Stellt Euch mal AUTOPSY mit einer SABATON- Produktion vor! Nee, doch lieber nicht!!! Weiche von mir, unreiner Dämon!

„Blood Sabbath“ ist eine schöne Zeitreise in die Geburtsjahre des gepflegten Death Metals, und zwar all inclusive, mit Vollpension und allem Drum und Dran. Matschwanderungen im fahlen Mondlicht durch von fluoreszierenden Schimmelpilzen durchzogene Moorlandschaften, in denen etliches an grauenhaftem Gelichter nestet, eingeschlossen.

Anspieltipp: „The Unknown“ und „Dreams Of Crows“


Bewertung: 8,7 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. Spell Of The Eternal Serpent
02. Electric Eye
03. Nemesis
04. Let The Rats Feed
05. Land Of Rot And Misfortune
06. Crucifixion Shrine
07. Swallowed Whole By The Abyss
08. Dreams Of Crows
09. Blood Sabbath



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