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PHILIP H. ANSELMO & THE ILLEGALS – Choosing Mental Illness As A Virtue (2018)

(4.447) - Peter (4,0/10) Brutal Sludge Metal

Label: Season of Mist
VÖ: 26.01.2018
Stil: Brutal Sludge Metal

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Weia Weia! Fernab vom Feingeist musikalischer Kreativität!? Da exaltiert man jeglichen Bogen, was dem Begriff Brutal allerdings auch am nächsten kommen mag. Zudem verwirklicht man sich hier um wirklich absolut jeden Preis. Das ist es nun also, das zweite Album vom PHILIP H. ANSELMO & THE ILLEGALS. „Choosing Mental Illness As A Virtue“ scheint dabei nicht nur der Titel des Albums, vielmehr auch Ausdruck einer wie auch immer gearteten Geisteshaltung zu sein. Letztendlich, da wir in vorliegendem Falle nicht von einer One-Man-Show sprechen, scheinen zumindest mal die Bandkollegen um Phil ebenfalls Anhänger und Liebhaber des selbstgestrickten Liedgutes zu sein, so viel steht fest.

Was aber fange ich nun mit dieser Ausgeburt tiefgründigen Hasses an? Dagegen klingen selbst IRON MONKEY strukturiert und harmonisch aufeinander abgestimmt. Und genau das ist das, bzw. mein Problem. Ich sehe bei beinahe keinem der 10 Songs den ehrlichen Willen, zusammenhängende und schlüssige Kompositionen, so wie ich sie allgemeinhin kenne, abliefern zu wollen. Und dies, ohne dabei den Egozentrismus ernsthaft verlassen zu wollen. Ich meine fast, dieser steht über Allem im Zentrum. Am ehesten gelingt mir das noch bei „Individual“, die dissonant-psychedelischen Riffausreißer geben der Nummer ein gewisses Wiedererkennungsmerkmal, vermutlich soll diese Passage dann auch der Refrain sein. OK, das ist alles maximal eigenwillig, dennoch sprengt es tatsächlich mein Verständnis von Musik, eingebettet in einem für mich nicht nachvollziehbaren musikalischen Kontext. Wirr und einfach nur so reingeschmissen. Es liegt wohl die Vermutung nahe, dass ich da einfach zu unflexibel bin.

Ähnlich wie beim Free-Jazz, strengt mich das Anhören dieses Werks zwischenzeitlich doch sehr an. Mental Illness auf Mental Illness, ein ums andere Mal. Und ständig frage ich mich, was mit Phil wohl passiert ist, kenne ich diesen Virtuosen doch aus der glorreichen PANTERA Zeit gänzlich anders und bin seinerzeit auf den Knien daher robbend total ausgeflippt. Ich fürchte all diese Erinnerungen in Schutt und Asche gelegt. An Härte, Brachialität, überschäumender Wut und unbarmherzigen Zerstörungswillen mangelt es hier mit Sicherheit nicht, nur das alleine darf nicht das einzige Merkmal künstlerischen Schaffens sein, zumindest nicht aus meiner Sicht. Es geht für mich um weitaus mehr, als nur um die Begründung neuer Sub-Genres. Die Liebe zum Detail und letztlich die Seele der jeweiligen Musik sollte noch erkennbar und fühlbar sein, nur das vermisse ich hier.

Sehen wir es positiv. Es gibt vermutlich eine große Anzahl von Anhängern, die selbst dieses Album feiern werden. Ich selbst kann dieser illustren Anhäufung von aneinandergereihten Tönen leider nichts abgewinnen, was mich vermutlich zu einem „Brutal-Sludge-Metal-Kleingärtner“ macht und dafür mächtig einstecken werde. So sei es dann. Was mich allerdings tatsächlich etwas reizt, ist der Gedanke an die Live-Performance. Wie mag das wohl rüberkommen?

Leute Leute, seht es mir nach, aber das war nichts! Wer es dennoch antesten mag, dem wünsche ich jede Menge Spaß und fließende Grenzen!

Anspieltipps: „Individual

Bewertung: 4,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Little Fucking Heroes
02. Utopian
03. Choosing Mental Illness
04. The Ignorant Point
05. Individual
06. Delinquent
07. Photographic Taunts
08. Finger Me
09. Invalid Colubrine Frauds
10. Mixed Lunatic Results

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