NOCTE OBDUCTA – Hammergeddon 666 (Die Katakomben betritt man nicht allein) (2024)
(9.252) Stephanie (9,8/10) Black Metal
Label: Supreme Chaos Records
VÖ: 06.12.2024
Stil: Black Metal
Rock’n’Roll, ihr Kriecher! So oder so ähnlich fühlt sich die neue EP von Nocte Obducta für mich an. Damit schlägt sie in eine ähnliche Kerbe wie das Album “Karwoche” aus dem vorangegangenen Jahr, jedoch mit etwas mehr Wumms im melodischen Teil und eine Prise weniger Black Metal.
Trotz des nun mehr fast dreißigjährigen Bestehen dieser Band hat sie nie ihren ganz eigenen Klang verloren. Man weiß sofort, dass man ein Werk von Nocte Obducta vor sich hat. Eine absolut wilde EP, wie unter anderem der Song “Blut, Bier und Dunkelheit” beweist. Der Titel mag vielleicht platt klingen – wer aber die Band kennt, weiß um deren wirklich größtenteils poetischen und tiefsinnigen Texte Bescheid. Auch wenn ich bei Songtiteln wie “Faustphisto” mehr als schmunzeln musste (tolles Wortspiel). Dieser Song mischt für mich Death und Black Metal Elemente in ihrer Vollkommenheit, einfach Wahnsinn und auch hier findet man die typischen Nocte Obducta distortions wieder – ich liebe es. Und irgendwo ist er neben dem ersten Song der EP “Hammergeddon” auch der Titelsong zum bandtypischen “Untertitel”, welchen jede Platte seit Anbeginn der Aufnahmen dieser Band bekommt.
Nocte Obducta waren eine der ersten Black Metal Bands, die ich gehört habe (so um 2006 rum) und wenn man sich die Diskographie der Band ansieht, merkt man absolute Dedication zur Musik: kaum “Lücken” im Lebenslauf, die Band nahm sich Zeit für ihre Werke und schaff(t)en es dennoch in einer gewissen Regelmäßigkeit zu releasen. Wer Nocte Obducta hört, setzt Wert auf Qualität - sowohl musikalisch als auch technisch.
Vinylfreunde werden hier mit einer B Seite belohnt, die sich musikalisch merklich von der A Seite unterscheidet. Hier befinden wir uns wieder im melodischen Black Metal, langsam und eingängig. “Auf wortlosen Fluren” bringt uns wieder zurück auf den melancholischen Boden der Tatsachen und baut eine kosmische Atmosphäre auf, welche zwischen eindringlich und vernichtend auf meinen Kopf wirkte. Gänsehaut!
Diese EP ist hoffentlich in vielen Springerstiefeln am Nikolaustag zu finden, denn ein passenderes Geschenk kann man einem Black Metal Fan an diesem Tag nicht machen. Ich bin mir sicher, dass das neue Album großartig wird, wenn die EP schon als Vorbote dazu schon so mega ist.
Anspieltipps: “Faustphisto”
Bewertung: 9,8 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Hammergeddon
02. Schorm
03. Blut, Bier und Dunkelheit
04. Faustphisto
05. Auf wortlosen Fluren (Gemälde derer, die schieden – Teil III)