KAMPFAR – Ofidians Manifest (2019)

(5.484) Jezebel (9,8/10) Black Metal

Label: Indie Recordings
VÖ: 03.05.2019
Stil: Black Metal

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Schluss. Aus. Vorbei. Einfach so.
Im Sommer 2017 direkt nach dem Konzert auf dem Wolfszeit-Festival verkündeten KAMPFAR, dass dies das letzte Konzert gewesen sei. Nicht nur für die Saison, sondern (möglicherweise) für immer.

Wer ein wenig zwischen den Zeilen lesen konnte, erkannte, dass die norwegischen Schwarzwurzeln ausgebrannt waren vom Touren und dem Druck, demnächst ein noch besseres Album als „Profan“ (2015) abliefern zu müssen. Es dauerte ungefähr 1 Jahr, in dem die Bandmitglieder sich weder trafen noch miteinander sprachen, noch irgendwie über Musik nachdachten, bevor die Köpfe wieder frei genug waren, um die Kreativität erneut fließen zu lassen. Und dann ging alles ganz schnell: innerhalb von 2 Monaten im Herbst letzten Jahres entstanden die 7 Songs, zwischendurch wurden die ersten Liveshows angekündigt, ein weiterer Monat für die Aufnahmen und nun ist es da: „Ofidians Manifest“.

Ophidia ist die Gattung der Schlangen, so wundert es nicht, dass Medusas Kopf das Cover ziert und kein Beksinski-Werk wie bei den vorigen Alben. Also auch optisch ein Neuanfang.

Schon das erste Lied „Syndefall“ ist ein gelungenes Statement à la „KAMPFAR sind zurück!“ Der Sündenfall – Adam und Eva (und Schlange) – logisch, dass das am Anfang stehen muss. Musikalisch und vor allem vom Gesang erinnert es mich sehr an „Tornekratt“ vom „Profan“-Album, was ein außerordentlich starker Song ist. Ich meine sogar dieses Wort zu verstehen, im „Dornengestrüpp“ könnte die Schlange gelauert haben.

Der Quasi-Titeltrack und erste Singleauskopplung mit Video „Ophidian“ ist die Essenz von KAMPFAR anno 2019. Englisch, daher besser zugänglich, zuerst bissig und doch so eingängig, dass ich bereits bei der 2. Strophe den Refrain mitsingen wollte. „They will crush the night sky, they will eat the light, they will speak with snakes…” Das Ding wird live eine Granate.

„Dominans” ist ein eher untypisches Stück, vor allem aufgrund der Gastsängerin. Mein erster Eindruck war asiatisch oder zumindest irgendwie kindlich, weil ihre Stimme sehr hell, wenn auch kratzig ist. Agnete Kjølsrud ist allerdings waschechte Norwegerin, Anfang 40 und war auch schon bei DIMMU BORGIR auf dem „Abrahadabra“-Album (2010) vertreten. Gewöhnungsbedürftig, aber gut, dass nicht nur die altbewährten Rezepte durchgekocht werden. Auch die übrigen Stücke haben jedes etwas ganz eigenes, das ihnen Charakter verleiht, sei es die atemlose Unruhe in „Natt“ oder die fette Basslinie in „Skamløs!“. Ganz zum Schluss bei „Det Sorte“ wird noch einmal eine Schippe Pathos draufgepackt, ohne schmalzig zu werden und lässt das Album gekonnt als runde Sache ausklingen.

Ich wusste, dass es gut werden würde. Ich bin nicht überrascht, dass „Ofidians Manifest“ großartig geworden ist. Trotzdem: Wow, damit hatte ich so nicht gerechnet.

Bewertung: 9,8 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Syndefall
02. Ophidian
03. Dominans
04. Natt
05. Eremitt
06. Skamløs!
07. Det Sorte

 

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