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IN FLAMES - Foregone (2023)

(8.175) Olaf (8,6/10) Melodic Death Metal


Label: Nuclear Blast
VÖ: 10.02.2023
Stil: Melodic Death Metal






Was habe ich für mein Review des 2019er Vorgängers „I, the mask“ für Prügel kassiert und ich muss zugeben, dass meine damalige Euphorie doch ein wenig verfrüht war, denn wie so manche Scheibe der ehemaligen Melo Death Institution aus Göteborg nach 2000 verpuffte diese nach mehrmaligem Hören ebenso und verschwand im Archiv. Dazu dann dieses unsägliche Re-Release der „Clayman“, über den ich mich bis heute herrlich aufregen kann. Alles Faktoren, die es mir schier unmöglich machten, objektiv an einen neuen Release aus dem Hause In Flames heranzugehen.

Allerdings ist „Foregone“ eine Scheibe geworden, die sich, ähnlich wie die neue Blind Guardian bei Kollege Gajda anschickt, meine vollkommen erkaltete Liebe zu Anders Fridén und Konsorten neu zu entfachen. Warum? Weil das Teil an vielen Stellen an die Glanztage des Quintetts anknüpft, auch wenn viele das nicht wahrhaben wollen.

Zum einen ist das Teil verdammt hart produziert, Fridén bellt, keift, growlt, ist bissiger denn je und es gibt sogar vereinzelt Blastbeats. Zum anderen verpasst Neuzugang Chris Broderick dem Sound der Schweden viele Aha-Momente, denn trotz des in der vergangenheit sehr ausgeprägten musikalischen Ego-Trips von Björn Gelotte hat der ehemalige Megadeth/Nevermore Klampfer genügend eigenen Raum, um sich auszutoben. Und was der amerikanische Flitzefinger auf der Pfanne hat, wissen wir alle.

Songs wie „Meet your maker“, „State of slow decay“, „The great deceiver“ oder allen voran der erste Part des Titeltracks sind solch bärenstarke Granaten, die ich von der Truppe so nicht mehr erwartet hätte. Daraus schließe ich mal, dass das Ausruhen auf den Lorbeeren ihrer Vergangenheit doch nicht ganz so abendfüllend ist und man sich lieber darauf besinnt, gute und vor allem an alte Zeiten angelehnte Musik zu komponieren. Meine Fresse, In Flames haben dieses Genre quasi begründet!

Natürlich gibt es noch zwei, drei Songs, die ein wenig um Versöhnung mit dem Hipster Publikum betteln, trotz alledem den nunmehr neu eingeschlagenen alten Pfad gut betreten und nicht in Emo-Heulemusik abdriften, wie es leider in der Vergangenheit des Öfteren der Fall war. Bestes Beispiel dafür ist „In the dark“, der trotz seiner Eingängigkeit nicht so nervt, wie so manch anderes Songmaterial aus der Feder der Schweden. Nein, ich bin echt überrascht und wenn die Scheibe etwas eingekürzt worden wäre und man sich nur uf das „harte“ Material versteift hätte, wäre die unktzahl deutlich höher ausgefallen. Dennoch muss ich festhalten, dass sich das Teil trotz mehrmaligem Hören nicht abnutzt und definitiv eine recht hohe Halbwertszeit besitzt.

The Halo Effect haben vorgelegt und den Urvätern dieses spezifischen Sounds den Fehdehandschuh hingeworfen, den In Flames aufnehmen und zurückschlagen. Das Debüt der ehemaligen Bandmitglieder ist zwar immer noch besser als „Foregone“, doch dieser musikalische Arschtritt seitens Mikael Stanne und seinen Mitstreitern scheint der Band gutgetan zu haben, denn man besinnt sich seiner Wurzeln und dürfte mit diesem bockstarken Teil eine Menge an verspieltem Kredit zurückgewinnen, was die Club Mate-Trinker und Dutt-tragende Fangemeinde der Schweden heftigst erschüttern dürfte.


Bewertung: 8,6 von 10 Punkten


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