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FIMBULVET– Portale (2023)

(8.340) Maik (7,9/10) Pagan Metal


Label: Einheit Produktionen
VÖ: 29.04.2023
Stil: Pagan Metal






Vor etwa zwanzig Jahren begann sich das Subgenre Pagan Metal aus Randgebieten des Black Metal herauszuschälen und es entstanden unzählige Bands mit den verschiedensten musikalischen Ausprägungen dieser doch eher thematisch als musikalisch zu definierenden Sparte.

Eine der Bands, die seitdem unterwegs sind, ist FIMBULVET aus Thüringen. FIMBULVET, eigentlich Fimbulvetr (altwestnordisch)ist die auch als Fimbulwinter bekannte sommerlose Zeit, die Ragnarök, das Verhängnis der Götter einleitet. Klugscheißermodus aus.

„Portale“ ist das fünfte Studioalbum der Band. Es beginnt stimmungsvoll mit dem Akustikgitarrenstück „Schwelle zur Inbrunst“, welches nahtlos in den ersten Song „Portale“ einleitet. Blackmetallische Vocals verorten die Mucke zunächst in die Liga von WOLFCHANT und Co ein, doch schon bald werden auch Klargesänge eingesetzt.

Gesungen wird in Deutsch, was mir besonders bei paganistischen Bands oft etwas Zahnweh bereitet, doch da hier die Musik dominiert, und der Gesang auch nur teilweise wirklich gut verständlich ist, fällt dies hier nicht ins Gewicht. Ich konzentriere mich da eh mehr auf die Musik, und die hat mir beim Titelsong schon mal gut gefallen.

Etwas aggressiver schlägt der „Neiding“ in die Bresche, was gut passt, denn genannte Neidinge, oder niðingar, sind nämlich genau die Typen, die diese Welt immer in die Scheiße reiten. Und damit man darüber angemessen meditieren kann, gibt es im Mittelteil auch ein atmosphärisches Ruhestück.

Und so geht es eigentlich das ganze Album lang. Wir haben aggressive Parts, wir haben besinnliche Lagerfeuerteile, wir haben krassen Schwarzmetallgesang, wir haben Klargesänge und Chöre. Nur auf Dauer eben nutzt sich diese Abwechslung auch etwas ab.

Gerade die Klargesänge, die sich doch von Stück zu Stück etwas ähneln, wirken auf Albumlänge etwas eintönig, einlullend und lenken von den teilweise bissigen Riffs ab, die damit in den Hintergrund geschoben werden. Gerade ein Song wie „Krieg Der Ratten“ gewinnt so gar nicht durch die clear vocals. Ein aggressives Gerät wie dieser wird durch den getragenen Klargesang völlig sinnfrei entschärft.

Es sind eben auch die so unglaublich gleichförmigen Klargesänge, die das Album etwas gleichförmig erscheinen lassen und damit etwas Eintönigkeit versprühen. Ob Pagan Metal- Fans das auch so sehen, steht natürlich in den Sternen, und ich muss FIMBULVET auf jeden Fall ein Gespür für griffige Songs bescheinigen, wenngleich auch teilweise ein wenig der Plätschereffekt eintritt.

Anspieltipp: „Portale“ und „Krieg Der Ratten“


Bewertung: 7,9 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Schwelle Zur Inbrunst
02. Portale
03. Neiding
04. Feuertod
05. Krieg Der Ratten
06. Drachentor
07. Wie ein Blatt im Wind
08. Der Finst’re Poet
09. Traumfänger
10. Patron Des Lebens



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