A-D

CRADLE OF FILTH

The manticore and other horrors (2012)

Mit den Briten verhält es sich bei mir wie mit meiner Ex. Man hat sich mal geliebt, ist dann auseinander gegangen und hat sich kaum noch was zu sagen gehabt. Damit enden denn aber die Gemeinsamkeiten, denn Cradle of filth haben es mit ihrem mittlerweile zehnten Studioalbum geschafft, meine Zuneigung wieder zu erwecken, was bei meiner besagten Verflossenen zum Glück nicht eingetreten ist. Ich hätte es dem Sechser nie und nimmer noch mal zugetraut, solch ein fettes Album zu veröffentlicht, welches ohne Zweifel in einer Reihe mit Klassikern wie „Dusk…and her embrace“ und „Cruelty and the beast“ zu nennen ist.

Nach dem musikalischen Fremdschäm-Flatulenz namens „Midnight in the labyrinth“ hatte ich meine Hoffnungen tatsächlich feierlich zu Grabe getragen, von Cradle of filth jemals wieder was Brauchbares zu hören, doch bereits nach dem fast King Diamond artigen Intro hauen die Inselaffen mit „The abhorrent“ solch ein derbes Pfund in die Schüssel, dass mir die Kippe aus dem Mund fiel. Dani Filth nicht nur fies am keifen, sondern auch grimmig am bellen und der orchestrale Mittelpart wirkt nicht aufgesetzt, sondern stimmig in den Song eingearbeitet. Auch das punkig angehauchte „For your vulgar delectation“ konnte mich begeistern und nährte zu diesem Zeitpunkt die Hoffnung, tatsächlich ein klasse Scheibchen vorliegen zu haben. Doch ich kenne doch meine Pappenheimer die meist stark beginnen und dann granatenstark abkacken…doch zu meiner größten Überraschung kam kein Knick, eher das Gegenteil, denn „Illictus“, „Manticore“ und der Monsterhit „Frost on her pillow“, der zukünftig aus der Setlist nicht mehr wegzudenken sein wird, sind ebensolche Formschinken wie das zuvor gehörte. Richtig geil. Eingängigkeit und sattes Riffing („Succumb to this“), eine überragende Schlagzeugarbeit („Huge onyx wings behind despair“) und ein tolles orchestrales Outtro machen diese Veröffentlichung zu einer der größten Überraschungen des laufenden Jahres.

Wo ich in jüngerer Vergangenheit immer wieder Angst davor hatte, ein komplettes Cradle of filth Album zu hören, so muss ich der Band ein messerscharfes Comeback attestieren. Und gerade als man voll drin war, war es auch schon vorbei was dazu animierte, sofort wieder von vorne anzufangen. „The manticore and other horrors“ ist knüppelhart und nicht so weichgespült wie viele der vorangegangenen Alben und begeistert von Anfang bis Ende. Die Produktion ist ebenfalls brunftig, die Band in absoluter Spiellaune. So müssen Cradle of filth sein, dreckig, fies und gemein. Großartig!

Bewertung: saustarke 9,0 von 10 Punkten

Tracklist:

01. The unveiling of O

02. The abhorrent

03. For your vulgar delectation

04. Illictus

05. Manticore

06. Frost on her pillow

07. Huge onyx wings behind despair

08. Pallid reflection

09. Siding with the titans

10. Succumb to this

11. Sinfonia

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