BLOODMOON ECLIPSE – For I am your Death (2024)
(9.255) Maik (8,2/10) Black Metal
Label: Purity Through Fire
VÖ: 17.11.2024
Stil: Black Metal
Wir erinnern uns an die frühen Neunziger, als sich der Black Metal spitznietenbewehrt und gesichtsbemalt in den Fokus der Metalwelt drängte. Damals schien Norwegen das Mekka der frostigen Satansbeschwörungen zu sein, obgleich sich auch in anderen Ländern der Gehörnte mit musikalischen Adepten umgab.
Damals schien es jedoch so zu sein, dass man schon am Sound hörte, welche Band aus Norwegen oder Griechenland kam. Ausnahmen gab es damals aber auch, beispielsweise ALGAION aus Norwegen, die eher wie Griechen klangen. BLOODMOON ECLIPSE spielen diesen Ball nun zurück, denn die Griechen erinnern mit ihrem ursprünglichen Black Metal eher an frühe norwegische Schwarzmetallarbeiten.
„For I Am Your Death“ nennt sich das Debütalbum des Duos aus Athen, und mehr nach norwegischem Black Metal der alten Prägung, wenn man kein Norweger ist, kann man kaum klingen. Natürlich sickert das typisch griechische Stakkato ab und an durch, ordnet sich aber dem frostig nordischen Sound unter.
Das heißt, höhenlastige Gitarren, die sich im halbtonriffing durch die Gehörgänge winden, und ein Gesang, der hallunterlegt wütend keift, und Parallelen zu Bands wie frühe EMPEROR zieht, bestimmen das Geschehen. Ab und an gibt es auch mal uffta uffta Parts a la DARKTHRONE zu hören, zumeist blastet sich die Geschichte aber durch die sechs Songs. EMPEROR und DARKTHRONE, vielleicht noch die erste DØDHEIMSGARD oder GORGOROTH dürften bei BLOODMOON ECLIPSE definitiv Pate gestanden haben.
Nun erfüllte mich als Freund dieser schwarzmetallischen Pionierzeit eitel Freude angesichts des urtümlichen Sounds, den BLOODMOON ECLIPSE hier zelebrieren, allerdings schleicht sich spätestens ab dem dritten Song doch der Gedanke ins Hirn, dass sich die Songs doch ziemlich ähneln. Das könnte einen gewissen Plätschereffekt entwickeln, vor allem, wenn man erpicht auf signifikant Neues ist.
Denn das bieten BLOODMOON ECLIPSE auf „For I Am Your Death“ in keinster Art, Form oder Weise. Dafür bekommt der metallische Schwarzmuckeliebhaber eine geballte Zusammenfassung der Ära, als Black Metal noch weit davon entfernt war, von größeren Labels auch nur mit einem schiefen Blick angeschaut zu werden.
Schwarzmetallnostalgiker, bei denen die alten Klassiker schon langsam durchgewetzt sind, die aber auch keinen Bock auf allzu moderne Spielarten des Black Metal haben, und lieber in den alten Klängen schwelgen, ist „For I Am Your Death“ ein schönes Scheibchen, mit dem die norwegischsten Griechen aller Zeiten der Tradition huldigen.
Anspieltipp: „Servants Of Anti-God“ und „Embodiment Of Christ’s Lamentation“
Bewertung. 7,9 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. The Demonic Vision Of Satan’s Wrath
02. Servants Of Anti-God
03. Hopeless Damnation
04. Embodiment Of Christ’s Lamentation
05. Drowned In Eternal Desolation
06.Molestation Of The Heavenly Kingdom