Label: unsigned
VÖ: 17.02.2017
Stil: Thrash Metal
RAVAGER – Die Kombo aus Walsrode präsentieren uns ihre frischgeschmiedete LP „eradicate…annihilate…exterminate“. Nachdem die Thrasher 2016 ihre Debüt-EP rausbrachten, hiermit also die erste lange Scheibe der Niedersachen, mit insgesamt 10 Tracks.
Obwohl die 5 Jungs die Thrashfahne wirkich hochhalten, kommt leider nicht so richtig viel rüber und als Genrefan erwartet man da einfach mehr. Was man bekommt, ist eher eine Tribute-Nummer – ein bisschen Slayer-Geschrammel hier, dann mal etwas Kreator-Tone da, viel Onslaught, ne Prise Metallica musste auch mit rein...aber man merkt vor allem, hier ist noch kein eigener Stil, oder Sound gefunden, sondern man bedient sich eher an den klassischen Modellen – es kommt einem schon alles seeehr bekannt vor und man brauch eben nichts, was schon da ist in 2-3 Leveln drunter. Live bestimmt überzeugender und catchiger als nur Audio, weil Spaß am thrashen, haben die Ravager(s) ganz sicher! Beim Produkt, welches fairerweise gesagt in Eigenproduktion entstand, entdeckt man schon noch so einige Mankos und Fehlerchens gerade in sachen Timing & Groove und Soli & spielerische Rafinesse. Absolut kein Beinbruch, aber hier muss noch mehr eigene Feder kommen, mal was Unerwartetes oder eben Besonderes…sonst bleibts beim einmal Reinhören. Gesanglich in Ordnung we ich finde, textlich, wie auch beim Songwriting, ist eher auch auf Nummer sicher gehen die Devise, wie man bei Songtiteln wie „Burn the Cross“,„Deathbringer“,„War Without End“ usw. unschwer und schnell erkennt.
Wie viel Mühe eine halbwegs gute Eigenproduktion macht, wissen immer nur die, die es getan haben, darum sowieso schon mal Hut ab. Der Drumcomputer ist natürlich immer das Schlimmste, aber man versteht natürlich auch die Aufwandsentscheidung, entgegen eines Drumrecordings. Ganz persönlich stört mich hierbei eher die fiese „Duracel Uffta“-Technik in Dauerschleife (wir nennen den Beat „uffta“, da wo ich herkomme, halt der typische Thrashbeat) – einem jeden Drummer krümmen sich da die Fingernägel hoch, wenn man Hi-Hat und Snare immer nur abwechselnd hört, dazu noch bei eigentlich recht langsamen Tempi. Da sollte beim nächsten Album unbedingt drauf geachtet werden, im Interessen von uns allen ;)
Wie dem auch sei finde ich, hier ist noch gewaltig Luft. Da hilft wie immer nur dranbleiben, aber da hab ich keine Bedenken, denn heeeey! Ravager gibt’s auch erst knappe 2 Jahre, also easy going, da kann noch so einiges auf uns zu kommen. Thrash on guys!
Bewertung: 3,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Burn the Cross
02. Deathbringer
03. Human Sacrifice
04. War Without End
05. The Walking Dead
06. Superior Forces
07. Unknown Dreams
08. Trapped Inside
09. Mad
10. Alarm Clock Terror