BETONTOD | ALEX MOFA GANG
05.10.2018 - Berlin @ Huxleys
Gibt es was Besseres als das wohlverdiente Wochenende mit einem entspannten Konzertabend einzuläuten? Ich glaube zu behaupten … nein! Also hab ich meinen Kollegen Alex gefragt, ob er nicht mal Bock auf ne Runde Punk Rock hat. Tja und da er nicht abgeneigt war, sind wir am Freitagabend ins Berliner Huxley geschüsselt (wobei er netterweise den Fahrdienst übernommen hat) wo die Rheinsberger Jungs von Betontod zum Tanztee eingeladen haben. In der Halle angekommen bin ich eigentlich wie immer erstmal zum Merch Stand geschlendert um mir das Angebot an bedruckten Leibchen und anderer Gimmicks anzuschauen. Nach einer schnellen Bestandsaufnahme gings erstmal an den Tresen um zwei Kaltgetränke für unserer trockenen Kehlen zu ordern. Zu diesem Zeitpunkt war das echt noch recht dünne, was da so an feierwütigem Volk anwesend war! Das sollte sich aber recht schnell ändern. Pünktlich um acht ging das Licht dann aus und die Berliner Burschen der Alex Mofa Gang enterten die Bühne der nun recht ansehnlich gefüllten Halle.
Sascha, Tommy, Rotscher, Michael und Matze legten sich von Anfang an famos ins Zeug. Selbst das sonst so reservierte Berliner Publikum kam richtig aus den Puschen. Da hab ich echt Bauklötze gestaunt. Die Jungs haben echt Kniegas gegeben und einen richtig guten Kickass Auftritt hingelegt. Die Jungspunde im Publikum ließen jedenfalls nüx anbrennen und ließen ordentlich die Sau raus. Sogar eine Wall of Death wurde zum Besten gegeben. Nichts desto trotz war es mir persönlich streckenweise etwas zu…..na sagen wir mal zu poppig. Is aber völlig pumpe denn der angereisten Anhängerschar hats offenkundig gemundet. Also alles richtig gemacht und einen starken Auftritt aufs Parkett gezaubert.
Nach einer erfreulich kurzen Umbauphase betrat dann endlich der Hauptakt die große Spielwiese und dann, Freunde der gepflegten gitarrenorientierten Unterhaltungsmusik, gings richtig ab. Tja was soll ich über Betontod noch großartig mir aus den Rippen leiern? Sie sind einfach eine großartige Liveband und bringen binnen Sekunden die Halle zum Kochen. Die Interaktion mit den Fans, die kurzen aber prägnanten Ansagen gegen das Rechte Pack und anderer Ungerechtigkeiten und natürlich das Liedgut sprechen eine eindeutige Sprache, für die die Band einfach geliebt und all abendlich abgefeiert wird.
Die neuern Songs von „Vamos!“ fügen sich nahtlos in die von allen geliebten und frenetisch abgefeierten Gassenhauern ein. „La Familia“, „Revolution“, „Küß Mich“, „Keine Popsongs!“ oder „Boxer“ um nur einige zu nennen sind ein Garant für megamäßig gute Laune und eine amtlich fette musikalische Vollbedienung. Und leider ist hier „Boxer“ genau das Stichwort! Graciano Rocchigiani, welcher am 01.10.2018 auf tragische Weise aus dem Leben schied, wurde an diesem Abend mit Respekt und Anerkennung seiner Leistungen für den Sport gewürdigt! Ich musste hier doch erstmal mal tief durchatmen, denn trotz all seiner Eskapaden, waren die Kämpfe zwischen ihm und Henry Maske und Dariusz Michalczewski legendär. Und genau solche Aktionen machen Betontod so besonders! Hier werden Dinge angesprochen auch wenn sie unangenehm sind und auch mal ordentlich verbal draufgehauen!
Tja und was gabs sonst noch so? Nix weiter außer einem richtig gutem Konzert Erlebnis mit einer bestens aufgelegten Band mit großartigen Sound im Rücken und Berliner Publikum welches die Band nach allen Regeln der Kunst abfeierte und alle mit einem fetten Grinsen im Gesicht in den Berliner Abend entließ. Betontod in Berlin! Immer wieder gerne! Kommt bald wieder in die Hauptstadt! Ick freu mir jedenfalls schon jetzt wie Bolle uffm Milchwagen. Bis denne und machts jut.