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DEATH DTA | ABYSMAL DAWN | LOUDBLAST

16.03.2015 - Berlin @ K17

13 Jahre, 3 Monate und 4 Tage ist es bei Erscheinen meiner Konzertkritik her, dass einer der Größten im Heavy Metal Business von uns ging und eine riesige Lücke hinterließ und ich bin heute noch froh, stolz und glücklich darüber, dass ich Chuck Shuldiner zu Lebzeiten kennenlernen und ihn später sogar als Freund bezeichnen durfte.

Das erste Konzert 2013 in Berlin verpasste ich leider und war von daher mehr als erfreut, das die Besetzung Gene Hoglan, Bobby Koelble, Max Phelps und Steve DiGiorgio sich noch einmal auf Rundreise begeben sollte, um das 20jährige Jubiläum der Killerscheibe „Symbolic“ ausgiebig zu zelebrieren, auf der die beiden erstgenannten Musiker zum Line Up gehörten und somit dem Gig eine ungeheure Symbolkraft verliehen. Doch bevor es dazu kommen sollte, gab es ja noch 2 großartige Supportbands, von denen Loudblast die ersten waren und dem bereits jetzt schon zahlreich anwesenden Publikum mächtig eins auf die Glocke gaben.

Seit die Franzosen 1989 mit ihrem ersten Album „Sensorial treatment“ die Bühne betraten, waren sie nicht mehr aus den Köpfen der Death Metal Szene wegzudenken und auch ihr letztes Jahr veröffentlichtes „Burial ground“ konnte mehr als überzeugen und somit war es kein Wunder, dass Stephane Buriez und seine Mannen mehr als routiniert durch ihren Set stürmten, technisch hochwertigen Todesblei in die Halle schossen und dabei mehr als begeistern konnten. Der Sound war, wie bei allen Bands des Abend, mehr als fett und differenziert und so langsam manifestiert sich bei mir die Erkenntnis, dass das K17 für Clubs in Berlin einfach den besten Sound überhaupt hat! Kompliment! Derart motiviert gab es eine tolle Setlist aus Altbekanntem und neuen Material, die die Hoffnung nährte, dass es Loudblast vielleicht nochmal dieses Jahr schaffen, alleine nach Berlin zu kommen, denn das hier Dargebotene war Güteklasse A, Bodenhaltung!

Ebenfalls freuen tat ich mich im Vorfeld auf die Kalifornier von Abysmal Dawn, deren letztes Album „Obsolescence“ im letzten Jahr zu den herausragenden Veröffentlichungen zählte und seitdem schon einige Durchläufe in der heimischen Anlage hinter sich gebracht hat. Selbst deren komplexer Tech Death kam sauber rüber und es war eine Wonne, den Jungs bei der Arbeit zuzusehen und auch das nun immer voller werdende K17 wippte beschwingt im Takt mit. Ganz im Stile früherer Veröffentlichungen des heutigen Headliners präsentierten sich die Jungs aus L.A. quasi als würdiger Nachfolger von Death.

Doch Legende bleibt Legende und als nach einem etwas elendig langen Intro die ersten Takte von „The philosopher“ aus den Boxen ballerte, gab es kein Halten mehr! Ok, Cynic Mastermind Max Phelps ist nicht Chuck Shuldiner, doch mit der original Signature Gitarre des viel zu früh verstorbenen Pioniers des Todesbleis kam er zumindest optisch nah ran. Optisch war Basser Steve DiGiorgio anfangs etwas deplatziert, denn ein weißes Stirnband ist definitiv NICHT Death Metal, doch dem entledigte er sich schnell und holte alles aus seinem fretless Bass heraus und hinterließ nicht nur einmal offene Münder im nun komplett ausrastenden Publikum. Über all dem aber thronte Drumklops Gene Hoglan, der mit einer unfassbaren Energie und Freude an die Arbeit ging, dass man sich dem nicht entziehen konnte. „Leprosy“ und „Left to die“ waren dann die ersten etwas älteren Stücke, die 28 Jahre nach ihrer Veröffentlichung heute noch taufrisch und inspirierend klingen, als wären sie erst gestern entstanden und den nun folgenden Stücken aus der progressiven Phase dieser legendären Band eigentlich in Nichts nachstanden.

Trotz der Ankündigung, das „Symbolic“ Album ausgiebig zu feiern spielte man lediglich „Zero tolerance“, den Titeltrack, „1.000 eyes“, „Without judgement“ und natürlich im Zugabenteil das über allem ragende „Crystal mountain“, bei dem sich der Chronist verstohlen ein paar Tränchen aus dem Augenwinkel wischen musste. Schön war ebenfalls zu sehen (und natürlich zu hören), dass man mit Klassikern der Marke „Zombie ritual“, „Baptized in blood“, „Spiritual healing“ und „Within the mind“ einigen so unfassbaren Klassikern neues Leben einhauchten, bei denen die Leute vollkommen durchdrehten und schlussendlich sich bei „Pull the plug“ noch einmal vollständig verausgabten und ihre Stimmbänder komplett ruinierten. Nachdem die letzten Töne verklungen waren, konnte man fast überall nur strahlende Gesichter erkennen und ich realisierte, wie viel Leuten Chucks Musik heute noch bedeutet und wurde ein klein wenig melancholisch und nachdenklich auf meinem Heimweg.

Obwohl Jörg vom örtlichen Veranstalter Tripple Six Concerts im Vorfeld aufgrund des schleppenden Vorverkaufs Bedenken hatte, platzte zum Ende hin das K17 fast aus allen Nähten und man konnte dem Veranstaltungschef am späten Abend die Erleichterung ansehen und ihm das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht meißeln. Alles richtig gemacht!

Ich hoffe, dass mein Freund Chuck auf seiner Wolke sitzend, breit grinsend und headbangend miterleben durfte, was seine Nachkommen an diesem Abend Legendäres leisteten. Ein Konzert, welches in der Rangliste meiner emotionalsten Liveerlebnisse einen der vorderen Ränge belegt und so schnell nicht aus meinem Gedächtnis verschwinden wird. R.I.P. Chuck, your music will never die!!!

01. The philosopher
02. Leprosy / Left to die
03. Suicide machine
04. Overactive imagination
05. Trapped in a corner
06. 1.000 eyes
07. Without judgement
08. Spritual healing / Within the mind
09. Lack of comprehension
10. Flattening of emotions
11. Symbolic
12. Zero tolerance
13. Bite the pain
14. Zombie ritual / Baptized in blood
15. Crystal mountain
16. Pull the plug

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