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POSTMORTEM | METALL | BELLGRAVE

27.12.2014 - Berlin @ H.O.F.23

Das nenne ich doch mal einen zünftigen Jahresabschluss! Unter dem Banner „Bringt Eure Toten raus“ versammelte Berlins berühmt und berüchtigte Todesbleikapelle Postmortem ihre zahlreichen Anhänger und Supporter, um mit all den lieben Menschen nicht nur das neue Album „The bowls of wrath“, welches einen knappen Monat vorher veröffentlicht wurde, gebührend zu feiern, sondern scheinbar auch, um sämtliche noch in diesem Jahr angefallenen Mostreste unter die Leute zu bringen, die dies auch reichlich und dankbar annahmen. Das dies auch bei einigen im weiteren Verlauf des Abends bis hin zum Verlust der Muttersprache führte, steht auf einem anderen Blatt…

Erfreulich war auf jeden Fall der Umstand, dass der H.O.F. mehr als prächtig gefüllt war, was ich im Vorfeld nicht erwartet hatte und dementsprechend geeignete Rahmenbedingungen für dieses fette Fete vorherrschten, was einmal mehr den Status der mehr als sympathischen Jungs unterstreicht. Christian und ich jedenfalls gingen gleich zu Beginn unserer Lieblingsbeschäftigung nach und inspizierten den mehr als einladenden Merchstand, der von Szeneikone Thrasher mit sehr viel Liebe zum Detail eingerichtet wurde, so dass die Kohle für Shirts, Pullis und Patches ziemlich schnell den Besitzer wechselten. Das der Gutste da ziemlich oft im Schweiße seines Angesichts ackerte wie ein Irrer lag auch an den mehr als fairen Merchpreisen, mit denen sich Postmortem langsam aber sicher in Richtung Bolt Thrower bewegen. Sowas nennt man Dienst am Kunden…danke dafür!

Bevor wir uns die ersten Biere des Abends einverleibten, stand natürlich das obligatorische Händeschütteln auf dem Programm, denn ähnlich wie beim Stromgitarrenfest versammeln sich im H.O.F. generell eine große Anzahl an Freunden, Bekannten und Musikliebhabern, die man irgendwo schon ein- oder mehrmals gesehen hat was erneut ein Gefühl des „Ich-bin-Zuhause“ aufkommen ließ. Doch nun sollte dann endlich Musik gespielt werden und da hatte man kurzfristig mit Bellgrave einen neuen Support verpflichtet, da sich die eigentlich angekündigten Metal Law im Vorfeld selbst ins Aus schossen, was ich hier allerdings nicht weiter kommentieren werde.

Dieser Wechsel war für mich vollkommen in Ordnung, da ich Bellgrave schon einmal vorher sah und mit deren Sound mehr anfangen kann, als mit irgendwelchen musikalischen Klonen muskelbepackter Vollspacken, deren Namen ich ähnlich wie bei Lord Voldemort nicht in den Mund nehmen werde…ups…habe ich ja doch…naja…egal. Pünktlich um 21 Uhr ging es dann los und schon jetzt war klar, dass Soundmann Jacky erneut einen mehr als fetten Sound in der Halle kreieren sollte, denn der Bass wummerte, das Schlagzeug war fett und auch der Gesang von Ulf kam klar und deutlich aus den Boxen, wobei die versammelte Belegschaft scheinbar nicht ganz warm mit den Jungs werden wollte, denn das Publikum hielt einen recht ordentlichen Sicherheitsabstand zur Bühne, was ich persönlich sehr schade fand, denn Bellgrave sind durchaus amüsant und auch die Ansagen des Frontmannes mit dem wohl coolsten Gitarrengurt der Szene (welcher Eisbär musste dafür sterben???) fand ich sehr unterhaltsam, auch wenn einige meiner Bekannten da anderer Meinung waren. Dennoch war es ein mehr als ordentlicher Start in den Abend….

Sven Rappoldt ist in Berlin ebenfalls ein bekannter Szenevertreter, ob nun als Kneipier oder ehemaliger Konzertveranstalter, doch was viele nicht wissen ist, dass er früher auch ein durchaus respektabler Musiker war…und nun auch wieder ist, denn er reformierte die in der ehemaligen DDR bekannten Metall und führt diese nun anno 2014 erneut an. Für mich eine Premiere und dementsprechend gespannt war ich, was der Rob Halford Lookalike mit seinen drei Mitstreitern da auf die Bühne zaubern würde. Musikalisch hielt der Bandname was er versprach, denn hier wurde Heavy Metal in Reinkultur zelebriert, der ebenfalls soundtechnisch mehr als fett aus den Boxen dröhnte, doch leider am etwas zu ausdruckslosen Gesang des alterstechnisch nicht ganz in das Gesamtbild passenden Sängers krankte, der sich zwar redlich bemühte, aber irgendwie nicht durch die Soundwand seiner Bandkollegen durchzudringen vermochte. Musikalisch dennoch ein recht nettes Brett und ausbaufähig. Ich bin gespannt auf weitere Schandtaten.

Danach wurde die Bühne abgebaut und hinter dem großen schwarzen Vorhang kam das riesige Drumset von Postmortem Kesselflicker Max zum Vorschein und auch sonst war das Bühnenbild extremst geil und ließ schon jetzt eine großartige Show erhoffen. Diese Hoffnung wurde dann auch voll und ganz erfüllt, als nach einem kurzen Intro mit „Bleeding“ vom 98er „Repulsion“ Album die Band mächtig loslegte. Selbst Viersaiter Tilo, der im Vorfeld mit einem Mostverbot belegt wurde, ging ab wie Schmidt’s Katze und das Publikum ebenso. Putz war gut bei Stimme und Marcus rannte auf der Bühne auf der Bühne rum wie ein Derrwisch, so dass es fast unmöglich war, ihn einmal vernünftig abzulichten. Sichtlich angetan von den ausufernden Publikumsreaktionen legten Postmortem einen mehr als fulminanten Gig hin, der seinen Höhepunkt in der Vorstellung des aktuellen Titeltracks hatte, bei dem Max‘ bessere Hälfte Karla für den weiblichen Gesang sorgte und dies mehr als großartig meisterte. Mit den beiden Rausschmeißern „Green river“ und dem aktuellen Video „Oops I killed again“ beendeten Postmortem einen ihrer in meinen Augen besten Gigs überhaupt und bewiesen eindrucksvoll, dass sie im 24.Jahr ihres Bestehens immer noch zur Speerspitze des nationalen Todesbleis gehören und eigentlich endlich mal eine größere überregionale Anerkennung verdient hätten, als sie sie momentan haben. Die danach noch stattfindende Aftershow Party schenkte ich mir allerdings, doch Augenzeugenberichten zufolge war diese noch recht feucht und vor allem fröhlich. Recht so!

Setlist
Intro
Bleeding
25
Give us hate
Among the dead
Ghost
Lobotomie
Gutterball
Until the screamings
Pagan god
Drumsolo
Meatballs
Drop another body
The bowls of wrath
Hate covers hate
Hate kill destroy
Revolution
Green river
Oops I killed again

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