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Live on Stage Preview: De Mortem et Diabolum X

06. – 07.12.2024 – Berlin @ ORWOhaus


Das De Mortem et Diabolum feiert dies Jahr sein zehnjähriges Bestehen – und wir werden mitfeiern! Ja, wie schnell doch die Zeit vergeht... Gerade noch wird ein neues Festival aus dem Boden gestampft, da ist es schon im gefühlt nächsten Augenblick eine Dekade alt und hat gar einen Ableger (namens Walpurgisnacht) geschaffen. Dass das alles dann doch nicht so fix ging, wissen mindestens die Veranstalter um Eventkopf Jan, die sich seit 2015 den Allerwertesten aufreißen, um ein Festival im Namen der Schwarzen Metal Künste immer wieder aufs Neue auf die Beine zu stellen. Und genau deshalb darf man wohl auch trotz zwei Corona-bedingten Zwangsauszeiten, in denen das Event kurzfristig abgesagt werden musste, getrost bis zehn zählen – schließlich wurden der Aufwand und der Einsatz von allen Beteiligten auch da geleistet.

Das Jahr 2024 ist aber frei von solchen epidemischen Sorgen und ruft zu einer herrlich dunklen Jubiläumsfeier. Unter den geladenen Gästen befinden standesgemäß größere, populäre Protagonisten der Szene sowie viele weniger bekannte, jedoch sehr interessante Perlen und Geheimtipps aus dem Untergrund.

Eröffnet wird das Fest von Three Eyes Of The Void. Nach der Gründung und einer EP in 2017 legte die aus der Ukraine stammende Band im letzten Jahr ihr erstes Full-Length Album nach, welches aggressiven, aber auch atmosphärischen und teils experimentellen Black Metal in sich vereint und das Publikum des De Mortem et Diabolum X sogleich auf den richtigen Kurs für die anstehenden zwei Konzerttage bringen wird. Sehr atmosphärisch, doch auch mal treibend und straight wird es darauf mit den Briten Ante-Inferno. Neben Songs ihrer erfolgreichen Alben „Fane“ (2020) und „AntediluvianDreamscapes“ (2022) darf man auch auf Material vom taufrischen, neuen Werk „Death'sSoliloquy“ hoffen, das am 22.11.2024 erscheint.

Was wäre eine Party ohne die üblichen Absagen? Sicher hätte das Team hinter dem DMED gern auf solche (insgesamt drei) verzichtet, doch bleibt so etwas ja leider nie ganz aus. Wohl dem, der gute Freunde beziehungsweise Bekannte hat, die dann in die Bresche springen. Eine Band, die sicher mehr als nur ein Ersatzkandidat ist, wird Balmog sein. Die Spanier sind für De Mortem Stammgäste keine Neulinge mehr, erfüllten ihre dunklen Klänge das ORWOhaus doch schon mehrfach. Freut euch auf eine Mischung aus klassischer Black Metal Finsternis und rhythmusbetontem Rock Flair. Naxen dagegen feiern ihr Debüt auf dem De Mortem et Diabolum und ich freu mich schon sehr auf die Herren aus Münster. Mit ihrer Symbiose aus dunkler Atmosphäre und grandiosen Melodien mitOhrwurmcharakter wissen sie immer wieder zu verzaubern. Dies unterstrich auch ihr aktuelles Werk „DescendingInto A Deeper Darkness“ einmal mehr.

Wenn man sich auf die Fahne schreibt, die Schwarzen Metal Künste zu supporten, heißt das nicht gleich, dass ausschließlich Black Metal gespielt würde. Das bewiesen die Veranstalter des De Mortem sowohl bei der ersten Auflage als auch der kommenden, in dem sie ein Death Metal Brett wie Dorwned ins Billings wähl(t)en. Wer also eine brachiale Abreibung für zwischendurch sucht, wird bei den Berlinern sicher fündig. Angekündigt haben diese sich im Übrigen mit einem Special Set, das unter anderem ihre komplette EP „Viscera Terræ“ aus dem Jahre 2006 in sich tragen wird.

Aus einem wieder ganz anderem Holz geschnitzt und meines Erachtens nach sowieso eine Klasse für sich sind Schammasch. Wenn ich von einer eigenen Liga spreche, sind das sicherlich große Worte, doch soll es vornehmlich zum Ausdruck bringen, dass die Schweizer einfach einen unverkenn- und mit keiner anderen Band vergleichbaren Sound und Stil haben. Atmosphäre pur, mehr als nur ein Hauch Esoterik anbei, dazu eine besondere Ästhetik und eben jener vielschichtige, musikalische Kosmos aus großen Melodien, vielseitigem Gesang und drückendem Bombast machen jedes ihrer Konzerte zu einem Highlight für Dunkelmetaller mit gehobenem Anspruch. The Ruins Of Beverast werden mit ihrem eigenständigen Mix aus Doom, Black und Death Metal ebenfalls eine besondere Atmosphäre anstreben und mit Sicherheit erzeugen. Dafür wollen sie ihr Debütalbum „Unlock The Shrine“ nach 20 Jahren noch einmal aufleben lassen und werden es in seiner Gänze performen.

Wie viel Abwechslung die dunkle Musikwelt zu bieten hat, beweisen die US-Amerikaner The Flight Of Sleipnir einmal mehr. Denn das auch eine Kombination aus Black Metal und lupenreinen Stoner Rock fantastisch aufgehen kann, zeigen sie seit inzwischen 17 Jahren und beweisen dies auf acht Alben eindrucksvoll. Lasst euch von dem Quartett aus Colorado gleichermaßen wegblasen wie niederrocken. Den krönenden Abschluss des ersten Tages werden ImhaTarikat liefern. Zu später Stunde erwartet euch hier nochmal eine eigenwillige, höchst interessante Vermischung unterschiedlicher Stile, reichlich Melodie und ein paar heftige Nackenschläge, bevor es nach Hause geht.

Auch der zweite Tag hält einiges bereit. Mit dem Opener Piołun bietet das De Mortem et Diabolum seinen Gästen einen bemerkenswerten Newcomer aus Polen. Ihre Interpretation von Black Metal eint die melodische und die rockende Ausrichtung des Genres. Noch rhythmusbetonter und origineller wird es im Anschluss mit Ponte Del Diavolo. Die Italiener um Frontfrau Elena alias Erba del Diavolo sind nicht nur aufgrund ihrer südländischen Herkunft ein Exot, nein auch ihr Hang zu Doom, Dark und Post Metal sowie der eigenständige (teils italienische) Gesang und der Einsatz einiger für extremen Metal untypischen Instrumente belegen dies. Unbedingt antesten!

Dann wird es Zeit für Lokalmatadore und De Mortem Dauergäste: Die Berliner Praise The Plague geben sich die Ehre und drücken der Jubiläumsveranstaltung ihren tiefschwarzen Stempel auf. Schwer, wuchtig, dunkel und atmosphärisch weiß ihre Kombination aus Sludge und Black Metal immer wieder zu fesseln und faszinieren, so auch auf ihrer aktuellen Scheibe „Suffocating In The Current Of Time“ aus dem Februar des langsam schwindenden Jahres. Ebenfalls nicht unbekannt im ORWOhaus ist das Gesicht beziehungsweise die Stimme von C.G., dem Sänger von Horns Of Domination. Anders als bei seinem anderen Betätigungsfeld Krater wird er mit den Horns eine noch etwas experimentierfreudigere Variante von geschwärztem Hartstahl liefern. Elemente aus Doom und Death Metal sowie die ein oder andere Prise Rock werden Einzug halten.

Groza springen für Agrypnie ein und kehren nach fünf Jahren zum DMED zurück. Seitdem ist viel passiert und die Band um Chefdenker P.G. hat nun nicht nur eins sondern gar drei Alben – eins frisch aus diesem Jahr – in Petto, von denen es melodischen, energiegeladenen und temporeichen Black Metal auf die Ohren geben wird. Danach geht es ins Reich des Großen Alten Cthulhu: Sulphur Aeon werden das Publikum mit ihrem fulminanten, schwarzlackierten Death Metal in die Welt von H. P. Lovecraft entführen. Wer von diesem Trip in die tiefsten Tiefen des Unbekannten zurückkehrt, den erwarten dann Mānbryne. Mit ihnen gibt es lupenreinen, gnadenlosen Black Metal made in Poland.

Zum Finale des zehnten De Mortem et Diabolum gibt es ein Zweigestirn der alten Schule. Zuerst werden die Black Thrash Veteranen Desaster die Mauern des ORWOhaus auf deren Standhaftigkeit testen. Anschließend besiegeln Magnus „Aphazel“ Garvik und Ancient das Schicksal des Clubs und des Festivals mit ihrem finsteren, old-schooligen Melodic Black Metal. Dafür haben sie ihr Zweitwerk „The Cainian Chronicle“ aus dem Jahre 1996 ausgegraben, das sie exklusiv auf dem DMED spielen werden.

So also sieht es aus, das Billing für die zehnjährige Jubiläumsedition des De Mortem et Diabolum, welches mit 18 Bands wieder einmal sehr rund, abwechslungsreich und gelungen aufgestellt ist. Zögert also nicht, macht euch ein vorweihnachtliches Geschenk und ordert euch euer Ticket!

Ach ja, für einen kleinen Vorgeschmack auf die euch bevorstehenden Bands habe ich euch eine kleine Spotify-Playlist erstellt. Viel Spaß damit:




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