Label: Napalm Records
VÖ: 04.01.2019
Stil: Thrash Metal
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5 Jahre und exakt einen Tag lang haben die Niederländer ihre Gefolgschaft warten lassen, um nun als erste größere Band im Jahr 2019 ein neues Album vorzulegen, welches den Titel „Slaves of the shadow realm“ trägt, das mittlerweile siebte in der Diskographie Legion of the damned darstellt und auf den ersten Blick viel verspricht...doch hält es das auch?
Der Opener „The widow’s breed” ist erstmal nicht so spannend und rechtfertigt nicht einmal ansatzweise diese lange Bandpause, zeigt er jedenfalls keinerlei Neues, sondern vielmehr altbewährtes und -bekanntes, was die Die-Hard Anhänger sicherlich frohlocken, den Verfasser dieser Zeilen allerdings kein großes Jucken in der Hose spüren lässt. Die Riffmaschine läuft, keinerlei Soli und Frontmann Maurice keift einmal mehr wie ein angeschossenes Keilwild. Ist durchaus nicht schlecht, doch da haben in den letzten Jahren andere Bands LOTD definitiv ein-, wenn nicht sogar überholt. Das ändert sich auch bei dem darauffolgenden „Nocturnal commando“ nicht unbedingt, klingt das Teil doch irgendwie nach einer modernen „Black Metal“ Neuinterpretation, zumindest was das Riffing angeht, welches erneut ohne irgendwelche Höhepunkte und Originalität meine bisherige Enttäuschung noch anwachsen lässt. Mit dem dritten Song „Charnel confession“ wendet sich das Blatt allerdings rapide, denn hier gehen LOTD endlich wieder den Weg des Midtempo, den ich bereits in der Vergangenheit mehr als zu schätzen gelernt habe und mir so manchen Nackenwirbel verrenkte und obwohl der Mittelteil ein wenig an Amon Amarth erinnert, ist dieses Teil das erste richtige Highlight des Albums.
Und Goat sei Dank war dies keine Eintagsfliege, denn „Slaves of the southern cross“ schlägt in die gleiche Kerbe wie sein Vorgänger, rifft sich schön midtempolastig durch viereinhalb Minuten laszive Aggression und macht nun endgültig die beiden anfänglichen Ausfälle vergessen. Diesen Aufwärtstrend bestätigt auch „Warhounds of hades“, welcher alle Legion’sche Trademarks enthält, mal schleppend, mal rasend schnell, mit einem Ohrwurm Refrain ausgestattet und am ehesten vergleichbar mit dem Überhit „Malevolent rapture“ von gleichnamigem Debüt anno 2006, begeistert dieser Song vollends und bestätigt nun doch meine anfängliche Vorfreude auf dieses Album. So schnell kann sich das Blatt wenden und es macht ebenso Spaß, dem fiesen Headbanger „Black banners in flames“ seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Auch das knackige und ebenfalls schleppende „Shadow realm of the demonic mind“ wird zukünftig in der einen oder anderen Setlist auftauchen müssen, beinhaltet er ebenfalls alle liebgewonnenen Meritten der Holländer und kann auf allen Ebenen überzeugen.
Den Endspurt des Albums läutet nun „Palace of sin“ ein, der sich richtig fies rasend in die Synapsen gräbt und ebenfalls für ein breites Grinsen sorgt. Warum allerdings das darauffolgende und definitiv als Höhepunkt anzusehende „Priest hunt“ lediglich als „Bonus Track“ gebrandmarkt ist, entzieht sich vollkommen meiner Kenntnis, denn das Teil ist definitiv ein Hinhörer des Albums geworden, was man vom vorletzten Song „Azazel’s crown“ nicht ganz behaupten kann, der zwar ebenfalls ziemlich fett, aber eben nicht einprägsam genug ist, um sich langfristig im Hirn und der hauseigenen Playlist festzusetzen. Da verhält es sich mit dem Rausschmeißer „Dark coronation“ vollkommen konträr, ist dieser noch einmal die Bündelung dessen, was LOTD ausmacht, wobei man sich die angehängten 1:20 Minuten für das atmosphärische Outro ruhig hätte schenken oder zu einem eigenständigen Track machen können. Doch das ist nur ein kleines Haar in der ansonsten mehr als wohlschmeckenden Suppe.
Wie man es von LOTD gewohnt ist besticht „Slaves of the shadow realm“ durch eine knüppelharte Produktion und den typisch rifflastigen Songs, die zwar anfangs nicht unbedingt für Begeisterungsstürme sorgten, sich im Laufe des Albums aber merklich steigerten und einen ungetrübten und vor allem gewohnten Hörgenuss bescherten. Natürlich ist das siebte Album erneut kein ungezügelter Ausbund an Kreativität und musikalischer Finesse, doch wer will sowas schon von Legion of the damned hören, oder? Eben!
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The widow’s breed
02. Nocturnal commando
03. Charnel confession
04. Slaves of the southern cross
05. Warhounds of hades
06. Black banners in flames
07. Shadow realm of the demonic mind
08. Palace of sin
09. Priest hunt (Bonus)
10. Azazel’s crown (Bonus)
11. Dark coronation (Outro)
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