Label: Green Zone Music
VÖ: 25.09.2015
Stil: Classic Rock
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Wer schon heiß und sehnsüchtig auf das vierte Langeisen der Thrashbengels aus Saarbrücken wartet kann sich auf dem langen Weg bis dahin schon mal im Boogie probieren. Wie was Boogie, ja Freunde der Jukebox, hier bohrt sich der Groove und Blues noch mit der Handkurbel in die geschmeidigen Hüften. Braucht man jetzt aber keine Bange haben dass die Saarländer jetzt den Rockolymp erklimmen mögen, mit euren Stielaugen habt ihr es sicher schon erspäht...hier gibt’s ne gierige bis handfeste Huldigung an die Briten von Status Quo.
Damals lieferten Status Quo bereits 1979 mit „Whatever You Want“ quasi den Titel für dieses Tributscheibchen, Godslave haben mit etwas Stilwitz nun „Whatever We Want“ daraus gemacht, das hat auf jeden Fall etwas und ist ein perfekter Bezug auf die frühen Jahre der Band von der Insel. Die bereits in den frühen 60 Jahren keine Lust mehr auf Teatime around the clock und Keksdosen mit Queen Mum Signatur hatten und anfingen böse Beatmusik zu zelebrieren.
Fernab vom Gedudel des regionalen Oldiekanals haben sich Godslave ein paar feine Klassiker der Rock-Legende angenommen und sie als kleine Gehhilfe bis zum nächsten eigenen Album instrumentalisiert. Wer sich aufgrund von musikalischer Früherziehung statt mit Status Quo eher durch deftiges aus dem Speed und Thrash Metal beschallen lies, hat wahrlich einiges verpasst. Zumal man die Briten immer irgendwie mit „In The Army Now“ in Verbindung brachte, was natürlich sträflich ist, da dieser Song selbst gar kein Eigengewächs ist und von den Bolan Brüdern stammt.
Godslave haben sich hier auf die 70er Jahre der Band zentriert, was demzufolge die zweite Dekade der Bandgeschichte anspricht. Womöglich hätte man bei all den Hits von Status Quo sogar ein Doppelalbum spielend voll bekommen, hier sind es nun 6 wunderbare Interpretationen geworden, die einer ordentlichen Frischzellenkur unterzogen wurden. Mit „Caroline“, „Little Lady“ und dem wunderbar los polternden „Is There A Better Way“ (Ohrwurm!!!) gibt es gleich zu Beginn ein paar handfeste Straßenköter-Rocker, die Stimmung verbreiten und im fetzigen Neugewand zweifellos punkten. Verschnaufen kann man dann bei „Oh Baby“ für einen Moment, der ganz manierlich durch die Gassen schlendert. Bevor es kurz darauf wieder zielgerichteten Rock mit Biss aus den Speakern zu huldigen gibt. Mich würde es nicht wundern wenn der eine oder andere jüngere Maniac aufgrund dieser Godslave Veröffentlichung mal bei Papas Plattensammlung stöbert oder den nächsten Flohmarkt überfällt. Denn hier gibt es sicherlich zeitlose Rockgeschichte auf Alben wie „Hello“, „On The Level“ und „Rockin` All Over The World“ zu entdecken.
Die kurze und unterhaltsame Scheibe ist handwerklich gut umgesetzt und konnte mich auch nach mehrfachen Durchläufen begeistern. Ein paar eigene Songs von Godslave hätte diese Veröffentlichung für meinen Geschmack allerdings auch deutlich runder gemacht. Wer eine klassische Rock-Sprungfeder am Arsch baumeln hat muss sich dieses Tributwerk mal einverleiben, absolut. Der rauchig, pelzige Charme der frühen Status Quo ist hierbei natürlich nicht mehr so präsent, dafür haben die Songs ordentlich Schmackes und sind ein willkommener Soundtrack für die nächste Orgie der ortsansässigen Kuttenkumpels Hansi Goldkrone und Waldi Primasprit.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Caroline
02. Little Lady
03. Is There A Better Way?
04. Oh Baby
05. Too Far Gone
06. Down Down
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