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FIFTH ANGEL – When Angels Kill (2023)

(8.418) Maik (8,4/10) Heavy Metal


Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 16.06.2023
Stil: Heavy Metal






Schaut man sich das Cover der neuen FIFTH ANGEL an, und weiss man nicht, dass die Combo schon seit den Achtzigern metalmässig auf die Kacke haut, könnte man auf eine falsche Fährte geraten. Sieht doch sowohl das Artwork als auch das neue ‚Logo‘ eher nach einer Symphonic- Metal- Scheibe aus, oder irgendeinem Trällerelsengedöns. Was die Herren aus Bellevue/Washington zu dieser Sujetwahl bewogen hat, kann ich mir nicht so recht vorstellen, aber egal.

Muckemässig wird eine schöne Breitseite an wuchtigem Power Heavy Metal geboten, der ordentlich Schmackes hat und den amerikanischen Power Metal gekonnt in die Neuzeit hievt. Denn dass die Band wie auf „Time Shall Tell“ klingt oder gar wie auf dem selbstbetitelten Debütalbum, kann man nun wirklich nicht erwarten. Noch dazu, weil die Band ja nun schon wieder mal einen neuen Vokalisten am Start hat.

Steven Carlson heisst der Mann, und scheint ein recht unbeschriebenes Blatt zu sein, wenn man Metal Archives Glauben schenkt, was man zu 99,9 % sicher tun kann. Seine Stimme ist schön heavy und tragend, klingt keineswegs weichgespült und zu ‚nett‘. Damit passt er recht gut zur Mucke, denn FIFTH ANGEL fahren genau den Power Metal- Stil, der solche Sänger braucht.

Es dürfte sicher niemanden verwundern, dass auch der Fünfte Engel keine neuen Himmelstore aufstösst, aber den alten eine ordentliche Politur angedeihen lässt. Auch an Abwechslung lassen es die fünf Metallengel nicht fehlen, und so findet man die Trademarks des alten US- Power Metal genauso wie die Gesetzestafeln von NWOBHM-Moses.

Tja, und eigentlich wäre für mich hier der heilige Gral des Metal, wenn nicht ein paar Kratzer das Artefakt beschädigt hätten. Zum einen, ein Konzeptalbum ist ja nix Schlechtes, selbst bei einer mittlerweile ausgelutschten gut-gegen-böse- Story wie auf diesem Album. Wenn so geile Songs wie „When Angels Kill“, „On Wings Of Steel“, „We Are Immortal“ oder „Empire Of Hate“ drauf sind, ist mein Wohlwollen nur noch eine Formsache. Was mir etwas den Drive aus dem Album nimmt, sind die vielen Labersamples zwischen den Songs.

Bei einer Gesamtspielzeit von fast 70 Minuten und vierzehn Songs ist natürlich auch klar, dass nicht nur grandiose Überhämmer auf dem Album sind. Aber das ist durchaus verschmerzbar, denn selbst Ikonen wie IRON MAIDEN laufen ihren früheren Hits heutzutage eher atemlos hinterher. Da können FIFTH ANGEL durchaus mit mehr Power aufwarten. Und wenngleich die Band hier keinen kommenden Klassiker auf die Metalmeute losgelassen hat, ist das Ergebnis doch recht annehmbar.

Zieht man die Überlänge (gerade gegen Ende offenbaren sich doch ziemliche Längen), die nervigen Sabbeleinlagen und das weichgespülte Coverartwork ab, kneift ab und an ein Auge zu bei offensichtlich schwächeren Nummern wie „Kill The Pain“ (dümpelt so vor sich hin) oder „Ashes To Ashes“ (zu lang), bleibt immer noch eine fette Power Metal Scheibe, mit der man leben kann.

Anspieltipp: „When Angels Kill“ und „On Wings Of Steel“


Bewertung: 8,4 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. Descent Into Darkness
02. When Angels Kill
03. Resist The Tyrant
04. On Wings Of Steel
05. We Are Immortal
06. Empire Of Hate
07. Run To The Black
08. Seven Angels
09. Blinded And Bleeding
10. Kill The Pain
11. Five Days To Madness
12. Ashes To Ashes
13. The End Of Everything
14. Light The Skies




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