Label: Nuclear Blast
VÖ: 26.10.2018
Stil: Power Metal
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Seit je her versuchen wir bei Zephyr’s Odem die runden Geburtstage unserer Reviews mit besonderen CD Besprechungen zu würdigen. Belphegor (1.000), Motörhead (2.000), Hansen & Friends (3.000) und Paradise Lost (4.000) waren die Vorgänger, Fifth Angel kommen in den Genuss, die Nummer 5.000 zu schmücken und das mit Fug und Recht. Es gibt mit größter an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit genügend Leute unter Euch die jetzt sagen: Fifth wer? Also holen wir mal kurz zur Nachhilfe aus.
Inmitten der Hochphase des Thrash Metals erschien am 15.09.1986 über Shrapnel Records eine selbstbetitelte Debüt Scheibe einer Band, die nicht nur bei den „normalen“ Metallern für Verzückung sorgte, sondern ebenso die Fans aus dem härteren Lager für sich vereinnahmte. Fifth Angel waren da, begeisterten mit Songs wie „In the fallout“ oder „The night“ (bis heute einer meiner absoluten Lieblinge dieser Ära), taten sich aber schwer, mit solch einem Götteralbum auf Tour zu gehen. Stattdessen geriet man in die Fänge der damals nach aufstrebenden Metal Bands suchenden Major Companies, landete bei Epic und veröffentlichte 1989 mit „Time will tell“ ein solch weichgespültes Album, dass sich die Trauer um ein Verschwinden Fifth‘ Angels in der Versenkung doch ein wenig in Grenzen hielt.
2010 jaulte die Szene allerdings vor Verzückung auf, als dich die Jungs aus Bellevue im wunderschönen US Bundesstaat Washington für einen Gig beim Keep it true wieder zusammentaten und einen bis heute legendären Gig auf die Bretter zimmerten. Und das kann jeder bestätigen, der damals vor Ort war. Nun sollte es aber immer noch weitere 8 Jahre dauern, bis Fifth Angel endlich mit „The third secret“ ihr drittes Album auf den Markt bringen würden…doch das Warten hat sich mehr als gelohnt!
Erstmal ist es schön zu sehen, dass die Herren Mary, Macko und Bechtel fast unverändert wieder unterwegs sind und dazu noch ein Album im Petto haben, welches die unvermeidliche Frage aufwirft, wo Fifth Angel heute stehen würden, hätten sie nach dem zweiten Album einfach da weitergemacht, wo sie mit dem Debüt aufhörten. Power, eingängige Refrains und sogar Halbballaden, die trotz der Verlangsamung des Gesamtsounds immer noch zum bangen einladen („Can you hear me“) machen diese Scheibe zum Besten, was die Power Metal Szene momentan zu bieten hat. Die unglaublich fette und transparente Produktion aus dem mir bis Dato unbekannten Sonicphish Studios tragen zum begeisternden Gesamteindruck bei, der auch nach mehrmaligem Hören nicht abebbt. Dazu ist es absolut großartig, dass Kendall Bechtel, der vom Original Sänger Ted Pilot die Gesangspart übernommen hat und vorher die Sechsaitige bediente, gesanglich so einige der jüngeren Kollegen aufs Korn nimmt und eine überragende Performance abliefert, die ich gerne und schnellstmöglich live erleben möchte.
Es gibt solche Momente, bei denen man sich einfach nur unbändig freut, dass alte Helden der eigenen Jugend wieder ins Rampenlicht treten und dabei stärker denn je auf eine erneut glorreiche Zukunft hoffen lassen. Fifth Angel gehören zu dieser Kategorie, haben mit „The third secret“ zu einem absolut würdigen 5.000sten Review beigetragen und werden hoffentlich nicht wieder 29 Jahre auf ein viertes Album auf sich warten lassen. Willkommen zurück und danke für diese tolle Musik!
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Stars are falling
02. We will rise
03. Queen of thieves
04. Dust to dust
05. Can you hear me
06. This is war
07. Fatima
08. Third secret
09. Shame on you
10. Hearts of stone
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(5.000) – Olaf (9,5/10) Power Metal