TAG 4 - 03.08.2024
Dieser Tag sollte der aufregendste für Julian und mich werden. Unser großes Hauptziel war es, SEBASTIAN BACH nicht nur live zu sehen, sondern auch den Ex-SKID ROW Sänger zu treffen. Doch zunächst begann unser Tag mit TANKARD! Unsere müden, biergetränkten Gehirne wurden um 11:30 Uhr von dieser Band befreit. Die Jungs gaben einfach Vollgas und waren erfrischend. Hier schien schon die Sonne und es war heiß. Nach dem Mittagessen sind wir dann hinter die Bühne zum Busbahnhof gegangen, um auf Sebastian Bach zu warten. Nach kurzer Wartezeit und einem Blick auf Nergal kam Sebastian endlich und zog sich sofort in seine Kabine zurück. 15 Minuten später kam er wieder heraus und erfüllte das Klischee eines Rockstars. Alle umringten ihn, seine Stimme wurde beim Sprechen immer“ cooler“ und „lässiger“ und er ließ sich von ein paar Leuten helfen. Aber immer höflich und respektvoll.
Wir konnten kurz mit ihm sprechen und Julian ließ sich eine Unterschrift auf den Arm geben, die später ein Tattoo werden sollte. Ein paar Fotos wurden gemacht und ich wurde von ihm dazu verdonnert, mit seinem Handy Fotos von ihm und den anderen Künstlern zu machen. Wir wollten nicht weiter stören und machten uns dann schnell auf den Weg zur Bühne, denn es war auch bald Stagetime. Julian hatte sich vorher noch Fotopässe für das Konzert besorgt. Er im Fotograben und ich wartend, erste Reihe, vor der Faster Stage.
Während alles umgebaut wurde, spielten DRAGONFORCE nebenan auf der Harder Stage. Die sehr melodische Show war sehr mitreißend und machte einfach Laune. Neben den heftigen Gitarreneskapaden war auch der Sänger eine Wucht und machte viele Metal-Fans glücklich. Zu einem späteren Zeitpunkt hätte die Band auch locker spielen können.
Dann war es soweit und Sebastian Bach betrat die Bühne. Da er gerade auf Solotour für sein neues Album ist, bekamen wir auch diese Setlist. Nebenbei spielt er aber auch das erste Skid Row Album in vereinzelten Locations. Wir hatten ein wenig auf die „Skid Row“ Setlist gehofft, wurden aber nicht enttäuscht. Das neue Album macht sich gut im Mix. Schon der Opener schlug ein wie eine Bombe. Da seine Stimme in letzter Zeit immer wieder kritisiert wurde, hatte man schon ein mulmiges Gefühl, aber der Mann ist Profi und konnte auch schwierige Passagen singen. Er ist auch körperlich viel gesünder und das hat der Stimme gut getan. Auch vor Balladen wurde nicht zurückgeschreckt und die kamen sehr gut an. Zumal sowieso alle mitgesungen haben. Zu diesem Zeitpunkt regnete es das einzige Mal und das nicht zu knapp. Genau als „I Remember You“ gespielt wurde, passte der Regen perfekt wegen der Textzeile: „woke up to the sound of pouring rain“. Sebastian zeigte in diesem Moment auch zum Himmel. Der Regen kam wie bestellt.
Da wir uns umziehen und das Camp auf Regenschäden kontrollieren mussten, verpassten wir leider TESTAMENT. Wir hatten die Band vorher noch gesehen und ihnen alles Gute gewünscht, aber leider blieb der Besuch aus. Es folgten BEHEMOTH. Diese Band wollte ich schon seit Jahren mal live sehen und habe es einfach nie geschafft. Nun sollte der Tag kommen und ich war gefühlt der Einzige, der die Band noch nicht live gesehen hatte. Ich war mehr als positiv überrascht von der brachialen Gewalt der Songs und dem fetten Sound, den die Band mitbrachte. Von der ganzen Aufmachung ganz zu schweigen. Sie wurden ihrem Ruf gerecht und rockten die Bühne. Es gab nur ein kleines Problem. Es war gegen 19 Uhr und einfach viel zu hell. Da ging viel Atmosphäre verloren. Es wäre egal gewesen, wenn Behemoth auch um 2 Uhr morgens gespielt hätten. Es wären sowieso alle gekommen. Aber sie haben gegen die Sonne gespielt und den Abend eingeläutet.
AMON AMARTH sahen wir uns aus der Ferne an, denn unser Ziel waren eher CRADLE OF FILTH. Dafür hatte ich den Fotopass genutzt und ein paar Bilder aus dem Pit gemacht. Es war toll, einer meiner Lieblingsbands so nah zu sein. Definitiv mein letztes Highlight des Festivals. Nachdem ich wieder in der Menge war, konnte ich das Konzert richtig genießen und fand es etwas zu kurz. Man wollte mehr hören. Die Band ist in Topform und Dani lässt zu keinem Zeitpunkt nach und klingt wie immer. Die Setlist hätte etwas ausgefallener sein können, aber man kam auf seine Kosten. Ein perfekter Abschluss für mich und ich machte mich auf den Weg ins Camp, um das Festival ausklingen zu lassen.
Falsch gedacht! Julian schleppte mich noch einmal zu MAYHEM. Was soll ich sagen? Es war einfach kein gutes Konzert und das ist wohl Geschmackssache. Ich kenne auch keinen Song, lasse mich aber gerne überraschen und überzeugen. Das ist der Band aber nicht gelungen. Der Sound wirkte undurchsichtig und das Riffing teilweise nicht nachvollziehbar. Underground Feeling kann man in Wacken sowieso nicht erzeugen, aber die Band versuchte es mit Videoaufnahmen und Bildern, wie krass man doch sein kann. No Offense!!!
Abreise
Am Sonntag begann mein Tag um 6 Uhr morgens, wo ich das Camp abbaute und alles für die Abreise vorbereitete. Um 8:30 Uhr ging es dann ohne Probleme nach Hause, sogar eine Weile ohne Stau. Später kam es dann zu einem schweren Verkehrsunfall, der uns ein paar Stunden zurückwarf. Zu Hause gab es dann noch ein Abschlussbier und ich habe mich trotz meiner Bedenken von diesem tollen Festival überzeugen lassen und überlege nächstes Jahr wieder hinzufahren.
Das Wacken Open Air 2025 (31.07.25 - 02.08.25) wurde mit einer spektakulären Drohnenshow angekündigt und die ersten Bands standen auch schon fest. Alle Nacken reckten sich gen Himmel und konnten einige Bands erspähen und das waren unter anderem: GOJIRA, PAPA ROACH, MICHAEL SCHENKER (UFO Special), MASHINE HEAD, SAXON, APOCALYPTICA, WITHIN TEMPTATION, EXHORDER, NIGHT DEMON, ORANGE GOBLIN und viele mehr. Auf der Homepage gibt es weitere Bands zu sehen und Tickets zu kaufen. Eine Änderung wurde bereits angekündigt: Zu den üblichen 333€ pro Ticket werden 33€ pro Auto für den Access Pass fällig. Mehrkosten sind immer ärgerlich, aber dafür hat man die Möglichkeit an einem beliebigen Tag anzureisen.