Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (02/24)

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11. - 13.08.2012 - Schlotheim @ Flugplatz Obermehler

Donnerstag

Wie sang bereits der selige Rudi Carrell in den Siebzigern: Wann wird’s mal wieder richtig Sommer...Tja, nach dem total versifften und verregten WFF nun also das Party San, welches aufgrund der letztjährigen Wetterkapriolen und der daraus resultierenden Schlammschlacht mit Schlotheim eine neue Heimstätte gefunden hat. Das Gelände selbst ist aufgrund seiner zivilen Bestimmung als Flugplatz ideal, da vor der Bühne alles asphaltiert ist und somit die festivaltechnische Fangopackung diesmal ausbleibt. Dennoch ließ sich der Wettergott nicht verarschen und kündigte bereits im Vorfeld ein tierisches Sauwetter mit allerlei Regen an. Fick dich...

Donnerstag Mittag allerdings schienen diese Prognosen bereits ad absurdum geführt worden zu sein, denn trotz eines wolkenverhangenen Himmels und ziemlich fiesen Windböen schien die gelbe Scheibe und brachte uns zeitweilig Temperaturen um 26 Grad. Solche Irrtümer mag ich... Doch auch der Wind hatte eine, für die Festivalmacher eher apokalyptische Überraschung parat, denn das Bühnendach, welches eigentlich für Wind der Stärke zehn ausgelegt hätte sein sollen, verabschiedete sich komplett und somit mussten alle Bands am Donnerstag im viel zu kleinen Zelt auf Zuschauerfang gehen. Erneut ein Nackenschlag für die leidgeprüften PSOA Macher, welcher dem Publikum aber nix auszumachen schien. Ich jedenfalls verhaftet erstmal ein paar Bierchen und harrte der Dinge...

Zumindest der Stimmung tat der Zeltaufenthalt keinen Abbruch, denn die Norweger Byfrost konnten mit ihren frostigen Hymnen das bereits bierselige Volk aufs Beste unterhalten...und das obwohl der Sound ziemliche Pampe war und einige der Anwesenden nun nicht so recht wussten, was der Fünfer denn nur für Mucke zockten. Ich fand den schwarzen, thrashig angehauchten Dark Metal äußerst ansprechend und war damit nicht alleine.

Danach kamen Ostfrieslands finest und sollten dem recht Death und Black Metal orientierten Festival einen zarten Hauch Thrash verpassen, was den Mannen um Frontkolloss Leif auch blendend gelang. Leider ging der famose Opener "Arise from decay" ebenfalls in einem undifferenzierten Soundbrei unter, was den Leuten aber erneut tierisch am Arsch vorbei ging. Ich habeDew Scented schon stärker gesehen...war aber dennoch nett...

Meine Vorfreude endlich nach langer Zeit mal wieder das belgische Abrisskommando Aborted kredenzt zu bekommen, erhielt leider einen riesigen Dämpfer, denn als ich nach erfolgter Nahrungsaufnahme dem grindtechnischen Ausnahmekönnern meine Aufwartung machen wollte, platzte das Zelt aus allen Nähten. So ein Fuck...dennoch konnte ich, platziert am äußerst rechten Rand des Zeltes den Jungs bei der Arbeit zusehen, bei der meine vorherrschende Meinung erneut hundertprozentig bestätigt wurde: Live sind Aborted eine absolute Macht. Freue mich schon auf das im Herbst erscheinende neue Album. [od]

Die rumänischen Waldschrate und Fellmützenträger von Negura Bungetkonnten danach in keinster Weise gegen die Belgier anstinken und sorgten für eine akute Absinkung des vorher aufgebauten Adrenalinpegels. Was man vorher an Aggressionen aufgestaut hatte, zerstörten die Zottelbärte sofort wieder. Ich mag die Band, doch wir waren sie total deplatziert.

Dies schein die nun völlig aufgeheizte Meute ebenso zu sehen, denn alsDarkened nocturn slaughtercult anfingen zumzukeifen, ging die Luzie ab und man musste fast befürchtet, dass sich auch dieses Zeltdach verabschieden würde. Die vorher abgebaute Aggressivität schlug dann ich pure Gewalt um und die Leute keilten aus. Mir war es zu viel, denn sind sie zu hart, bin ich nhalt zu weich. Furchtbar!!!

Die Polen Decapitated melden sich nach langer Leidenszeit mit ihrem neuen Album ''Carnival is Forever'' zurück und beackern heute das Party San Festival und eine Woche später dann das Summerbeeze! Technischer Death Metal wird uns geboten. Die Band präsentiert sich tight wie immer und bringt das vollgepackte Festivalzelt in Schlotheim zum Beben. Guter Gig des Vierers!

Tryptikon (oh Gott...lach) ist der Headliner des ersten Tages und nun so gar nicht mein Fall. Habe ich doch eine Woche vorher ihren Auftritt in Wacken im Livestream gesehen, hatte ich nun livehaftig das Vergnügen. Wie furchtbar! Ich kann mit dieser Musik einfach nichts anfangen. Ich habe ähnlich ''geblutet'' wie beim damaligen Celtic Frost Konzert! Also schnell weg und nach Hause...lach. [tl]

Freitag

Nachdem ich Triptykon kapital verpennt hatte und somit mit einem kurzen Zwischenstopp gegen dreiviertel drei (für die Unwissenden Viertel vor drei) für einen lockeren Smalltalk und ein Bierchen auf satte 9 Stunden Schlaf kam, konnte Tag Zwei beginnen...leider mit Wolken ein paar Tropfen Regen, die sich im Laufe des Tages stetig steigerten und zu einem späteren Zeitpunkt Schlotheim ziemlich derbe unter Wasser setzten.

Aufgrund mangelnder musikalischer Alternativen entschloss ich mich, bei trübem und diesigem Wetter dem Flunky Ball Rurnier einen Besuch abzustatten. Bei dieser „Sportart“ handelt es sich um eine Mischung aus Völkerball, Baseball und unkontrolliertem saufen. Die Teilnehmer (vor allem die Gewinner) hatten jedenfalls mächtig Spaß und schon zu früher Stunde mächtig einen sitzen. Zu erwähnen wären auf jeden Fall die Jungs vom „Bolzenwerfer“ Team, die definitiv mit den besten Shirts punkten konnten.[od]

Puteraeon aus Schweden waren die erste Band am zweiten Tag. Groovender Schwedentod as fuck! ''The Esoteric Order'' heißt das erste Album der Band und verspricht einige Hassbrocken. Auch live kommt der Stoff sehr sehr oldschool rüber. Die Gitarren klingen wie zu besten Zeiten von Entombed undDismember...geil! Man achte auf ''Re-Animation'' und ''Whispers of the Dead''...das sind richtig groovende Abrissbirnen! Daumen hoch für diesen interessanten Newcomer!

Truppensturm aus Nord-Rhein-Westfalen sind ganz schwere Kost! Hilfe! Ganz ehrlich habe ich selten so ein Geballer gehört! Schon nach den ersten Tönen hatte ich keinen Bock mehr! Das Album ''Salute to the Iron Emperors'' entfachte bei mir ein Magengeschwür. War Metal nennt man da also! Ganz schlimm. Die ganze Setlist hörte sich an, wie ein einziges Brummen! Nach einer halben Stunde verschwand die Band auch wortlos von der Bühne. Gottseidank.

Urgehal aus Finnland waren dann mit ihrem ''rumpligen'' Black Metal am Start! Schon beim Metalfest in Dessau hat mich die Band ziemlich gelangweilt. Das Corpsepaint der Band sieht ganz schick aus, aber die blaue Jeans des Sängers sieht für eine Black Metal Band schon sehr seltsam aus. Nach 45 Minuten war dann der unspektakuläre Auftritt dann auch vorbei!

Skeletonwitch aus Ohio/USA sind für mich total unbekannt! Die Band kredenzt uns einen Mix aus Thrash, Black und Death und auch klassische Heavy Metal Einflüsse sind herauszuhören, was sich besonders beim Gesang bemerkbar macht. Nicht meine Baustelle, also Mund abputzen und weiter gehts! [tl]

Noch nie live gesehen freute ich mich tierisch auf Desultory, die dann auch gleich fulminant mit. .. loslegten. Leider war der Sound auf der instandgesetzten Bühne bei weitem nicht so brillant wie kurz vorher bei Skeletonwitch, was die Meute vor der Bühne nicht den Hauch interessierte und die Schweden vom ersten Takt an abfeierten. Leider öffnete dann aber der Himmel über Thüringen seine Schleusen und es ergoss sich ein Platzregen der allerfeinsten Sorte. Nicht nur die bemitleidenswerten Ordner, die klatschnass vor der Bühne wurden, sondern auch das Publikum und vor allem die Band litten sichtbar unter dieser verfickten Wetterkapriole. Dennoch wurde der Desultory Gig zu einem Highlight des Wochenendes.

Aufgrund seiner Beteiligung bei den „verruchten“ Judas Iscariot hatte ich eigentlich keinen rechten Bock auf Emperor Proscriptor Magikus und seine Horde, was allerdings die Mehrzahl der Besucher nicht teilte, denn als Absudie Bühne enterten, war es richtig voll und das obwohl es immer noch unnachgiebig pisste. Für mich war es harte Arbeit, denn außer einigen Songs des selbstbetitelten 2009er Albums, ist diese Band für mich absolut uninteressant und daher zog ich es vor, mich statt von außen von innen zu befeuchten.

Alan „Nemtheananga“ Averill ist ein begnadeter Entertainer und Primordialan sich immer eine Bank, doch irgendwie hat sich bei mir eine gewisse Sättigung gegenüber den wehklagenden Pagan Brocken der Iren eingestellt. Musikalisch und soundtechnisch wie immer fett, wollte der Gig bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Doch auch hier teilte die Masse nicht meine Auffassung und feierte den Fünfer gnadenlos ab.

Ashmedi und Melechesh hingegen knallten amtlich und meine Vorfreude, diese außergewöhnliche Band endlich einmal live zu sehen, wurde vollends bestätigt. Zusammen mit seinem nicht minder genialen Widerpart Moloch schredderten die Sumerian Black Metaller ihre epischen Hassbrocken in das weite Rund und hinterließen heruntergeklappte Kinnladen. ThanatosSchlagwerker Xul sorgte zusammen mit Rahm für den amtlichen Bumms und waren somit mitunter dafür verantwortlich, dass Melechesh für mich eines der großen Highlights des gesamten Wochenendes wurden.

Wie oft ich die Österreicher schon gesehen habe, entzieht sich leider völlig meiner Kenntnis. Doch Open Air im Dunkeln? Das ist eine Premiere…und was für eine!!! Belphegor sind eine Macht, eine finstere, böse und diabolische Autorität, der man sich nicht entziehen kann. Feuersäulen, Pyros und eine Setlist zum Zungeschnalzen fuhren Helmut und seine Sklaven auf und das Gelände ging steil. Ein Augen und Ohrenschmaus und für mich eines der absoluten Schmankerl an diesem Wochenende.

Die folgenden 1349 und Ensiferum finde ich auf unterschiedliche Weise doof. Die norwegische Black Metal Walze ist einfach peinlich und schrottig, die finnischen Rock Träger viel zu Tralala und strunzlangweilig. Ich werde mit denen einfach nicht warm und daher mampfte ich erstmal ne leckere Chinapfanne und freute mich auf Morbid angel

Die dann auch pünktlich mit dem erneut einsetzenden scheiß Drecksregen mit „Immortal rites“ einen fulminanten Einstieg fanden. Sound geil, Performance düster…aber David Vincents Operetten Einlagen sorgten dann doch für gewisse Lacher. Sorry, aber ernst gemeint konnte das echt nicht sein. Dafür kamen gerade die Oldschool Puristen (wie ich) voll auf ihre Kosten, da fast das gesamte „Altars of madness“ zelebriert wurde…sogar der damals nur auf der CD als Bonustrack erschienene „Lords of all fevers and plague“. Es war echt ein Erlebnis, welches leider nur durch die von oben herabstürzenden Wassermassen getrübt wurde.

Samstag

Das deutsche Todesblei Kommando von Dawn of disease sah ich bereits beim Metalfest und war recht angetan von den Jungs, die auch hier ihr Bestes gaben, allerdings die noch deutlich biergeschwängerten Anwesenden nicht so recht anturnen konnte, was danach Cliteater allerdings mehr als gelang. Die Porn-Grinder aus dem Käseländle sensten alles um, hatten einen ultrabrutalen, glasklaren Sound und die Lacher auf ihren Seiten. Der Bass-Sound grub sich jedenfalls bei mir bis tief in die obere Epidermis. Total geil!!!

Witchburner verpasste ich leider, was allerdings Zeugen nach zu urteilen auch nicht ganz so wichtig war, wo hingegen die Dänen von Panzerchrist für mich eine der größten Überraschungen war. Fetter, brutaler Death Metal der traditionellen Sorte wurde in das Rund geballert und die Banger honorierten diesen engagierten Auftritt mit dem bis dahin lautesten Applaus des bisherigen Tages, was Heidevolk leider nicht beschieden war. Nach solch einem Gemetzel vorher konnte eigentlich jede x-beliebige Band nicht anstinken und somit gingen die Pagan Metaller tierisch unter. Schade, denn mir gefiels wie immer.

Exhumed aus Kalifornien waren eine dieser Bands, die man nach langer Abstinenz live sehen konnte. 8 Jahre kein neues Album und nun?? Ihr neues Album ''All Guts, No Glory'' killt und nun der für mich das der erste Konzert der Amerikaner! Der Opener ''From Hammer to Anvil'' quillt dann schon mächtig durch die Boxen, der Sound ist sehr fett! Dennoch macht sich nach einer halbe Stunde für mich eine leichte Eintönigkeit breit. Allerdings reißt das abschließende ''The Matter of Splatter'' alles raus. (Erwähnenswert wäre noch, das Taake vor Exhumed auf die Bühne mussten, da die Jungs mal locker nach Bad Berka fuhren…jaja-Olaf)

Taake aus Norwegen sind dann an der Reihe. Sänger Hoest hat sich ja vor Jahren schon unrühmlich in Szene gesetzt, aber die Macher des Party Sans verpflichteten die Band trotzdem, da sie sich vom rechten Gedankengut distanzierten! Eingehüllt in einer Norwegenflagge und mit bösem Corpsepaint kam Hoest auf die Bühne geschlichen. Kurz danach ballerte die Band los. Manchmal erinnerte mich die Musik an alte Dark Throne oderSatyricon. Der Black 'n' rollige Einfluß in der Musik gefällt mir allerdings nicht.

Nachtmystium sind im Underground auch keine Unbekannten mehr! Die Amis überzeugen durch ihren atmosphärischem Black Metal. Die Band erinnert mich an Wolves in The Throne Room. Besonders die Keyboardpassagen wussten zu überzeugen. Auf jeden Fall ein Farbtupfer auf dem gesamten Festival.

Um eines vorwegzunehmen....Hail of Bullets haben heute einen Sahnetag erwischt. Seltsamerweise ist Sänger Martin van Drunen auf dem Party-San Festival immer besonders gut gelaunt. Egal ob er mit HOB oder mit Asphyxauftritt! Die Band bot uns eine Setlist zum Zungeschnalzen...unter anderem''Nachthexen'', ''General Winter'', ''Tokyo Napalm Holocaust'' und das überragende''Berlin'' walzten alles nieder. Fast eine Konkurrenz für Bolt Thrower, aber auch nur fast...Daumen hoch für die Käsenasen. [tl]

Die Schweden Watain fuhren danach einmal mehr alles an Bühnendeko auf, was der Okkultladen um die Ecke so zu bieten hat. Kerzen, Flammen, schwarzmetallische Symbolika und eine Band, die unsagbare Spielfreude an den Tag legte. Schlotheim fraß den Düsterheimern aus der Hand und bereitete dem Vierer einen Triumphzug sondergleichen. Formidabel.

Für mich gab es nun kein Halten mehr, denn gefühlte 100 Jahre nach meinem letzten Morgoth Gig bei einem kleinen Festival in Tiefenort bei Bad Salzungen anno domini 1992 sollte ich die ehemaligen Death Metal Götter, die scheinbar alle Meschede entflohen und nach Berlin übergesiedelt sind, endlich einmal wieder live sehen…und es war Götterdämmerung!!! Kein Regen, dunkle Bühne, ein Marc Grewe mit grünen Kontaktlinsen (dafür leider mit genau denselben „komischen“ Wo-seid-Ihr-Ansagen wie beim WFF) und eine Band in absoluter Topform. Harry Busse und Sebastian Swart zerlegten ihre Klampfen, Marc Reign trommelte präzise wie ein Uhrwerk und auch Basser Sotirios Kelekidis reihte sich nahtlos in eine denkwürdige Performance ein.

Setlist:

Body count
Exit to temptation
Unreal imagination
Resistance
Suffer life
Pits of utumno
Burnt identity
Isolated

Auf Platte genial, live einfach nur strunzlangweilig sind Enslaved, die zwischen Morgoth und At the gates die Stimmung hochhalten mussten, was bei mir zu keinem Zeitpunkt gelang. Zu vertrakt, viel zu lange Songs und einfach kein Stimmungsmacher zu dieser vorgerückten Stunde und somit lag es an den Schweden nochmal für einen Glanzpunkt zu sorgen, was dann auch vortrefflich gelang. Es schien fast so, als ob Schlotheim nur auf At the gates gewartet hätte, denn dieser Auftritt wurde trotz des immer noch beschissenen Wetters zu einem absoluten Triumphzug. Der Sound war zwar etwas verwaschen, was allerdings bei Kracher wie „Slaughter at the soul“, welcher von hunderten, bereits mehr als geölten Kehlen frenetisch mitgebrüllt wurde, nicht allzu sehr ins Gewicht fiel. Die Jungs als Schlußpunkt war die beste Entscheidung der PSOA Macher, denn danach waren sich alle einig: PSOA 2011: Ein Erlebnis sondergleichen.

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