Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (02/24)

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wo wir waren

Interviews

Wir hörten früher gerne

So fing alles an


PROST RON!

(Bandname fett und Gelb=Fotogalerie auf Facebook)


Wenn einmal im Jahr zum Headache geladen wird, löst dies, vor allem bei den regelmäßigen Besuchern des Festivals, so ein ganz ungewöhnliches zucken in den Mundwinkeln aus. Persönlich bin ich jedoch ein völliger Neuling auf dem gesamten Gelände und wenn ich mal ganz ehrlich bin, konnte ich weder etwas mit Ahlimbsmühle, noch mit Milmersdorf anfangen. Wenngleich es auch auf diversen Plakaten in meinem Lieblings-Pub geschrieben steht. Die Vorfreude ist groß, schickt der Chef mich doch quasi als Vertretung und nun darf ich nochmals ganz ehrfürchtig in meinen Erinnerungen graben, während ich diese Zeilen schreibe.

Kleine und größere Ereignisse warfen in diesem Jahr ihre Schatten voraus. Beispielsweise waren einige Besucher schon so nervös, dass man am Donnerstag anreisen wollte. Für Gäste mit eigens mitgebrachten Behausungen und Penntüten kein Problem. Nutzer der unglaublich beliebten Bungalows, mussten sich dennoch bis Freitag 14:00 Uhr gedulden. So viel kann ich sagen: es wurde überstanden. Jedoch sorgte die lang anhaltende Trockenheit der vergangenen Wochen für eine nicht ganz so erfreuliche Nachricht (Im ersten Moment). Das trockene Gelände ließ die Nutzung von mobilen, holzkohlebetriebenen Speisezubereitungssystemen leider nicht zu. Allerdings hat man sich so großartig um das Catering gekümmert, dass wir problemlos das Wochenende überstehen konnten.

Das Preis-Leistungsverhältnis in Sachen Speis und Trank, ist nicht einfach nur erträglich. Nein es ist eigentlich schon übertrieben gut. Die Klassiker wie Bock- und Bratwurst für 2 bzw. 3 Taler und beispielsweise Rippchen für 6,50. Auch für den fleischlosen Gast gab es ein großes Angebot, wie Hopfensmoothies für 2,50 oder einen Black-Kimchi-Burger (ja ok ich habe das grad wirklich abschreiben müssen). Den Mischer für 4 und maximal 2 Golddublonen Pfand runden das Gesamtpaket ab und ihr seht bereits jetzt: sehr, sehr gastfreundlich. Ich muss bereits hier ein großes Lob aussprechen.

Die Anreise gestaltet sich wirklich malerisch, wenn man erst die Anreisewellen rund um Schwerin überstanden hat. Irgendwie war zur gleichen Zeit dort so eine Open Air Veranstaltung für Diskotouristen, was auch immer. Wenn man nun das Ziel, nach einer langen Strecke zwischen zivilisierten Infrastrukturen und Stoßdämpfer-Teststrecken erreicht hat, wird man von einer durchaus motivierten und freundlichen Meute Securitys empfangen.

Die „Platzzuweisung“ auf dem Campground, ist so entspannt, dass ich zunächst fast Sorge habe es findet nicht jeder einen Platz. Allerdings sieht man schnell, dass hier erfahrene Festivalbesucher am Werke sind und alle finden ausreichend Raum zur freien Entfaltung. Das Zelt ist schnell errichtet und während mein Fahrer so nach und nach die alten Bekannten begrüßt, sieht man mir wahrscheinlich an, dass ich zum ersten Mal hier aufschlage.

Ich bin allein jetzt schon von der Idee und dem gesamten Konzept begeistert. Das Gelände lässt es schon fast erahnen, dass hier keine Partytouris, sondern nur Musikliebhaber auftauchen werden.

TAG 1

Die ersten Klänge drängen auch schon von der Scheune nach oben, aber so früh? Wir sind leider erst etwa gegen 16:30 da gewesen, dennoch war es noch deutlich vor dem eigentlichen Start der Veranstaltung. Das Geheimnis war jedoch schnell gelüftet. UNPERFECT STRANGERS haben ganz feine Stücke aus der Rock- und Heavy Metal Geschichte in astreinen Coverversionen zum Besten gegeben. Trotz der, schon fast minimalistischen, Technik vor den Toren der Scheune, war es ein wahrer Genuss und die perfekte Vorbereitung auf ein geiles Wochenende.

Um 1900 dann, eröffneten BITCHHAMMERdie Bühne und gingen brachial zu Werke. Fast schon wie im Vorbericht zum diesjährigen Headache angekündigt, fehlte im Endeffekt nicht allzu viel, bis die Truppe das Dach der Scheune förmlich weggefegt hätte. Wäre auch für den Moment nicht tragisch gewesen, draußen war weit und breit nicht eine Wolke ersichtlich und MACBETHhatten ganz offensichtlich noch nie Probleme die Menge unter freiem Himmel mit Schwermetall voll zu pumpen. Die Thüringer haben gerade die ersten Riffs von der Bühne gepustet, da werden fleißig die Köpfe geschwungen und die Haare zu Rotorblättern. Ein gelungener Auftritt.

Die Pausen müssen immer wieder genutzt werden, um den Flüssigkeitshaushalt stabil zu halten und für einen Zwischensnack wird es auch wieder Zeit, bevor ENDSEEKERdie zweite Hälfte des Abends einläuten. Ein mordsmäßiges Brett kündigt sich hier an, denn es steht richtig guter Old School Death Metal auf dem Speiseplan. Das muss man sich einfach mal geben. Ich kenne die Truppe noch von ihrem Auftritt im Bambi und weiß, dass sie auch auf kleinen Bühnen perfekt agieren und die Menge gewaltig vermöbeln können. So soll es dann auch für die nächsten 60 Minuten sein, bis der Schweiß von der Decke tropft.

Mittlerweile ist die Temperatur in der Scheune am Siedepunkt und so manch einem männlichen Besucher (ja ja Klischee) könnte kurzzeitig noch etwas wärmer ums Herz geworden sein, als die brasilianische Thrash Combo NERVOSAdie Bühne betritt. Das ist im Endeffekt nur eine Vermutung, aber musiktechnisch wurd’s nochmal richtig hitzig. Die drei Mädels beherrschen ihre Instrumente perfekt und feuern ihren messerscharfen Sound einfach nur so von der Bühne. Mir war die Truppe bis zu diesem Zeitpunkt völlig unbekannt und die Mädels haben wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Puh! – was für ein Abend! Die Temperaturen sind nun auch etwas erträglicher, die Kraft zum Teil aufgebraucht. Nun kann der Abend noch bei ein paar Erfrischungsgetränken leicht ausklingen, bevor es zur Energietankstelle in die Penntüte geht.

TAG 2

Der nächste Morgen, ein Sonnenstrahl durchflutet das Zelt. Romantisch, hätte man nicht das Ventil für die Luftmatratze vergessen und würde jetzt nicht auf dem blanken Boden der Tatsachen liegen.

Irgendwie liegt bereits früh etwas in der Luft, ich möchte dieses ganz spezielle Ambiente genießen und raffe mich kurzer Hand auf um die Lage zu checken. Wirklich idyllisch, die ersten sitzen bereits auf der Veranda ihrer Bungalows oder auch vor den Zelten und genießen den ersten Kaffee des Tages. Schon jetzt packt mich wieder diese familiäre Atmosphäre. Hinter diesem Festival steckt einfach doch mehr, als sich auf dem ersten Blick vermuten lässt. So nach und nach kehrt Leben ein auf dem Platz und auch wegen der reichhaltigen Auswahl zum Frühstück oder auch spätestens zum Barbecue.

Ansonsten kann man sich hier ganz entspannt den Tag vertreiben, bis es 14 Uhr mit dem schon fast weltberühmten Bungalow Bash weiter geht. Hier gibt’s dann direkt zwischen Zelt und Bungalow was auf die Ohren und die Künstler sind (zumeist bis kurz vor Beginn) immer ein Überraschungsgast an der Stelle.

So wirklich kann die diesjährige Combo meinen Begleiter und mich nicht überzeugen, daher nutzen wir die Gunst der Stunde und werden die 2-3 Minuten Fußweg zur nahegelegenen Badestelle antreten. Die kühle und willkommene Erfrischung auf der Körperaußenseite in Verbindung mit den Erfrischungen aus der Dose, sorgen für Urlaubsfeeling pur.

Bevor es nun aber final mit ANCSTin den letzten Abend geht, wird sich nochmals gestärkt und wie zu Beginn erwähnt, ist das Angebot heute mehr als reichhaltig. Während in meinem direkten Umfeld auf Rippchen und Kimchi Burger zurückgegriffen wird, bleibe ich mal wieder bei der Currywurst. Da bin ich halt eigen und generell schmeckt hier alles großartig und das höre ich auch fast ununterbrochen von den Besuchern. Auf ins Finale, 18:30 sind ANCST an der Reihe und leiten den letzten Abend ein.

Gerade wenn man sich mit der Truppe noch nicht so wirklich befasst hat, muss man feststellen: Alter Verwalter! Black Metal ohne dieses Gesichtsmalen nach Zahlen Prinzip und irgendwie auch nicht ganz so klischeehaft. Die Jungs geben ordentlich Gas auf der Bühne und schieben den energiegeladenen Sound eindrucksvoll von der Bühne. Eigentlich so gar nicht meine Musikrichtung aber wirklich respektabel was die Berliner dort abliefern.

Quasi im Anschluss, werden es DEKADENTsein, die weiterhin für gute Stimmung und Unterhaltung sorgen sollen. Jetzt muss ich fair sagen, dass ich von der Truppe nicht den gesamten Auftritt verfolgt habe. Eine hohe Qualität muss ich den Slowenen zusprechen, doch konnte ich mich mit dem musikalischen Gesamtwerk nicht wirklich anfreunden. Nach Rücksprache mit einem guten Bekannten, haben DEKADENT für einen hohen Überraschungsgrad gesorgt und die Resonanz war durchweg positiv.

Aus Wien haben es nun PUNGENT STENCH auf die Bühne abgesehen, die von MARTIN SCHIRENC neues Leben eingehaucht bekommen haben. Jetzt heißt es, nochmal alle Kräfte mobilisieren und sich langsam aber sich auf das Finale einzustimmen. Es soll nämlich Legen…määääähhh werden.

Ja wenn schon Scheune, dann auch mit den entsprechenden Bewohnern. Gut mittlerweile ist wohl eine Vielzahl an verschiedenen Düften im gesamten Umfeld vorhanden, doch das gewisse Etwas fehlt und so sind MILKING THE GOATMACHINE die würdigen Headliner für ein unfassbar geiles Festival.

Bereits beim Soundcheck bin ich voller Vorfreude und was soll ich sagen, ich fühlte mich einige „Tage“ zurückversetzt. Es ist schon eine Weile her, dass ich die Jungs gehört bzw. gesehen habe. Dieser verrückte Haufen mit den niedlichen Masken. Ein schönes Stück, nicht ganz ernst gemeinten Death Metals, gepaart mit einer Prise Grindcore. Auch wenn MILKING mittlerweile auf den großen Bühnen zu Hause sind, kommt die Combo auf der kleineren Bühne heute einfach geil rüber. So schnell es begann, so schnell ist es dann auch um. Nicht nur das letzte Konzert, sondern im Prinzip schon das ganze, geniale, perfekte Wochenende.Während die letzten Bierchen genossen und die Eindrücke des Wochenendes ausgewertet werden, fliegen die Stunden quasi dahin.

So ein kleines Festival hinterlässt einen so großen Eindruck, noch am selben Abend.

Vor der Rückreise wird es fast sentimental. Es werden alte und neue Bekannte verabschiedet, die letzten Abbaumaßnahmen ergriffen und man verabredet sich für die nächsten Festivals. Nun ist der Zeitpunkt gekommen ein Fazit zu bilden.

Diese Veranstaltung erweckt weniger den Eindruck eines typischen Festivals, sondern hat den Charme einer Gartenparty mit Freunden, Livemusik, kühlen Getränken und geilem Essen. Übern Daumen gepeilt würde ich sagen, dass etwa 150 Leute +/- anwesend waren. In jedem Fall ist es eine sehr überschaubare Angelegenheit aber genau das macht dieses Ambiente wirklich aus. Diese Mischung aus Urlaub, Metal und Grillparty habe ich in dieser Form noch nicht erleben dürfen und ich bereue schon jetzt, dass es bis 2018 dauerte um mich an diesen Ort zu führen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis bleibt ungeschlagen, sowohl was den Ticketpreis betrifft, als auch die Versorgung der Grundbedürfnisse vor Ort.

Es war mir eine Ehre und eine große Freude dabei sein zu dürfen und nächstes Jahr wird dieses Festival auch wieder ganz fest eingeplant. Bis zum nächsten Mal! [Dähni]

Nachwort[Thor]: (persönliche Eindrücke)

Bands:
Wieder einmal, wie nicht anders zu erwarten, war es ein großartiges Familientreffen, mit überragenden Bands, wobei mich hier Martin Schirenc & Co., Macbeth, Milking the Goatmachine, Endseeker und vor allem die „Newcomer“ des Jahres Dekadent (bereits 2005 gegründet und völlig unterbewertet, ich hoffe das ändert sich schnell!) am meisten beeindruckten.

Bei den überaus sympathischen Mädels von Nervosa, deren Aushängeschild eindeutig die Bühnenshow von Sängerin und Bassistin Fernanda Lira ist, war ich nach einigen Titeln eher zum Bier trinken gezwungen, vor allem das „Riffing“ war eher eintönig und langweilig. Trotzdem ist hier eine Menge Potential vorhanden und die Mädels werden sicherlich ihren Weg gehen.

Sound:
Mit Jacky „Lee man“ hat man wieder den zuverlässigen Meister der Lautmacher verpflichten können, und das zahlt sich in jeder Hinsicht immer wieder aus. Perfekter Sound in der Hütte!

Preise:

Nicht nur dass die Preise für die Gäste, wie von Dähni schon beschrieben wirklich gut sind, auch die Bands werden hier Gage mäßig absolut fair behandelt und großartig versorgt, was für ein Undergroundfestival ein wichtiger Aspekt ist. Ich denke hier können sich andere Veranstalter sicherlich noch etwas abschauen und die DID Crew zum Vorbild nehmen.

Danke:
Durch das Motto „never forgotten- in eternal memory of Don Ron” wurden viele emotionale Worte gesprochen und die eine oder andere Träne floss oder wurde verdrückt, doch hatten alle das Gefühl Don Ron war unter uns und wird es auch immer bleiben. Prost Ron!

Ein riesengroßes Danke geht natürlich auch wieder an die vielen Helfer, die netten Security Brüder und die 4,35 Millionen Mücken, wir sehen uns nächstes Jahr in Ahlimbsmühle.


DAS ZEPHYR'S ODEM TEAM

Dähni | Thor (inkl.Fotos)

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