…und dann nüscht wie raus zum Mühlteich! Zugegeben, diese Abwandlung des Alt Berliner Gassenhauers ist vielleicht nicht die originellste Einleitung, doch was soll man noch groß zum Chronical Moshers lobenswertes sagen, welches zum 16.Mal die Fans und Bands aus dem In- und Ausland zu begeistern weiß? Seht Ihr! Also konzentrieren wir uns auf eine halbwegs seriöse Vorberichterstattung eines Festivals, welches wir zum fünften Mal in Folge besuchen und uns meist schon darauf freuen, wenn das vorherige gerade mal ein paar Minuten erst alt ist.

Eines vorweg: Das CMOA ist erneut ausverkauft, wie in den Jahren zuvor und dennoch kenne ich keinen, der nicht hinkam, wenn er es nicht wollte. Also immer fleißig bei den Mädels und Jungs vom Moshers vorbeischauen und die Beiträge lesen, dann klappt das auch noch mit einem Freifahrtschein für 2 Tage Vollgas-Heavy Metal. Und für mein Empfinden haben sich die Verantwortlichen in diesem Jahr einmal mehr übertroffen, was ich so schon nicht mehr für möglich gehalten habe. Aber der Reihe nach…

Wie sagte der Bundes-Berti damals so schön: In der Spitze ist die Dichte breiter…und anhand dieses kleinen rhetorischen Bonbons lässt sich festmachen, dass selbst die Bands, die sich nicht in einer Headliner Position befinden, immer noch so bärenstark sind, dass sich andere Festivitäten glücklich schätzen würden, diese in ihrem Programm wiederfinden zu können. Die Thrasher von Toxic Waltz, der Ruhrpott-Death-Express Sabiendas, die Melo Deather von Dying Empire, die Hochgeschwindigkeits-Maschine und Dauergäste Disaster KFW, der Deather von Cytotoxin oder Dekadent, alles großartige Combos, die die Massen entsprechend anheizen werden. Selbstverständlich dürfen als kleine Beigaben nicht Cashley und vor allem The unnamed Deathers vergessen werden, wobei Letztere mit reichlich gecoverten Stoff für mächtig Bewegung im Pit sorgen werden. Achja…scheinbar sind den Machern des Moshers die Eskapaden einer Sören Jakob auf dem Campingplatz leid, so dass sie sich sagten: Wenn schon Blödsinn, dann auffer Bühne und somit kommen Disrepute ebenfalls zu einem weiteren Auftritt am Mühlteich.

So angeheizt werden die Zuschauer danach an beiden Tagen mit reichlich hochwertigen Stoff versorgt, welcher beweist, welch einen Stellenwert das CMOA mittlerweile in der Szene besitzt. Zum Beispiel werden sich Cripper mit einem ihrer letzten Auftritte würdig verabschieden wollen, Crisix werden ihre liebgewonnene Chaos-Thrash-Show auf das Auditorium niederprasseln lassen, der Dicke wird mit Warpath und stumpfen Riffsalven einige Bandscheiben knacken lassen, meine Lieblings-Blackies Enthroned aus Belgien werden den Teich rot färben und endlich kommen Evocation mal weder aus dem Land der Elche über die Ostsee geschippert und werden beweisen, warum skandinavischer Todesblei noch immer in der Welt ein solch hohes Ansehen genießt.

Wem das Alles aber noch nicht genug ist, der wird bei den Hauptattraktionen einen feuchten Schlüpper bekommen, denn gerade mit Asphyx, Morgoth und Entrails gibt sich die Creme dela Creme des internationalen Todesstahls die Klinke in die Hand und trotz des ewig zurückliegenden Beefs zwischen uns und den Moorgöttern, werde ich der Truppe wohl mal meine Aufwartung machen, um vielleicht endlich das Kriegsbeil zu begraben. Klappt das nicht, werde ich meine ungezügelten Aggressionen bei Mantar auslassen und bei den unumstrittenen Headlinern Exodus good friendly violent fun anzetteln. Überhaupt ist es eine Auszeichnung, dass die Bay Area Thrash Götter den Weg ins Vogtland finden und Beweis einer großartigen Arbeit, die das Booking Team jedes Jahr aufs Neue leistet. Das ist fast so, als wenn Slayer auf dem Headache Inside auflaufen würden. Phänomenal!!!

Wie gesagt ist das Chronical Moshers Open Air bereits ausverkauft, doch vielleicht findet sich ja noch eine Möglichkeit an eines der begehrten Tickets heranzukommen, um diese grandiose Party von Fans für Fans hautnah miterleben zu können. Wir freuen uns auf jeden Fall schon diebisch auf die zwei Tage.