Wäre es nicht erst unser dritter Ausflug an den Vogtländischen Mühlteich, so hätten wir jetzt, Glühwein-schwenkend aus voller Kehle „Alle Jahre wieder“ intonieren können, doch erstens…und vor allem zweitens. Und natürlich zum dritten freuen sich Thor und meine Wenigkeit erneut auf DAS Festival von Fans für Fans, von denen es in Deutschland nicht mehr allzu viele gibt, zu pilgern, um dort 2 Tage voller großartiger Musik zusammen mit alten und neuen Freunden den Geist des Metals zu beschwören. Wir zählen schon rückwärts…schwöre!

Aber mal unter uns, liebe Gebetsschwestern, wenn es sich noch nicht herumgesprochen hat, so muss ich jetzt noch einmal in die Welt hinausposaunen: Wer unsere Musik liebt, muss mindestens einmal ins Vogtland gepilgert sein, so wie ein gläubiger Moslem einmal in seinem Leben Mekka besucht haben sollte. Ok, der Vergleich hinkt vielleicht ein wenig, doch zumindest sieht der alljährliche Cirple Pit dem Treiben um die Kaba ein wenig ähnlich, wenngleich mit weniger Menschen, jedoch nicht mit weniger Inbrunst. Und bei der nunmehr 14.Auflage des buntmetallischen Reigens werden eben jene voll (und vor allem VOLL) auf ihre Kosten kommen, denn die CMOA Truppe, bei der unsere Jana gerade frisch zum Finanzchef auserkoren wurde (Glückwunsch – Pils 0,50 ct?) hat ein Billing zusammengezaubert, bei der jedem Gourmet das Wasser im Munde zusammenlaufen sollte. Die Bands in der Reihenfolge ihres Erscheinens...

Warum sich die Band nicht nach ihrem Heimatort (Falkenstein) benannt hat, liegt wohl auf der Hand: Statt Gothik Poprock Tralala gibt es hier eine ordentliche Todesblei Breitseite, die mit Sicherheit Einige zum kentern bringen wird...aaargh. Die Jungs werden jedenfalls das Wochenende einläuten, was durchaus zum Vorteil gereicht, kann man sich danach doch dezent zuschütten und alles danach folgende in Ruhe genießen. Setzt Segel!

Pechschwarzer Todesblei oder todesbleiernder Black Metal? Wees man nich so jenau, muss man nackt sehen...oder auf der Bühne als zweite Band des Tages. Jedenfalls werden ein paar ZO Redakteure/innen vor der Bühne mächtig abzappeln, denn das aktuelle Machwerk "Dreams in splendid black" finden wir alle janz schön schau...

AA auf den KFZ Kennzeichen steht für...naaaa???? Richtig, nicht für Aachen (AC), sondern für Aalen und da man dies zu fortgeschrittener Stunde am Mühlteich eh nicht mehr machen kann, sollte man seinen Arsch schleunigst vor die Bühne bewegen, denn die Melodic Deather konnten schon seit jeher uns in der Redaktion überzeugen und werden dies auf jeden Fall auch mit einigen Anwesenden tun.

Die "P"-Festspiele gehen auch zu fortgerückter Stunde weiter und speien diesmal meine Homies aus Berlin aus, die nicht nur den schmalsten Banner in diesem Vorbericht, sondern ebenfalls Jahrzehnte der Routine auf den Buckel haben und diese gekonnt ausspielen werden...und wer die Posties kennt wird wissen, dass nach dem Gig längst noch nicht alles vorbei ist. Prost, Ihr Eulen!

Nicht nur, dass mit den Skullcrushern die wohl ältesten Freunde der Moshers ebenfalls das Tanzbein schwingen werden, sie haben auch noch Dresdens feinste Black/Death Kapelle mit im Gepäck, die selbst HC Oberfreak Schrod um den verstand smashten. Kann man bei dieser Band irgendetwas falsch machen? Ja...sie zu verpassen.

Na mal kiecken, wat kurz nach 23 Uhr noch so unleashed. Der Kalauer wird definitiv an diesem Tag mehrfach die Runde machen und hoffentlich nicht davon ablenken, dass der mächtige Wikingerfürst Hedlund der 1. zu Takten wie "Into glory ride" oder "Wir kapitulieren niemals" mächtig die Streitaxt (mit den vier Saiten) kreisen lassen wird. Lange nicht mehr gesehen und von daher ein wahrer Hochgenuss!

So werte Freunde...sollte ick um diese späte Stunden irgendjemand gähnen sehen, jibbet Nackenschelle obendurff, denn wer die Northern Hyperblast verpennt, wird kurz nach Beendigung des Auftritts aus den Zelten gepult und zum Verlassen des Geländes aufgefordert. Echt...Maurizio MUSS mal mal live gesehen haben und wenn solch eine Mördertruppe dann auch noch unter Freunde aufspielt, gibt es keinerlei Entschuldigung mehr. 

Aja...soso...aus Reichenbach kommen also die jungschen Thrashspunde. Klüngelei? Vetternwirtschaft? Muss Transparency International eingreifen? Ich werde  das mal genaustens unter die Lupe nehmen, ob der Prophet was im eigenen Land gilt.

Für mich als eingefleischter Fussball Fan ist der Herkunftsort der atmospheric Tech Deather ein mega Dorn im Auge...SINSHEIM...Hallo??? Nun wollen wir aber nicht die Männers in eine Nähe zur TSG Hoppenheim stellen, sondern lassen uns mal überraschen, was der Fünfer da auf die Bretter zaubern wird.

Früher von mir etwas links liegen gelassen, haben sich die Schwaben nunmehr endgültig zu einer festen Größe im germanischen Todesstahl entwickelt und ich schwöre bei allen Göttern, dass ich die Jungs mit lautstarken "In the name of the flesh" anfeuern werde. Eine Band, auf die ich mich persönlich mit am meisten freue.

Vor 10 Jahren als jüngste Death Metal Band Deutschlands ein aufsteigender Stern, der  leider am Mühlteich zu sinken beginnt, denn die Burschen lösen sich auf und wer noch nicht das Vergnügen hatte, die geballte schwäbische Tech Death Schiene zu rocken, sollte sich diesen, mit Sicherheit tränenreichen Auftritt nicht entgehen lassen. Farewell!

Eine Band, die mich nun seit gut 3 Jahren fast verfolgt, die ich unzählige Male live erleben durfte. Und ist das nun langweilig? Natürlich.....NICHT, denn die Belgier gehören zur Speerspitze der dritten Thrash Generation und deren legendäre, Iron Maiden-artigen Gitarrenduelle werden dem einen oder anderen den Unterkiefer aushaken lassen. 

Wer die Koblenzer Walze noch nie live gesehen hat, ist entweder noch zu jung, oder hat den Sinn des Heavy Metal nicht verstanden. Unter dem Wort "KULT" müsste im Duden eigentlich das Bild dieser Legende abgebildet sein. Mit einem neuen, bärenstarken Scheibchen werden Tormentor und Co. das Zelt komplett niederreißen...und wisst Ihr wat? Ick freu mir druff...

Das die Norweger ihr letztes Brachialwerk "...and the seventh his soul detesteth" bereits 2013 in die Pipeline schoben ist zwar aufgrund der musikalischen Relevanz ein wenig schade, doch der Auftritt der mannen aus Bergen, die mich bereits seit 1997 und ihrem fantastischen Debüt "Beyond the wandering moon" begeisterten, wird viele positive Erinnerung wecken und die Hoffnung nähren, dass sich die Black/Deather zu einem neuen Rundling aufraffen können. Dies gilt es vor Ort gleich mal zu erfragen...

DIE BOMBE SCHLECHTHIN und wer bis hierhin noch nicht voll ist, wird es währenddessen oder spätestens danach, denn wo die großen, alten...äääh...in Ehre ergrauten Thrash Heroen zur Polka intonieren, bleibt kein Stein auf dem anderen. Ich liebe diese Band und werde definitiv den einen oder anderen Bembel kreisen lassen.

Helmut und seine Schergen blasen zur Sturm auf GEERMAAAANIA, welches wir mit aller größter und an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an diesem Abend mehrfach ins Gebälk gepustet bekommen werden. Die teuflische Bande aus AUUUUSTRIIIIA wird nicht mit Effekten geizen und mehr als nur verbrannte Erde hinterlassen, so dass selbst die im Mühlteich befindlichen Mikroben das Weite suchen und auch finden werden. Ick freu ma uff die Belzebuben...

Wenn ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht schon vollkommen im Arsch bin, werde ich vor der Bühne die Italiener gnadenlos abfeiern, die mich seit Jahren mit ihrem symphonisch brutalen Todesstahl begeistern und die ich seit dem Baden in Blut 2012 nicht mehr live gesehen habe. Ein unbedingtes Muss für alle, die es gerne außergewöhnlich mögen...

Musikalisch passen die Zwickauer wie Arsch auf Eimer...doch als Rausschmeißer nach solch vielen grandiosen und zum teil übermächtigen Bands kann schon ein schweres Los sein. Dennoch sollte man die Truppe nicht verpassen, die ebenfalls mit einem herrlich vertrackten Death Metal die Massen zu begeistern weiß.